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Kapitel 8.

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»Selig sind, die da hungert und dürstet

nach Gerechtigkeit, denn sie werden

satt werden.«

Bergpredigt (Matthäus 5,6)

Landsknecht Michael hütete seine Zunge, und doch konnte er sich ein Kichern kaum verbeißen. So grimmig blickte sein Herr, der Graf, vor sich hin. Dabei saß er nun wieder auf dem hohen Roß, ganz wie es ihm gebührte. Ein hübscher Apfelschimmel war’s, und Michael selbst saß auf einem munteren Braunen, der keck die Mähne warf. Zwei gute Pferdchen, reichlich Proviant und neue Brustharnische, dazu gute Tuch und Lederhosen waren nun ihr eigen.

Nach gerechtem Kampf mit der Rotte, die Märthe ihnen angekündigt hatte. Besser, er sprach den Grafen nicht darauf an, daß die Prophezeiungen der Alten sich erfüllt hatten. Albert von Traubstedt dachte ja wohl selbst an nichts anderes.

Die Landsknechte hatten in einer kleinen Schlucht gelagert und beim Schein eines mächtigen Feuers bis in die Nacht gezecht, während Michael und der Graf sich im Gebüsch verborgen hatten.

So trunken waren die Söldner gewesen von ihren erfolgreichen Beutezügen und reichlich Klosterwein, daß ihre Wache schlecht bestellt und unachtsam gewesen war. Kaum Gegenwehr hatten sie geleistet und die Hiebe und Dresche wankend empfangen. Keiner war getötet worden, aber von allem entblößt, was er zuvor mordend geraubt hatte. Ehrlose Galgenvögel, die früher oder später ohnehin der Henker mit dem Beil streicheln würde. Mit solchen kannte der Graf kein Mitleid, da übte er altes Faustrecht.

Michael gab seinem Rößlein sanft die Sporen, es fiel in schnellen Trab. Ihm stand die Lust nach einem gestreckten Jagdgalopp, so froh war er, auf einem rechten Pferd zu sitzen, ganz nach Herrenart. Das Reiten war ihm eine helle Freude, auch wenn er es nur auf einem Ackergaul auf der Gemeindewiese von Mühlhausen gelernt hatte.

Mühlhausen, dahin lenkte der Graf nun sein Pferd. Entschlossen, einen letzten Blick auf den Müntzer zu werfen, um zu prüfen, ob dieser noch zu retten war. Michaels Herz schlug hoch in Freude auf sein liebes Weib.

Welchen Kummer sie ausgestanden haben mußte. Drei Jahre hatten sie nicht voneinander gehört, vielleicht hielt sie ihn gar für tot. Doch nun, in der erbeuteten Tracht eines braunschweigischen Landsknechts konnte er sie gar bei hellichtem Tag aufsuchen und endlich wieder in die Arme schließen. Welche Freude das würde. Er erinnerte sich wieder an die wenigen süßen Stunden, die sie genossen hatten, im Badehaus bei gutem Wein im warmen Zuber oder einmal beim Tanz unter der Dorflinde von Gronau. So wenig Glück und doch mit solch vollen Herzen genossen. Er war Susanna wirklich zugetan, nicht nur der ansehnlichen Mitgift aus der Schankstube wegen. Susanna war ein prächtiges Weib.

Die Pferde trabten fröhlich voran, der weiche Waldboden vibrierte unter ihren kräftigen Hufschlägen. Nur wenige Stunden noch, und Herr und Knecht würden die Unstrut an flacher Stelle queren und Mühlhausen erreichen. Was kümmerte ihn der Tag danach. Man würde ihn als rechten Landsknecht und den Grafen Traubstedt als ehrbaren Bauernschlächter empfangen. Der Rest würde sich schon weisen.

Derweil hatten sich auch Märthe und ihre Schar auf den Weg gemacht. Hans trug Marie auf seinen Schultern und sang ihr ein fröhliches Lied, damit sie sich in der nächtlichen Dunkelheit des Waldes nicht fürchtete. Hesekiel begleitete ihn ab und an mit munterem Krächzen.

»Das wird eine schöne Narretei, die wir dem Volk mit meinen Liedern und Hesekiels Chor zu bieten haben«, sagte Hans munter. Bauer Rufus brummte nur. Ihm war nicht wohl in seiner Haut. Fahrende Leut, Spielmänner, Gaukler, das waren ehrlose Gesellen, denen er von Herzen nicht traute. Da war er ganz Dorfmann, der die Läden zuklappte, wenn solches Volk über den Feldweg kam.

