Читать книгу Maradona "Fußball ist mein Glück" - Guillem Balague - Страница 8
KAPITEL 3 Goyo Carrizo, ein Freund, der heute noch in Villa Fiorito lebt
ОглавлениеGoyo lehnt sich in seinem Rattansessel zurück, streicht mit der Hand über seinen kahlen Schädel und ringt sich ein Lächeln ab. Er blickt auf das Haus gegenüber, sein Haus, in dem er seit seiner Geburt wohnt und in dem drei Generationen seiner Familie gelebt haben und gestorben sind. Diego Borinsky, einen Journalisten der El Gráfico, hat er allerdings gebeten, ihn im Haus seines Sohnes zu besuchen, vor dem er jetzt sitzt. Es ist noch nicht fertig, aber der Patio ist größer als seiner.
Goyo fragt sich, ob er das Richtige tut. Jetzt zu sprechen. Die Aufmerksamkeit, die ihm wegen seiner engen Verbindung mit Diego Armando Maradona zuteilwurde, war ihm nie ganz geheuer. Ja, sie waren Freunde. Ja, er hatte El Pelusa zu dem Auswahlspiel mitgenommen, das seine steile Karriere begründete. Aber jetzt? Die Distanz zwischen ihnen ist so groß. Und sein eigenes Leben? Es ist die Geschichte von einem Jungen, der ein guter Spieler hätte werden können, es aber nicht ganz geschafft hat. Vielleicht konnte man dieser Geschichte noch etwas abgewinnen, aber sein späteres Leben als Erwachsener wollte er lieber für sich behalten.
Gregorio Salvador Carrizo, Goyo, ist klein, schmal und sieht älter aus, als er ist. Er wurde neun Tage vor Maradona geboren. Er und Diego gingen in unterschiedliche Schulklassen. Goyo lernte El Pelusa kennen, als dieser einen Ball vor sich her kickte. Der Ball bestand aus einem mit leeren Keksverpackungen gefüllten Beutel. Diego jonglierte damit auf einem kleinen Rasenstück, das mit einem Blumenbeet umfriedet war. Betreten strengstens verboten. Goyo rief ihm zu: »Gib mir den Ball!« Die beiden kickten, bis sie wieder in ihre Klassen gerufen wurden. Nach der Schule traf Goyo Diego am Bahnhof, und sie kamen ins Gespräch.
»Wo wohnst du?«
»Auf der Calle Azamor«, antwortete Diego.
»Ah, nur ein paar Straßen von unserem Haus entfernt.«
»Wir gehen bolzen, mit meinem Vater, kommst du mit?« Von diesem Moment an waren sie unzertrennlich.
»Auf welchem Platz?«, fragte Goyo.
»Auf dem Potrero.«
Nun, weil Kühe und Pferde darauf standen und jemand das Areal mit Draht umzäunt hatte, hätte man denken können, es sei nicht erlaubt. Niemand hatte jemals jemanden hier spielen sehen. Und obendrein war das Gras sehr hoch. Aber Diego erklärte, wenn man das Gras niedertrampeln würde, wäre es prima. Aus Schilfrohr könne man ein Tor bauen.
Heute gibt es einen Bolzplatz fünfzig Meter von Goyos Haus entfernt. Wenn es regnet, ist es eine einzige Schlammwüste, übersät mit rostigen Dosen, genau wie der Weg, der dorthin führt. Ein Symbol für ein Leben, in dem man es mit Problemen und Dreck zu tun hat. Der Platz wird von den Kindern des Viertels gern genutzt. Sie lernen dort, dass man vor allem zusammenhalten muss.
Maradona sagte einmal, in Villa Fiorito sei alles ein Kampf, und in den letzten fünf Jahrzehnten hat sich daran nicht viel geändert. Als er und Goyo klein waren, aß man, wenn es etwas zu essen gab. Und wenn nicht, dann verschwendete man keine Zeit damit, lange darüber zu sprechen. Da es kein fließendes Wasser gab, zogen Goyo und Diego oft los, um mit Kanistern Wasser aus der öffentlichen Zapfstelle zu holen. Ihre Turnschuhe trugen sie so lange, bis sie auseinandergefallen waren.
