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e) Sicherheit
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Die Erfolgsbilanz der Bitcoin-Blockchain spricht für sich: obwohl seit drei Jahren die Summe der in der Bitcoin-Blockchain gespeicherten Werte immer über 50 Mrd. US-Dollar liegt (und in der Spitze bei 300 Mrd. US-Dollar lag), obwohl also seit Jahren massive Anreize bestehen, die Technologie der Bitcoin-Blockchain anzugreifen, ist es nicht gelungen, die Bitcoin-Blockchain zu hacken.
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Zwar hat es erfolgreiche Angriffe im Bereich der Bitcoin-Börsen und -Wallets (siehe Rn. 167ff.) gegeben, diese beziehen sich aber nicht auf die Technologie der Blockchain, sondern auf die sog. „Last Mile“, also die Verbindung zwischen dem Blockchain-Netzwerk und den IT-Systemen und Apps der Endnutzer.
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Eine über den jetzigen Status hinausgehende Bemerkung sei gestattet: Die Blockchain-Technologie ist nur so sicher wie die ihr zugrunde liegenden kryptographischen Algorithmen. Es kann als sicher gelten, dass ausreichend mächtige Quantencomputer die kryptographischen Algorithmen der Bitcoin-Blockchain brechen werden. Die benötigten Verfahren (z.B. der Algorithmus von Shor13) existieren bereits und sind schon heute auf real existierenden Quantencomputern lauffähig. Allerdings erreichen heutige Quantencomputer die nötige Anzahl von Qubits (dem quantenmechanischen Analogon des Bits aus der klassischen Welt) bei weitem noch nicht: die derzeitigen Quantencomputer verfügen über 70 Qubits, nötig wären aber wohl 20.000.000 Qubits.14
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Sollte sich in der Zukunft abzeichnen, dass Quantencomputer in dann absehbarer Zeit die kryptographischen Algorithmen der Bitcoin-Blockchain brechen könnten, dann würde dies auch für die Verfahren gelten, auf denen weite Teile unserer jetzigen Finanz- und E-Mail-Transaktionen sowie die Verschlüsselung von Daten in der Cloud und in Netzwerken aller Art beruhen. Die Welt stünde dann also vor einer noch viel größeren Herausforderung – wahrscheinlich mindestens von der Dimension des Jahr-2000-Problems.
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Blockchain-Technologie, die auf kryptographischen Verfahren beruht, für die es keine Quantenalgorithmen gibt, existiert bereits und ist Gegenstand intensiver Forschungs- und Standardisierungsbemühungen.15 Es ist derzeit offen, ob es möglich wäre, die Bitcoin-Blockchain oder andere bestehende Blockchain-Netzwerke auf solche Plattformen zu migrieren.