Und nun sollte er selbst in die Rolle eines so zwielichtigen Gesellen schlüpfen? Wie dachte Mutter Märthe sich das nur, und was sollten sie in der Maske der Narren denn ausrichten? Seine schönen, selbstgeschnittenen Lederschuhe hatte er opfern müssen, barfuß lief er durch den Wald, nur weil die Alte fürchtete, seine Fußkleidung würde ihn todsicher verraten. Ja, recht hatte sie damit schon, aber wie sollte er glaubhaft einen Gecken aus sich machen? Er verstand nichts von den Künsten, von Gesang, Spiel und Tanz. Doch Märthe hatte keine Widerrede und keinen Aufschub geduldet.

»Es ist hohe Zeit, sonst entweichen uns die Teuflischen«, hatte sie nur gemahnt, nachdem sie aus ihrem Bündel Lumpen und bunte Kleider für den Trupp hervorgezogen und verteilt hatte. Das also hatte sie in ihrer Eremitenhöhle getan, bunte Lumpen genäht. Eine seltsame Heilige.

Erstaunlich flink schritt Märthe nun vor ihm voran, Katharina direkt hinter ihr. Freilich, die war jung und geschmeidig wie eine Katze, die Alte hingegen bestimmt an die fünfzig Jahr und gichtig. Den Bauer wunderte das alles sehr, aber noch immer glaubte er an ein Wunder, das ihm diesen Weg befahl.

Hinter ihm schritt Sebastian, als Nachhut und mit einem schweren Prügel bewaffnet. An den Beinen trug er nun zweifarbige, enge Hosen und dazu ein sündig gelbes Kurzkleid und an den Füßen Schnabelschuhe. Rufus schüttelte wieder den Kopf über diese Torheit. Selbst wenn Sebastian ein Bürgersmann wäre, so hätte ihn diese eitle Ausstattung nach der städtischen Kleiderordnung ordentlich Bußgeld gekostet.

Als fahrender Geselle konnte er sich diesen Tand leisten, und zugegeben, dachte Bauer Rufus, die bunten Farben machten einen stattlichen Kerl aus ihm. Auch sein leuchtendes Gesicht trug zu der Wandlung vom graugesichtigen Bergknappen zum hübschen Junker bei.

Sebastian war der Fröhlichste unter allen. Er hatte gesprochen, und Märthe hatte ihm später gesagt, daß er alsbald für immer seine Sprache wiederfinden werde. Sebastian war Märthe zu tiefstem Dank verpflichtet und wäre um keinen Preis von ihrer Seite gewichen.

Langsam brach sich die Dämmerung Bahn. Ein heller, später Maimorgen brach an. Zehn Tage waren nun vergangen seit der großen Schlacht von Frankenhausen. Hier in der Stille des Waldes, wo noch die Nachtigall sang, spürte man nichts als seligen Frieden. Und der leuchtete der Wanderschar ins Herz. So viel Elend war ihnen geschehen, daß sie die Schönheit der aufgehenden Sonne, die Strahlen durchs Blätterdach über ihnen schickte und den Waldboden mit goldenen Sprenkeln betupfte, kaum zu fassen vermochten.

Bald erreichten sie das Tal der Unstrut, traten aus dem Wald und mußten sich die Hände über die Augen halten, so hell leuchtete nun schon der Morgen. In der Ferne machten sie die mächtigen Türme der Mühlhausener Marienkirche aus. Doch das friedliche Bild wurde empfindlich gestört durch das Feldlager, das sich vor den Stadtmauern erstreckte. Die fürstlichen Truppen und ihr Troß aus Fußknechten, Bettlern und Huren, die sich von den niederen Trieben und den Abfällen der Krieger mehr recht als schlecht ernährten.

Dieser Troß war Märthes Ziel. Ein wahnwitziger Plan, sich direkt in den Reihen der Feinde zu verbergen. Je näher sie dem Fluß kamen, um so tiefer sank ihnen der Mut. Als sie das Wasser durchwatet und im Schutz des Uferdickichts den blauen Rauch der vielen Feuer über dem Lager aufsteigen sahen, packten sie tiefe Zweifel.

»Frau Märthe«, sagte Hans mit gedämpfter Stimme, »das sind an die viertausend Mann, was sollen wir in diesem Lager denn ausrichten? Selbst mit Gideons Schwert würde ich mich dort nicht hineintrauen.« Hesekiel ließ ein verächtliches »Prüühh« verlauten. Märthe zwängte sich wortlos durch das Dickicht, widerwillig folgten die anderen. Bald waren sie auf einen Steinwurf an die ersten, schäbigen Landsknechtszelte herangeschlichen. Keiner von ihnen wagte einen einzigen Mucks, Hans drückte die kleine Marie eng an seine Brust.

Zu ihnen drang das Lärmen und Grölen der Söldner, das rauhe Lachen von Dirnen, das Quieken von Schweinen und ganz unmenschliche Schreie.

