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Jesus und die jüdischen Feste

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Jesus „zieht hinauf“ nach Jerusalem („hinaufziehen“ ist der übliche Ausdruck für eine Reise nach Jerusalem gleich aus welcher Richtung oder Höhe; s. Sach 14,16 und den späteren rabbinischen Ausdruck „Aufstieg zum Pilgerfest“) zu den Pilgerfesten des Pesach (Joh 2,13; 12,1) und des Laubhüttenfestes/Sukkot (Joh 7,10) sowie zu einem nicht näher benannten Pilgerfest, das viele für Schawuot/das Wochenfest halten (Joh 5,1). An einem Pesachfest (Joh 6,4) bleibt Jesus in Galiläa und speist Tausende mit nur wenigen Laiben Brot und Fischen. Diese Abweichung vom jüdischen Brauch und der bisherigen Praxis Jesu bedeutet eine teilweise Verwirklichung seiner Prophezeiung gegenüber der Samaritanerin in Joh 4,21, wonach die Stunde kommen werde, in der die wahre Verehrung des Vaters weder auf den Zion (den heiligen Berg der Juden) oder Garizim (den heiligen Berg der Samaritaner) begrenzt sein werde. Der ursprüngliche Adressatenkreises, der das Evangelium in den Jahrzehnten nach der Tempelzerstörung hörte, könnte diese Abweichung von der gängigen Praxis vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen so verstanden haben, dass Jesus die jüdischen Pilgerfeste nicht nur vereinnahmt, sondern auch verdrängt habe.

Das Neue Testament - jüdisch erklärt

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