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Vorwort

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Dieses kleine Lexikon will eine Hilfestellung geben, sich im wandelnden und in den letzten Jahrzehnten stark wachsenden Gebiet der Erkenntnistheorie zurechtzufinden. Auch in der Philosophie ist ein Trend zur professionellen Spezialisierung zu bemerken, dem dieses Lexikon Rechnung trägt. Es ist kein Fachlexikon im Sinne eines vollständigen Katalogs von Definitionen und Explikationen von Fachtermini. Vielmehr verfolgen die Artikel einzelne zentrale Themen und Begriffe in systematischer oder historischer Perspektive. Es möchte damit einen Zugang zu den zeitgenössischen Diskussionen in der Erkenntnistheorie ermöglichen und erleichtern. Nicht jedes relevante Stichwort konnte in einer für jeden Leser befriedigenden Weise als eigenständige Einheit behandelt werden; mancher Begriff wird im größeren Zusammenhang eines anderen Eintrags behandelt. Es wurde bewusst, auch aus Gründen des Umfangs, auf die Aufnahme biographischer Einträge verzichtet, gibt es doch keinen Denker, der nicht über erkenntnistheoretische Fragen geschrieben hätte. Zentrale Begriffe und Thesen einzelner Philosophen, wie Descartes oder Kant, findet der Leser unter verschiedenen Stichworten und aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgegriffen. Der Wunsch, den Blick zu weiten und Beiträge zur Erkenntnistheorie aus nichtwestlichen Kulturen einzubeziehen, stellt ein besonderes Problem dar: Einerseits sprengt eine jeweils detaillierte Darstellung den Rahmen des Buchs, andererseits wäre eine allgemeine Übersicht zu wenig aussagekräftig. Sie ganz fortzulassen, wäre unverantwortlich. Das Lexikon enthält nun schwerpunktmäßig Überblicksbeiträge zur Erkenntnistheorie in der indischen und in der chinesischen Philosophie.

Die Autoren der einzelnen Beiträge teilen nicht immer denselben erkenntnistheoretischen Standpunkt oder Zugang, was bei der Breite des Fachgebiets und der Vielzahl der Autoren nicht verwunderlich ist. Das tut dem Streben nach einer objektiven Darstellung einzelner Punkte keinen Abbruch. Begriffe, die sich als besonders komplex erwiesen, sind auf zwei Artikel verteilt. Allgemein wurde Wert gelegt auf eine klare Ausdrucksweise jenseits des Fachjargons und auf die Darstellung nicht nur von Thesen, sondern von Argumentationen, wo das möglich und sinnvoll erscheint.

Die Literaturangaben zu einzelnen Artikeln sind gebotenermaßen selektiv, teils kommentiert und mit Blick darauf ausgewählt, dem Leser einen Zugang zu Originalarbeiten sowie zu neueren, wegweisenden Darstellungen zu geben. Ein großer Teil der neueren Debatte fand und findet im englischsprachigen Raum statt, was sich nicht nur in der Bibliographie zu den einzelnen Artikeln, sondern auch in der Terminologie niederschlägt.

Querverweise auf andere Artikel im Text stehen in Klammern und sind mit ↗ vor dem Stichwort markiert. Verweiswörter zwischen den Artikeln sollen das Finden und Navigieren erleichtern. Die Verfasser der Beiträge sind im Anhang zusammen mit den verwendeten Namenskürzeln aufgelistet.

Mein besonderer Dank gilt Herrn J. Breimeier, Frau Dr. Jung sowie den Lektoren der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, die einander während dieses langwährenden Projektes den Staffelstab weitergaben: Herrn Dr. Villhauer, Frau von Liebenstein, Frau Köhne und Herrn Landgrebe.

Thomas Bonk

München, März 2012

Lexikon der Erkenntnistheorie

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