»Hört ihr das?« fragte Märthe laut und deutlich. Katharina starrte die Alte an, als sei diese von Sinnen. »Ssscht«, machte sie und flüsterte beschwörend, »man wird uns hören.«

»Nein«, sagte Märthe ungerührt, »hab keine Angst. Die Männer sind allzu beschäftigt. Sie blenden und häuten gerade eine Schar Bauern.« Wieder ertönte ein langgezogener Schrei. »Sie geben sich alle Mühe, wie ihr hört.«

»Frau«, stöhnte Bauer Rufus, »laßt uns von hier verschwinden, ich kann es nit ertragen, meine Brüder so leiden zu hören. Es ist viehisch, wie die Herren sie strafen.« Er wollte sich in Richtung des Ufers zurückziehen.

»Lieber Bauer«, sagte Märthe, »wenn du das nun nicht erträgst, wirst du nichts ausrichten können gegen das allgemeine Morden.«

»Und wie willst du etwas ausrichten? Willst du sie mit Baumstämmen erschlagen oder ein Feuer im Lager legen?« Hans sagte das ohne Spott, aber Bitterkeit lag in seiner Stimme. Märthe setzte sich nieder, die anderen taten es ihr zögernd nach, immer wieder wurden sie von dem Stöhnen und Schreien aufgeschreckt, das der Wind zu ihnen herübertrug.

»Hört zu«, hob Märthe an, »wir werden viele Grausamkeiten sehen und ertragen müssen, aber ein weniges können wir dagegen ausrichten. Unsere Waffen sind nicht von Eisen geschmiedet oder im Feuer gehärtet. Hier«, sie zog wieder die Glasphiole hervor, »hierin ist die Plage, die der Herr uns befahl, zu verbreiten. Es ist die Pest.«

Entsetzt sprang Katharina auf und floh ein paar Schritte, Hans erhob sich ebenfalls. Alle Blicke waren starr auf das kleine Röhrchen gerichtet, um das in kunstvollen Girlanden Kupferdrähte verschlungen waren.

»Weib, du bist irre«, stieß Hans keuchend vor Angst hervor, »die Pest, gefangen in einem Glas! Ein jeder weiß, daß die Pest ein Hauch der Hölle ist und von der Luft zu uns getragen wird.« Dann bekreuzigte er sich.

»Du irrst«, sprach Märthe gelassen, »die Pest ist, nun sagen wir, ein winziges, unsichtbares Lebewesen, das sich in unserem Blut millionenfach fortpflanzt. So hat es mich der große Paracelsus gelehrt. Es ist ein einfaches, dieses Tierchen aus dem Blut eines Kranken zu gewinnen.« Ungläubig lauschte die Gruppe. »Ich sehe wohl, euch fehlt der Glauben. Nun, ich werde den Beweis antreten.«

»Ihr wollt die Teufelsflasche doch nicht öffnen«, fragte entsetzt der Bauer, dem die Erklärung des Weibes nicht ganz unwahrscheinlich erschien, hatte er doch oft reisende Quacksalber erlebt, die mit allerlei Salben und Wässerchen so einige Krankheiten kuriert oder aber das Gegenteil bewirkt hatten. Dem Bauern war der Wunderglaube nicht ganz abhanden gekommen.

»Nein. Diese Pesttiere sind viel zu wertvoll. Die spare ich auf für die großen Hänse, solche wie den Bogenwald. Für die Söldner habe ich etwas auf Flaschen gezogen, was ihnen gehörig den Magen verdirbt und eine heftige Scheißerei verursacht. Das wird ihnen die Lust am Morden für einige Zeit nehmen.« Märthe verstaute die tödliche Glasphiole wieder unter ihren geheimnisvollen Röcken. Zaudernd näherte sich Katharina nun wieder dem Trupp.

»Wie aber willst du dein Gift unter die Leute bringen?« fragte sie ganz praktisch.

»Oh, da reicht ein wenig Wein.«

»Wir haben keinen Wein«, erwiderte Katharina.

»Dann werden wir welchen kaufen. Ich habe genügend Geld.« Wieder staunte die Gruppe. Konnte die Alte am Ende noch Gold herstellen?

»Gegen Abend werden wir als Gaukler ins Troßlager ziehen. Bei Dunkelheit werden uns die Zecher nicht allzu genau in Augenschein nehmen können. Du, Hans, wirst sie mit etwas Lautenspiel und Hesekiels Possen erfreuen und ablenken. Katharina und Sebastian, ihr werdet versuchen, den Pferch mit den armen Bauern zu öffnen, während ich Wein feilbiete. Ganz besonders guten Wein.« Die Alte grinste kurz, bis der wohl letzte Schrei eines Gequälten sie alle an die Verzweiflung der Gefangenen erinnerte.

Grimmig fragte Rufus, was denn seine Aufgabe sei, bereit, für seine Gesellen zu sterben. »Du wirst Marie bewachen müssen«, sagte Märthe streng. Doch der Bauer wollte es nicht leiden, daß man ihn schonte. Fest nahm er sich vor, seinen Teil zu tun, um seine Bundesgenossen vor einem qualvollen Tod zu retten. Und das sagte er Märthe.