Nicht weit von Diegos Elternhaus war eine Klärgrube, in der alles Mögliche herumtrieb. Er war noch keine zehn, als er einmal hineinfiel und bis zum Hals in den Exkrementen versank, weil er einem Ball hinterhergejagt hatte. Einmal darin gelandet, suchte er weiter nach dem Ball und geriet tiefer und tiefer in die Scheiße. Wo war nur dieser verdammte Ball? Diegos Onkel zog den völlig versifften Jungen aus der Kloake. Goyo sorgte dafür, dass diese Geschichte nicht vergessen wurde.
El Lalo und El Turco, Diegos jüngere Brüder und frühe Sparringspartner auf dem potrero oder den Straßen von Villa Fiorito, lernten früh, dass das Leben unfair ist und man, wenn man klein ist, den Ball von den Großen nicht bekommt – von El Goyo und El Pelusa schon mal gar nicht. Die Maradonas waren seit jeher eine große, eher harmonische Familie. Seinen beiden Brüdern fühlte sich Maradona aber lange Zeit nicht verbunden, und der Kontakt zwischen ihnen brach ab. Das setzte ihm zu. El Turco wohnt in Neapel, El Lalo blieb in Argentinien. Der Tod der Eltern brachte die Geschwister einander wieder etwas näher, aber es blieb schwierig.
Sobald gespielt wurde, ging es Diego und Goyo ums Gewinnen, ganz gleich, ob sie Mannschaftskameraden waren oder in gegnerischen Teams spielten. Goyo war ein klassischer Neuner, beidfüßig, ausgestattet mit gutem Reaktionsvermögen und Auge für den Nebenmann, im gegnerischen Strafraum fackelte er nicht lange. Diegos Position war nicht so ganz klar. Er begann als Libero, weil er dann das ganze Feld vor sich hatte und das Spiel aufziehen konnte – er wollte immer der Chef auf dem Platz sein.
Goyo Carrizo spielte für die Argentinos Juniors. Ein Maurer aus Villa Fiorito, der in der Nähe des Argentinos-Stadions arbeitete, hatte ihn einst zu einem Testspiel mitgenommen. Als Goyo sich nach dem Spiel umzog, legte ihm Francis Cornejo, der gerade dabei war, eine neue Mannschaft der Acht- und Neunjährigen für den Verein zusammenzustellen, die Hand auf die Schulter: »Du bleibst«, sagte er zu Goyo. Ein paar Monate später sagte Goyo zu Francis, dass es in seiner Nachbarschaft einen noch besseren Spieler gäbe. »Wir sind eigentlich vollzählig«, sagte Francis, »aber bring ihn mal mit.«
Und so rannte Goyo aufgeregt zu Diego und erklärte ihm atemlos: »Sie brauchen noch Jungs. Komm am Samstag vorbei.« Diego lief zu seiner Mutter, die ihn weiterschickte: »Frag deinen Vater.« Also wartete er am Gartentor, bis sein Vater nach Hause kam. »Bringst du mich am Samstag hin?«, fragte er ihn. Don Diego, der nach einem langen Arbeitstag hundemüde war, antwortete nicht. Doch Diego ließ nicht locker. Am nächsten Tag bettelte er weiter, und die beiden gingen zu Goyo, um mit dessen Vater über Cornejos Mannschaft zu sprechen.
Auf dem Heimweg sagte Don Diego: »In Ordnung, ich bringe dich hin.« Am Samstag darauf regnete es, und als sie in Malvinas ankamen, wo das Testspiel stattfinden sollte, stellte sich heraus, dass der Austragungsort verlegt worden war. Sie mussten weiter zum Parque Saavedra fahren. Dazu brauchten sie zwei zusätzliche Tickets für die Fahrt, und Don Diego hatte kein Geld mehr.
