Читать книгу Der Bibuka - ...Deutscher, ...Polizist ...und doch nur ein Kanacke?! - Группа авторов - Страница 4

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- Dieses Buch ist meinen Kollegen gewidmet -


„Pass auf, was du sagst! Der Türke schreibt sich doch bestimmt alles auf!“ Dieser Satz fiel schon einige Male, wenn bestimmte Kollegen sich in meiner Gegenwart über ihre verbalen Entgleisungen amüsierten.

Als entgleist bezeichne ich diese Aussagen, weil sie vorsichtig ausgedrückt ausländerunfreundlich waren.

Warum meine Kollegen meinten, dass sich „der Türke“, also meine Person, alles aufschreibt, hat seinen Ursprung darin, dass wir Polizeibeamte sind. Und jeder Polizist hat in der Regel stets sein wichtigstes Dienstwerkzeug bei sich und griffbereit. Die Schusswaffe? Die Handschellen? Die Kaffeetasse? Nein! Natürlich nicht. Es ist ein Stift und unser Merkbuch. Und dieses Merkbuch trägt auf seinem Cover sogar den Titel „Merkbuch“.

In dieses kleine Buch wird alles dienstlich Relevante eingetragen, wenn man sich im polizeilichen Einsatz befindet und einen Sachverhalt aufnimmt.

Meine türkische Herkunft war natürlich Anlass genug für meine Kollegen, um unterstellend anzunehmen, dass ich mich angesprochen oder angegriffen fühlte, wenn man in meiner Gegenwart über Ausländer herzog. Auch wenn ich nicht persönlich gemeint war.

Die Kollegen bewegten sich durchaus auf dünnem Eis, da ich mich ja tatsächlich mal hätte beleidigt fühlen können. Eine offizielle Beschwerde bei unseren Vorgesetzten wäre für sie womöglich mit dienstrechtlichen Konsequenzen verbunden gewesen.

Aber es war ja alles Spaß. Wir waren Freunde und sie wollten mich nur ärgern. Natürlich schrieb ich nichts in mein Merkbuch. Ich setzte mich hin und schrieb gleich ein ganzes, ein richtiges Buch.

Mein Beweggrund war nicht der, dass ich meine Kollegen in ein schlechtes Licht rücken wollte. Es ging mir vielmehr darum, ihnen eine andere Sicht der Dinge zu zeigen. Aus dem Betrachtungswinkel des Betroffenen.

Märchen haben im Allgemeinen oft einen sehr schönen Anfang, der mit: „Es war einmal…“ beginnt. Und dann wird eine nette Geschichte erzählt. Ich habe Ihnen auch ein paar Geschichten zu erzählen, die einmal an ganz gewöhnlichen Tagen, unabhängig voneinander, zu verschiedenen Zeiten stattgefunden haben. Nur sind es bei mir keine Märchen. Ich halte mich an reale Geschehen aus meinem dienstlichen Alltag. Um niemandem zu nahe zu treten, habe ich selbstverständlich alle Namen abgeändert.

Zurückblickend staune ich doch über die Fülle des Negativen, das ich in wenigen Jahren beobachtete. Und zwar aus allen Perspektiven.

Um mit meinen Geschichten anzufangen, muss ich ein wenig zurückgehen.

Es waren immer ganz gewöhnliche Tage, an denen ich ganz ungewöhnliche Erlebnisse hatte.

Der Bibuka - ...Deutscher, ...Polizist ...und doch nur ein Kanacke?!

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