»Schaut, die Alte dort, Graf. Mir scheint, das ist Märthe.« Aufgeregt wies Michael auf die gebückt gehende Frau in den groben Leinenröcken, an deren rechter Hand ein kleines Mädchen über den staubigen Weg den Stadttoren von Mühlhausen entgegenhüpfte. Der Graf zügelte kurz sein Pferd und kniff die Augen zusammen. »Unsinn«, brummte er dann nur. Michael konnte sich wieder das Lachen kaum verkneifen. Was für ein Starrkopf sein Herr nur war. Ganz sicher hatte er Märthe erkannt, die die zweite Begegnung ja prophezeit hatte.

Die Alte und das Kind waren nur noch wenige Schritte von den mächtigen Eichenholztoren entfernt, als diese sich öffneten und ein Ochsenkarren herausgerumpelt kam.

Flankiert wurde das schäbige Gefährt von vier Reitern. Auf Stroh gebettet, erkannten der Graf und Michael eine zusammengekrümmte elende Gestalt, die mit dem Rattern der Räder auf unebener Strecke hin- und hergeworfen wurde. Graf Traubstedt gab seinem Schimmel die Sporen und strebte dem Gefangenentransport zu. Als er nur noch drei Pferdelängen von den fürstlichen Reitern entfernt war, sah er, daß sein Verdacht richtig war.

Im schmutzigen Stroh lag Müntzer, gequält, zerschunden, dem Tod näher als den Lebenden. Der Graf lenkte sein Pferd an den Straßengraben und ließ den Troß passieren. Huldvoll neigte er sich gar vor den fürstlichen Reitern, die seinen Gruß jedoch nicht erwiderten.

»Ich muß ihnen folgen«, sagte der Graf nur barsch. »Geh du nur und such dein Weib! Wir sehen uns am Abend an der ausgemachten Stelle.« Bevor Michael noch etwas erwidern konnte, war Albert von Traubstedt schon davongesprengt. Eine kurze Weile zögerte der treue Landsknecht noch, doch die Sehnsucht nach Susanna, die nur noch einen Katzensprung von ihm entfernt war, überwog, und er lenkte seinen Braunen auf die Stadttore zu.

Die Landsknechte ließen ihn ohne große Befragung passieren. Kriegsrecht herrschte in den Mauern, um ihr Leben mußten nur die Bürger fürchten. Michael lenkte sein Pferd in Richtung des Wirtshauses seiner Schwiegereltern. Sie mußten ein recht gutes Geschäft mit ihrem Bier machen, dachte Michael stolz, als er sich der frisch gekalkten Fachwerkmauer mit dem Torbogen zum Hof näherte. Mächtig schien die Stadt inzwischen gewachsen. Michael sah einige neue, sogar mit Lehmziegeln gedeckte Häuser stehen. So dicht drängten sie sich, daß kein Platz mehr blieb, um eigene Back- und Brauhäuser im Garten zu bauen und die Maische anzusetzen. Da machte sein Schwiegervater mit seiner Schänke wohl kräftig Geld. Michael passierte das Tor. Die Totenstille, in der hier die Hühner scharrten, ließ ihn Böses ahnen.

Wenige Gassen weiter strebte Märthe dem Marktplatz zu, wo sie einen Weinkeller vermutete. Geschickt wich sie immer wieder den streunenden Schweinen aus, die im Dreck nach Nahrung schnüffelten. Marie trug sie auf dem Arm. Zu mühselig war es für die Kleine, durch den Kot und die Küchenabfälle zu waten, die vor den winzigen Fachwerkhäusern faulten. Öfters warf Märthe einen Blick nach oben, wo die Vorbauten der Häuser so nah aneinanderstießen, daß nur ein winziger Spalt das Tageslicht in die Gassen ließ, um rechtzeitig zu entdecken, ob etwa ein Nachttopf ausgeleert würde. Einen Guß aus Unflat und Urin wollte sie sich ersparen.

Kopfschüttelnd betrachtete sie außerdem die Berge von Unrat. Vom weisen Paracelsus, ihrem Lehrmeister, wußte sie wohl, daß dieser Schmutz und Gestank in den Gassen der armen Leute der Gesundheit schadeten, aber noch war die Zeit nicht reif, um diese Weisheiten zu predigen. Schon gar nicht diese Zeit, in der ein jeder um Kopf und Kragen fürchten mußte.

Rechts von ihr tat sich nun zu allem Überfluß die Gerbergasse auf, ein infernalischer Geruch von totem, faulem Fleisch, Kadavern und Gerbsäure schlug Märthe entgegen. Sie beschleunigte ihren Schritt und drängte sich an den Lumpenweibern, Knechten und lärmenden Eisenschmieden vorbei zu den gepflasterten Straßen des Kaufmannsviertels vor. Bald hatte sie den Markt erreicht, dessen Pflaster gefegt und gereinigt in der Sonne glänzte. So schön dieser Anblick war, so widerlich war das Blutgerüst für die kommenden Hinrichtungen.