Im Saavedra-Park steckte Francis Cornejo unter den Eukalyptusbäumen unterdessen ein Spielfeld ab, Sweatshirts dienten als Torpfosten. Don Diego hatte inzwischen einen Mann überredet, ihn und seinen Sohn in seinem Lkw mit zum Park zu nehmen. Sie kamen gerade noch rechtzeitig. Francis wies Diego Goyos Team zu – und erkannte sofort, dass die beiden hervorragend zusammenspielten. Francis musste nicht lange nachdenken. »Du bleibst«, sagte er zu Diego, wie er auch schon zu Goyo gesagte hatte, und Diego fühlte sich, als könne er »mit seinen Händen den Himmel berühren«.
Später erzählte Maradona, dass er mit seinem Vater den Bus der Linie 28 genommen habe, der die La-Noria-Brücke überquerte, um zurückzufahren. Die zwanzig Blocks von der Haltestelle bis nach Hause hätten sie zu Fuß zurückgelegt, schweigend, weil sie so glücklich gewesen seien. Aber so ist es nicht gewesen.
Francis hatte Zweifel, ob Diego tatsächlich schon acht Jahre alt war, und weil der Junge keinen Ausweis dabeihatte, fuhren sie mit dem Rastrojero-Pick-up von José Trotta – dem Vater eines anderen Jungen aus der Mannschaft – zu Diego nach Hause. Doña Tota musste die Geburtsurkunde vorzeigen. Erst danach bekam Diego grünes Licht für die Aufnahme ins Team. Es war der Beginn einer langen Reihe wundervoller Augenblicke für die Cebollitas.
Da Don Diego in den ersten Jahren, in denen sein Sohn in der Mannschaft spielte, immer lange arbeitete, brachte Goyos Vater die Jungs zum Training nach Malvinas und wieder zurück nach Villa Fiorito. Da er kein Auto hatte, brauchten sie fast zwei Stunden für einen Weg. Damit er noch ein Stück Pizza kaufen konnte, stieg er mit den Jungs oft ohne Fahrschein in Fiorito in den Zug, fuhr mit ihnen bis zur Haltestelle an der Alsina-Brücke und nahm erst von dort aus den Bus.
Auf dem Rückweg schliefen die Kinder meist ein. Wenn sie samstags ein Spiel hatten, übernachteten sie vorher manchmal bei Jorge Cyterszpiler, der in der Nähe des Argentinos-Stadions wohnte. Diego und Goyo hatten sich schnell mit ihm angefreundet. Jorge war in der Mannschaft so etwas wie ein Mädchen für alles. Für Diego wurde der junge Mann zu einer Art großer Bruder.
Goyo und Diego verstanden sich blind auf dem Platz. Francis Cornejo erinnert sich: »Sie machten Sachen, die in ihrem Alter nicht normal waren. Ihr Trainer nannte sie Könige der Unberechenbarkeit. Diego stoppte den Ball mit der Brust, legte ihn sich auf den Fuß und umdribbelte alles, was sich ihm in den Weg stellte. Er trug den Ball mehr oder weniger ins Tor. Einmal rannte Roberto Maino zu Diego, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Ich sagte zu ihm: ›Das sieht nicht gut aus, Roberto, du bist der Schiedsrichter!‹ Und er antwortete: ›Was er da gemacht hat, war Grund genug, das Spiel zu unterbrechen.‹«
Bei einer Kinderparty fiel Francis auf, dass die beiden Jungs tanzten, wie sie spielten, mit derselben Ausgelassenheit und überbordenden Freude, die die beiden Freunde auf dem Platz auszeichneten. Mit dieser Freude gewannen sie in den nächsten 136 Partien Spiel für Spiel.
Im September 1971 erschien in der Clarín, einer überregionalen argentinischen Tageszeitung, der erste Artikel über El Pelusa. In dem Artikel, in dem er fälschlicherweise »Diego Caradona« genannt wird, heißt es: »Der Zehnjährige erntete tosenden Beifall, als er während der Halbzeitpause der Begegnung Argentinos Juniors gegen Independiente sein einzigartiges Talent unter Beweis stellte und einige Tricks vollführte.« Daneben ein Foto, das Diego mit einem langen Pony und in einem viel zu großen T-Shirt zeigt.
