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Wo ist Gott?

Ich weiß es nicht. Aber ich sage nur: Nein. Gott ist nicht tot. Meine Seele kann nicht ohne Brennholz brennen. Es gibt also einen Grund für meine innere, nicht abflauende Wärme. Ich suche weiter. Ich irre durch die Straßen. Es ist dunkel und ich höre Grillen, die in die Nacht zirpen. Da! Da ist was! Ich nähere mich einem offenen Gelände. Ich bleibe einfach stehen. Jetzt in der Ruhe empfinde ich Gott bei mir. Die Suche hat ein Ende in der Stille. Jetzt bleibe bei mir, rufe ich. Versiegele meine Liebe zu dir. Ich finde einen Ring auf dem Platz. Ganz zufällig. Ich stecke ihn mir an den Finger.4

Interessant sind die Meditationen, weil es erste Predigtversuche sein sollten. Dann aber bekam ich schlechte Rückmeldungen von etwas „klerikal“ denkenden Pastoren, die meinten, eine Predigt sei nur dann eine Predigt, wenn sie sich auf einen Predigttext bezieht (Kommunikation des Evangeliums). Das würde ich so nicht sagen, denn das Alte Testament beinhaltet auch Predigttexte und das ist erst zum Evangelium im Nachhinein, als Vorankündigung Christi, vielleicht geworden. Oder überhaupt nicht. Außerdem war es in der alten Kirche teilweise üblich, so genannte Themenpredigten zu halten. Vielleicht weil keine Bibel da war? War sie zu teuer? Oder gab es noch keine richtige Predigtausbildung? Aber genau diese Freiheit zu predigen, darin steckt so viel Potenzial! Das wäre auch für die Thematik des Hausgottesdienstes interessant.5

4 Das Studium führt nicht unbedingt zum Glauben, aber dieser muss und soll auch nicht zu kurz kommen. An einigen Fakultäten gibt es geistliche Angebote, wie Morgenandachten, Universitätsgottesdienste und anderes, um auch eine praktische Ausbildung zu ermöglichen, im Sinne einer "Übungskirche" in den Predigtseminaren.

5 Hier an dieser Stelle ist wichtig, dass das Theologiestudium, wie alle anderen Geisteswissenschaften, besonders auch die Philosophie, die Realität und das Gegenwärtige kritisch betrachten wollen. Vor allem geht es im Studium auch um Kritikfähigkeit, Diskussion, aber auch Respekt vor anderen, den man durch eine kritisch-konstruktive Form und Transparenz bei der Quellenarbeit auch herstellen kann. Hin und wieder schreibe ich solche kursiven Einwände zwischen die Zeilen. Darin liegt ja gerade die Konkretion, etwas so zu sagen, damit es nicht mehr anders gesagt werden kann. Das ist für ein erfolgreiches Studium nur ein scheinbar kleiner Aspekt.

Aus der Demut zur Freiheit und Liebe (Gottes)

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