Zimmerleute befestigten die Tribünen für das adlige und reiche Publikum mit zusätzlichen Querbalken. Der Henker im scharlachroten Umhang prüfte den Richtblock und tat einen Probeschlag mit seinem Schwert – zum Vergnügen einiger Gassenjungen, die sich allerdings in gebührendem Abstand hielten, denn der Henker gehörte zu den Unberührbaren. Wer zu nah an ihn geriet, auch nur einen Zipfel seines Mantels berührte, war selber zur Ehrlosigkeit verdammt und keines anständigen Berufes mehr würdig.

Morgen sollten hier die Köpfe der Anführer rollen. Ihnen wurde die Gnade eines Schwerthiebs zuteil. Die Stadttrommler zogen durch die Gassen und luden ein zu dem grausamen Fest. Die Bürger sollten ein lehrreiches Schauspiel zur Mahnung und abschreckenden Erbauung erleben. So wie es nun einmal Sitte war.

Märthe überlegte kurz, auch den Henker in Genuß ihres Weines zu bringen. Nein, das war keine gute Idee. Dann würde am Ende der ungeübte Abdecker als Scharfrichter antreten müssen. Dann, so wußte Märthe, wurde der gnädige Schwerthieb zu einer furchtbaren Qual. Sie selbst hatte eine solch ungelenke Hinrichtung eines Ketzers einmal erlebt. Dreißigmal mußte der Geselle zuschlagen, bevor er endlich den Kopf vom Rumpf trennte. Ein Henkersschwert war schwer zu führen. Märthe hoffte, daß der Schlächter von Mühlhausen sein Handwerk verstand und sein Kostbier nicht vor dem Hieb verzehrte.

Das Läuten der Mittagsglocken und Maries Händchen, die an ihren Haubenbändern zogen, rissen sie aus ihren düsteren Gedanken.

»Gut, gut, meine Kleine, laß uns zum Weinhändler laufen, siehst du drüben am Rathaus das Holzschild mit den Trauben? Du ...« Märthe hielt mitten im Satz inne. Ein Schatten fiel über sie und die kleine Marie. Vor ihr stand der hagere Mönch im weißen Habit, das Skapulier flatterte im Wind wie die schwarzen Schwingen einer Krähe. Märthe richtete sich auf, reckte ihr Kinn und schaute dem finsteren Mann kampfeslustig ins Gesicht. Marie versteckte sich hinter ihren Röcken.

»Du, Claudius? Was bringt dich Teufelsbruder hierher? Willst du dem Satan ein paar Seelen gewinnen?«

Bruder Claudius schob seinen Umhang ein wenig zurück und grinste die alte Märthe böse an. »Sieh an, sieh an. Meine liebe Schwester Märthe. Deine Frage erstaunt mich. Schließlich bin ich Dominikaner, an keinen Ort gebunden und zur Predigt in aller Welt verpflichtet. Müßte ich nicht eher fragen, was du als selbsternannte heilige Eremitin inmitten dieser weltlichen Hölle suchst?«

Das mächtige Dröhnen der Kirchenglocken sauste in Märthes Ohren, eine Vision tauchte vor ihr auf: Bruder Claudius als tanzendes Gerippe auf den heiligen Gräbern vor Jerusalem. Was wollte Gott ihr mit diesem Bild sagen? »Du hast tatsächlich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen«, brach es plötzlich aus ihr hervor, »ich hätte es wissen müssen. Du elender Verräter!«

Claudius grinste nur: »Hat meine Schwester wieder ihre Visionen, ihre großen Traumgesichte? Nun, diese Kunst beherrsche ich inzwischen auch.«

»Du hast sie nie und nimmer mit rechten Mitteln erlangt. Du hast deinen Lehrvater Paracelsus als Ketzer gebrandmarkt, du bist zum Doktor Faustus gelaufen, einem Lügner und Schwindler, einem schlechten Taschendieb.« Märthes Zorn wuchs, nie hätte sie vermutet, daß nach zwei einsamen Jahren im Salzstollen, nach ihrer völligen Hingabe an Gott und dem mühseligen Streben nach Gelassenheit noch solche Gefühle in ihr schlummerten.