Goyo spielte für die Tres Banderas, Diego für Estrella Roja, die Teams, wo ihre Väter jeweils spielten. Sie traten gegeneinander an, wenn sie in ihrem Viertel spielten, bei den Cebollitas kickten sie Seite an Seite. Für die beiden Freunde war das ihr Leben.
Gelegentlich sprangen sie bei Herrenmannschaften ein, obwohl sie erst 13 waren. Nach einem Unentschieden musste im Elfmeterschießen die Entscheidung fallen. Der Trainer wollte Goyo als Schützen nominieren, doch der meinte: »Pelu ist ein besserer Elfmeterschütze.« Maradona versenkte das Leder, und die Mannschaft siegte. Die Spieler erhielten ein Preisgeld. Da gerade Vatertag war, kaufte Goyo seinem Vater eine Flasche Kaffeelikör. Don Diego liebte Gin, aber dafür reichte Maradonas Geld nicht. Goyo schenkte ihm, was er übrighatte.
Im August 1973 erschien der erste Artikel über die Cebollitas in der namhaften El Gráfico. »Diese Jungs machen mächtig Dampf«, schrieb Horacio del Prado darin.
»Pelusa, hol mir eine Flasche Soda«, bat Doña Tota ihren Sohn eines Nachmittags. »Komm mit, Goyo«, forderte Diego seinen Freund auf. Natürlich legten die beiden den Weg rennend zurück. Diego stolperte, fiel hin und riss sich an den Scherben die Hand auf. Die Wunde musste im Krankenhaus mit sieben Stichen genäht werden, Diegos Arm kam in eine Schlinge. »Du wirst einen Monat lang pausieren müssen«, sagte der Trainer zu Diego. Diego ließ den Kopf hängen: »Goyo, sag ihm, dass ich spielen will, wir werden den Titel holen«, bat Maradona den Freund unter Tränen. »Wie will er denn mit der Verletzung spielen?«, fragte sich Cornejo, als er Don Diego anrief, um die Sache zu klären. »Papa, bitte lass mich spielen. Ich werde auch mit niemandem zusammenstoßen. Ich will dabei sein, wenn wir den Titel holen.« Am Ende lief er tatsächlich mit dem Arm in der Schlinge auf. Die Cebollitas gewannen 7:0, Maradona erzielte fünf Treffer.
Mit 17 Jahren trainierte Goyo mit der ersten Mannschaft der Argentinos Juniors, ein Jahr nach Diegos Debüt. Als Spieler der Jugendnationalmannschaft, die unter César Luis Menotti Weltmeister wurde, sagte Diego zu Goyo voller Zuversicht: »El Flaco [der dünne Mann: Menotti] will dich!« Ein Agent versprach, ihn aus Villa Fiorito herauszuholen. Auch der Verein wollte ihn unterstützen und ihm eine Wohnung in der Nähe des Stadions mieten. Aber sie hatte nur ein Schlafzimmer, und er wollte seine Schwester und deren Kinder nicht allein lassen. Also blieb er in Fiorito, wo er Einladungen zu Spielen gegen Bargeld erhielt, meist 500 oder 1000 Pesos (umgerechnet und an heutige Verhältnisse angepasst etwa 6 bis 12 Euro). Die Disziplin aufzubringen, die nötig gewesen wäre, um Erstligaprofi zu werden, besaß er nicht. Irgendwann sollte Goyo für das dritte Team der Argentinos in Huracán auflaufen, verdrehte sich aber am Abend zuvor in einem Spiel, für das er bezahlt wurde, das Sprunggelenk und musste zu Hause bleiben. Ein anderes Mal saß er bei der ersten Mannschaft immerhin auf der Ersatzbank und stand kurz vor seinem Debüt, aber der Trainer wechselte ihn nicht ein. Und dann zog er sich 1981 eine schwere Verletzung zu. Er spurtete zur Seitenlinie und flankte. Sein Gegenspieler kam nicht rechtzeitig zum Stehen und sprang ihm ins Standbein. Der schwere Kreuzbandriss im Knie bereitet Goyo bis heute Probleme.