»Paracelsus war ein Narr«, zischte nun Claudius ebenfalls erregt, »dieses Geschwätz über Arzneien und Gott, der unseren Körper über die Seele heilt, sein Traum von einem Leben in Friedfertigkeit. Jetzt hat er sich im Süden selbst den Bauernrotten angeschlossen und wird seinen Lohn dafür empfangen, wie all die anderen Narren auch. Schau dich doch um, Märthe, wie willst du je Frieden und Glückseligkeit für alle erreichen? Nein, Gott ist nicht mächtig, Gott ist der Herr aller Narren.«

Märthe wurde nun fast schwindelig vor Wut, ängstlich zerrte von hinten Marie an ihren Röcken. »Ich will weg.« Märthe wandte sich um und streichelte tröstend die Locken der Kleinen, als sie sich wieder dem Mönch zuwandte, war er verschwunden. Ein Reiter stob kurz vor ihr vorbei, sie mußte zurückweichen. Wem diente Bruder Claudius? Gewiß nicht Gott, auch wenn er das Gewand der Dominikaner trug. Bruder Claudius war längst kein Mann Gottes mehr.

Nachdenklich schritt Märthe mit der kleinen Marie an der Hand am Blutgerüst vorbei. Claudius hier, das bedeutete Böses. Ihm und seinen Versprechungen verfielen die Mächtigen nur allzu leicht, was aber plante er hier inmitten all dieser Grausamkeiten? Nichts Gutes, da war Märthe sicher. Seufzend stieg sie die gemauerten Treppen der Weinhandlung herab. Kurz zuckte sie zusammen, als ein weiterer Mönch sich an ihr vorbei nach oben zwängte. Ein kurzer Blick in sein ernstes Gesicht beruhigte sie. Ja, das war ein Diener Gottes. Auch wenn die Anspannung in seinem Gesicht keine heilige Gelassenheit verriet. Es war Bruder Fresenius, der dem Händler gerade vier leere Krüge abgeschwatzt hatte. Dabei hatte er sich glatt einer Lüge schuldig gemacht, denn für die Krankenpflege im Dominikanerkloster waren die Krüge wahrlich nicht gedacht.

»Herr, Ihr könnt mich töten, und ich befehle mein Leben an Gott. Doch ich widerrufe nicht.« Der Satz kostete Müntzers letzte Kraft. Sein Kopf fiel zur Seite, sein Körper knickte nach vorn, er drohte von dem Faltstuhl zu fallen, der vor dem prachtvollen Zelt des Landgrafen von Hessen stand. Ein Ring von fürstlichen Leibwächtern stand eng um den Rebellen und schirmte ihn vor den neugierigen Ohren und Augen der Söldner ab.

Der Herzog Georg von Sachsen, Landgraf Philip und Graf Ernst von Mansfeld schauten zornig oder verwundert auf den eigensinnigen Prediger herab. Grimmig trat der Mansfelder, Müntzers Erzfeind, einen Schritt vor. Das Federbüschel auf seinem glänzenden Helm zitterte und verriet seine bebende Wut.

»Elender Prediger, du hast den Widerruf bereits unterschrieben, was soll diese Ziererei?« Er holte aus und schlug dem aufsässigen Prediger seine Faust mitten ins Gesicht. Keine ehrenwerte Tat, der von Hessen zuckte auch, doch Ernst von Mansfeld konnte seinen Haß nicht mäßigen.

Wie auch? Dieser freche, tumbe Dörfler hatte ihn einen groben Büffel, einen Madensack, einen finsteren Tyrannen geschimpft, ihm den Teufel auf den Hals gewünscht und alle seine Bauern und Bergleute gegen ihn aufgebracht. Unter der Folter hatte dieser schamlose Hetzer doch alles zugegeben, und nun diese erneute Verbocktheit.

»Bringt mir die glühenden Zangen«, befahl der Graf seinem Kerkermeister, der eigens zur Bestrafung der letzten gefangenen Bauern mitgereist war. Der Herzog von Sachsen, besonnener als der Mansfelder, versuchte ohne Zangen sein Glück. »Höre, Kerl, willst du nicht Buße tun, bevor es zu spät ist, und Gott um Vergebung bitten?«

Müntzer regte sich ein wenig, hob den Kopf leicht an und blinzelte. »Gottes Barmherzigkeit brauche ich wohl, auch die Verzeihung meiner Sünden. Ihr hohen Herren, ich bitte Euch nicht um Gnade für mich, aber habt Erbarmen mit meinem Weib und meinem Kind. Laßt ihr meine wenigen weltlichen Güter, daß sie etwas zu beißen hat. Mehr verlange ich nicht.« Erschöpft von dieser langen Rede, ließ Müntzer sein Haupt wieder sinken.

»Frecher Kerl«, fluchte nun wieder Graf Ernst. Sein Kerkermeister trat mit einem Folterknecht hinzu, der eine rotglühende Zange trug. Die Wärme, die sie abgab, erhitzte die Gesichter der umstehenden Edelleute. Sie alle vermochten sich lebhaft vorzustellen, welche Schmerzen man einem mit solchem Werkzeug zufügen konnte. Dem Landgrafen, einem jungen Draufgänger mit hellen Augen, imponierte insgeheim die Widerstandskraft Müntzers. Sein Leben lang würde er ihn für seinen Mut bewundern, später sogar einmal zugeben, er selber wünsche sich einen so frommen Tod, doch nun kannte er kein Erbarmen.

»Legt die Zange an!«

Bauer Rufus zuckte zurück, als ihm der Geruch verbrennenden Fleisches in die Nase stieg. Ihm, der schon so viele unvorstellbare Grausamkeiten in diesem Krieg gesehen hatte, drehte sich der Magen um. Er würgte und erleichterte sich in das Gebüsch neben ihm. Kein Zweifel, man unterzog Müntzer einem weiteren peinlichen Verhör. Er hatte also mitnichten widerrufen. Er würde das bezeugen können, vor aller Welt. Müntzer war ein tapferer Mann, er war ein würdiger Führer. Gäbe es nur ein Mittel zu seiner Rettung.

Der Knecht des Weinhändlers schob ächzend die Schubkarre auf den wackligen Scheibenrädern vor sich her. Paßte ihm gar nicht, für die häßliche Alte den Boten zu spielen und das Faß für sie zu transportieren. Das mußte doch mit unrechten Dingen zugehen, daß so eine genug Dukaten für einen solch guten Tropfen hatte, wie wollte sie denn daran bei den Söldnern noch Gewinn machen?

Das war schließlich kein Wein für Strauchdiebe, sondern für Patrizier, sogar für Fürsten gut genug. Erst gestern hatten sie den gleichen Wein an den Mundschenk des Grafen Mansfeld geliefert. Kostenlos. Ein Zeichen der Ehrerbietung. Sein Herr hatte klar gezeigt, daß er mit den Aufständischen nie etwas im Sinn gehabt hatte, und er, der kleine Knecht, klugerweise auch nicht.

Endlich erreichten sie das Stadttor. Doch kurz davor, nahe dem Wirtshaus, erhob sich plötzlich ein seltsamer Tumult. Rasch liefen die benachbarten Schmiede, Mägde, Knechte und müßiges Volk zusammen und drängten sich vor dem Hofeingang. Auch Märthe hatte die Röcke gerafft und Marie rasch an einem Brunnen niedergesetzt.

Mit sanfter Stimme zwang sie die Gaffer, ihr eine Gasse zu bilden. Entsetzt entdeckte sie im Hof Michael, den Landsknecht. Auf den Knien lag er, die Hände waren ihm auf den Rücken gebunden. Vor ihm stand ein Ritter, der höhnisch auf ihn hinabblickte, neben ihm ein weiß gewandeter Mönch. Claudius!

In einiger Entfernung hatten sich ängstlich die Wirtsleute und ihr Gesinde versammelt. Sie tuschelten. Jetzt ertönte dröhnend die zornige Stimme des Ritters.

»Du wagst es, mich des Mordes zu beschuldigen? Mich gar anzugreifen? Du bist ja toll, Bursche! Nein, ich werd’ mir an dir nicht die Hände schmutzig machen. Der Henker soll das tun. Das Gerüst hat wohl noch Platz für dich.« In diesem Moment trafen tatsächlich die städtischen Gewaltrichter ein. Ohne viel Federlesens zerrten sie Michael hoch, der es wagte, noch einmal vor dem Ritter von Bogenwald auszuspucken. Der versetzte ihm zur Strafe einen Fausthieb, der Landsknecht wankte, ging aber nicht zu Boden.

Man würde Michael in diesen Zeiten gewiß einen kurzen Prozeß machen. Märthe zweifelte nicht, daß auch er morgen seinen Termin mit dem Tod haben würde.

Bruder Claudius schickte dem armen Landsknecht ein scheinheiliges Gebet hinterher, die Wirtsleute schluchzten, die Gaffer machten erneut eine Gasse für die Stadtschergen. Tuschelnd erörterte man den Grund für die Verhaftung, von der erwürgten Frau in der Jauchegrube war die Rede. Michael hob nur kurz den Kopf, trübe war sein Blick und gequält. Märthe suchte einen Blick von ihm zu erhaschen, sie nickte ihm zu und murmelte: »Alles wird gut.« Doch Michael hörte sie nicht, willenlos ließ er sich abführen.

Der Nachtwächter rief die Stunde vor Mitternacht aus. Stockfinster war es in den engen Gassen, die wenigen Talglichter, die noch hinter offenen Fensterläden glommen, waren nicht heller als einzelne Glühwürmer. Hie und da leuchtete ein Fackelträger einem späten Zecher heim. Doch das waren nur wenige, eine Nacht vor einer Hinrichtung war den Leuten unheimlich, man rechnete mit den Schatten Gehenkter, die zur Richtstätte strömten.

Fresenius schlich dennoch auf leisen Sohlen in Richtung Marktplatz. Die letzten Schläge der Ratsglocke waren eben verklungen, als er um die Ecke eines Wollkrämerladens spähte. Das Blutgerüst wurde von nur zwei Männern bewacht, doch leider tauchte hier auf dem offenen Platz der bleiche, abnehmende Mond das Pflaster in bleigraues Licht.