Maradona stand damals kurz vor seinem Wechsel von Boca zum FC Barcelona. Argentino wollte Goyo nicht mehr haben, und so brachte Maradona seinen alten Freund ins Fitnessstudio und organisierte ein sechsmonatiges Reha-Training für ihn.
Goyo spielte, bis er 30 war. Etwas anderes hatte er nicht gelernt. Für ihn bestand die Wahl nur zwischen Fußball und Fußball. Und danach? Ging er containern, durchwühlte den Müll nach Flaschen und Altpapier. Wenn er dabei ein wenig Kupfer fand, war das für ihn ein Fest.
Am Weltkindertag 1980 besuchte Diego Villa Fiorito mit Guillermo Blanco, im Gepäck eine Lkw-Ladung voller Spielzeug. Er nahm an einem Grillfest teil. Fiorito hatte zu jener Zeit etwa 50 000 Einwohner, und in den Straßen herrschte die gleiche Tristesse wie noch heute. Ein weiteres Mal soll Maradona mit einer Limousine an seinen Geburtsort zurückgekehrt sein und sich mit ein paar Männern im Fond einen Whisky genehmigt haben. Andere wiederum wollen gesehen haben, wie er eines Tages vor der Tramhaltestelle angehalten sei, um sein Autogramm in den Buchstaben »o« von Villa Fiorito zu schreiben. Am nächsten Morgen sei das Autogramm verschwunden gewesen, mit einer Stichsäge aus dem Schild herausgetrennt. Diegos letzte nachweisliche Stippvisite in Fiorito erfolgte 2005 im Rahmen einer Dokumentation über sein Leben von Emir Kusturica. Diego wurde von den Anwohnern dabei regelrecht zerdrückt.
Von diesen dokumentierten oder vermeintlichen Besuchen Maradonas in Fiorito bekam Goyo nichts mit. Er traf seinen Freund noch dreimal, nachdem dieser nach Europa gegangen war. Vor seinem Wechsel zum SSC Napoli trug El Pelusa seinem Cousin auf, Goyo anzurufen und ihn in sein Haus einzuladen, das immer voller Gäste war. Goyo war der Einzige, den Maradona in die Küche bat. »Pass auf dich auf, Goyo«, sagte er ihm. »Und wenn du irgendetwas brauchst, wende dich an meine Schwester Lili.« Aber Gregorio bat nie um etwas.
Während der Vorbereitungen zur WM 1994 hörte Goyo von Leuten aus der Nachbarschaft, dass Diego bei einer Prominentenparty so high gewesen sei, dass er sich vom Balkon hatte stürzen wollen. Goyo brachte in Erfahrung, wo Maradona trainierte, und fuhr dorthin, um mit ihm zu sprechen. Man wollte ihn jedoch nicht aufs Gelände lassen. Also schrieb er eine Nachricht und drückte sie jemandem in die Hand. »Bitte, gib das Diego!«, flehte er. Kurz darauf kam ein Van wild hupend durch das Tor gefahren. »Goyo, Goyo!«, rief der Fahrer. Es war El Pelusa. Die beiden Männer fielen sich in die Arme und weinten. Die beiden zogen sich in einen Raum zurück und blieben dort vier Stunden lang.
Schließlich sahen sich Goyo und Diego 1997 noch einmal von fern bei einer TV-Show zu Ehren von Maradona mit Überraschungsgästen aus allen Phasen seiner Karriere.
»Da sind wir nun, Señor«, sagte Goyo und schaute Diego Borinsky, den Journalisten, der gerade eingetroffen war, an. »Wir wohnen in demselben Haus, in dem wir immer gewohnt haben. Diego hat früher oft hier übernachtet. Und der Platz, auf dem wir mit den Tres Banderas, der Mannschaft meines Vaters, spielten, lag rechts davon. Aber das Grundstück wurde verkauft, und sie haben Häuser darauf gebaut …«