Der Kapuzinermönch flehte um eine Wolkendecke. Die beiden Wächter drehten eine Runde, dann hockten sie sich auf die Stufen des Holzgerüstes und zogen ein paar aus Knochen geschnittene Würfel hervor. Bald kullerten die Spielsteine munter.

Besser, er hätte auch ein wenig Wein erbettelt, dachte Fresenius, dann hätte er die beiden zu einem kleinen Gelage einladen und sich in ihr Vertrauen stehlen können. Was half’s. Dann mußte es eben ohne Wein gehen. Fresenius trat auf den Platz und näherte sich mit den wankenden Schritten des Betrunkenen dem Blutgerüst. Lallend gab er ein derbes Liedchen zum besten, ganz wie ein Servantus es getan hätte. Der Himmel möge ihm verzeihen, daß er seine Gelübde in solch gründlicher Form brach.

»Wer da?« bellte denn auch gleich ein Wächter und hob klirrend seinen Spieß. Fresenius imitierte glaubhaft einen deftigen Rülpser. »Huups, Gott schum Grussche, Bruder.«

Der Wachmann ließ den Spieß sinken. »Ein betrunkener Mönch nur. Habt wohl was zu feiern, he?«

Mühelos entspann Fresenius einen Plausch über die tumben Bauern, die sein Kloster geschleift hätten, bald machte die Runde fröhliche Scherze über den grausigen Lohn, den die Dörfler morgen dafür einstreichen würden.

»Wenn der Teufel, hicks, nicht im Gerücht, äh, Gerüst, haust.« Den Wächtern wurde bei solchen Reden nun doch ein wenig mulmig, mit dem Tod durfte man scherzen, mit dem Teufel nicht, schon gar nicht, wenn man dem Fürsten der Hölle selbst ein wenig ähnlich sah mit einer solchen Eisenfaust. Fresenius wurde zusehends nüchterner und erzählte immer grimmigere Geschichten vom Satan, der die Nägel aus den Pfeilern zieht und Teufelsschiß unter dem Gerüst verteilt, so daß sich die Balken biegen. Die Wächter erschreckte nicht so sehr der Gedanke an ein zusammenbrechendes Gerüst als vielmehr die Idee, die Nacht in Gegenwart des Höllenfürsten durchwachen zu müssen, der einem durch jede Leibesöffnung fahren und so die Seele in Besitz nehmen konnte.

»Kannst du prüfen, ob der Teufel hier sein Spiel treibt?« Fresenius wiegte bedächtig seinen Kopf hin und her. »Was sollen wir dir zahlen, damit du uns den Dienst tust?« fragte drängend der zweite Wächter.

»Oh, der Dienst ist unentgeltlich, wie Gottes Werke kostenlos sind.« Schließlich gab Fresenius – gnädig – nach weiterem Bitten und Betteln der Wachleute nach. »Nun gut. Ich werde das Gerüst überprüfen und zur Sicherheit die Nacht darunter verbringen. Dann könnt ihr gewiß sein, daß Satan keinen Zugang findet.«

Fresenius wollte sich bücken und unter den Holzbalken hindurchschlüpfen. »Halt«, sagte da ein Wächter, »was sind das für viele Krüge, die du mit dir trägst?«

Fresenius grinste. »Ich dächt’, die Krüge sind euch nicht fremd, der Inhalt hat mir eben einen hübschen Rausch beschert.«

»Laßt sie nur bei uns«, sagte der Wächter mißtrauisch.

»O nein, das wäre dumm, denn in den Krügen kann ich den Teufelsschiß auffangen, falls der Leibhaftige schon sein Unwesen treibt. Ihr wißt, wie giftig diese Ausdünstungen Satans sind. Das hier«, er schwenkte seine eiserne Faust, »verdanke ich einem hochheiligen Exorzismus, bei dem mir der Dämon in die Faust fuhr und sie samt Fleisch und Knochen einfach verbrannte.«

Die Wachleute kratzten sich die Schädel und überlegten, dann ließen sie Fresenius unters Gerüst krabbeln und eilten hinüber zur Rathaustreppe, um fern von Tod und Teufel ihr Würfelspiel fortzusetzen. Sollte der kräftige Mönch sich mit dem Satan allein herumschlagen, das war schließlich seine Aufgabe.

Der Nachtwächter drehte seine nächste Runde. Singend mahnte er die Leute, die Feuer zu löschen und Ruhe zu halten. Die Wächter nickten ihm stumm zu, einen Gruß entboten sie nicht. Man hielt nicht viel von Gesellen, deren Arbeit immer bei Finsternis stattfand, auch dies eine Folge des Teufelsglaubens.

Der Kapuzinermönch

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