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8. DRITTE NORDAMERIKA-REISE (1866-1867)

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Mittwoch, 9. Mai 1866:1

Ich war von Valparaiso über die Südseeinseln und China nach Ostindien gekommen, als der bedauerliche Tiefstand meiner Reisekasse mich zwang, den heimatlichen Gestaden zuzustreben. Da indes in absehbarer Zeit kein Schiff nach Deutschland in See ging, entschloss ich mich rasch und fuhr von Kalkutta aus mit dem nächsten Dampfer nach New York. Dort würde ich schon Mittel und Wege finden, die es mir ermöglichten, heimzukommen. Um das Kap der Guten Hoffnung gelangte ich nach fünf Wochen an mein vorläufiges Ziel und stieg in New York an Land.

Sonntag, 13. Mai 1866:

Ich setzte mich hin und brachte meine Erlebnisse meiner letzten Reise zu Papier. Sie fanden sofort Aufnahme in der Sonntagsbeilage der ‚New Yorker Staatszeitung‘, die schon damals das größte deutsche Blatt in den Staaten war, und ich durfte hoffen, auf diese Weise die zur Heimfahrt nötigen Mittel in kürzester Zeit zusammenzubringen.

Montag, 14. Mai 1866:

Da machte ich auf der Redaktion des Blattes die Bekanntschaft des sehr ehrenwerten Mr. Josy Tailor, des Leiters eines berühmten Privatdetektiv-Unternehmens. Als er hörte, wer ich war, bot er mir an, in seine Dienste zu treten. Ich sagte auf der Stelle zu.

Dienstag 29. Mai 1866:

Heute Morgen ließ mich Tailor in sein Arbeitszimmer kommen, wo ein älterer, sorgenvoll dreinschauender Herr saß. Es war der Bankier Ohlert. Dessen Sohn William hatte sich in den Kopf gesetzt, Dichter zu werden, und zeigte dabei Anzeichen von Wahnsinn. Vor Kurzem hatte der Vater einen Arzt kennengelernt, der eine Privatanstalt für Geisteskranke gründen wollte. Doch plötzlich war der Arzt zusammen mit dem jungen Ohlert verschwunden. Jetzt erst stellte sich heraus, dass dieser ein Schwindler war und sich Gibson nannte. Diesen Gibson hatte ich schon einmal im Auge gehabt und anhand einer Fotografie erkannte ihn der Bankier als den angeblichen Irrenarzt. Ich erhielt den Auftrag mit den nötigen Vollmachten und Anweisungen, Ohlert junior wieder nach Hause zu bringen. Bekannt war, dass schon jemand Geld in Cincinnatti abgehoben hatte.

Dienstag, 5. Juni 1866:

In Cincinnati fragte ich bei der betreffenden Bank nach und erfuhr, dass William Ohlert persönlich mit einem Begleiter dort erschienen war.

Mittwoch, 6. Juni 1866:

Von da an ging es nach Louisville, wo ich in Erfahrung brachte, dass die beiden Fahrkarten nach St. Louis genommen hatten.

Samstag, 9. Juni 1866:

Ich reiste ihnen nach und fand aber erst nach längerem Suchen ihre Spur. Hierbei war mir mein alter Mr. Henry behilflich, den ich selbstverständlich sofort aufsuchte. Er erklärte sich gern bereit, meine beiden Gewehre, die mir bei der Verfolgung hinderlich waren, bis zu meiner Rückkehr von New Orleans aufzubewahren. Ohlert und Gibson waren nämlich auf einem Mississippidampfer nach New Orleans gefahren, und ich musste ihnen dorthin folgen.

Montag, 18. Juni 1866:

Nun war ich in New Orleans und hatte alle Geschäftshäuser, die mir Ohlert senior genannt hatte, aufgesucht und sie gewarnt. Bei zwei Banken hatten sie Geld abgehoben. In einer deutschen Bierstube kam ich mit einem Mann ins Gespräch, der sich als Old Death vorstellte. Ich hatte schon von ihm gehört und seine Gestalt und sein ganzes Aussehen gaben seinem Namen Recht. Ich sagte ihm natürlich nicht, dass ich Old Shatterhand war, weshalb er mich wie ein Greenhorn behandelte. Als er die Gaststube verlassen hatte, wurde die Tür geöffnet, und herein trat Gibson. Er musste mich gesehen haben, denn er verschwand sofort wieder. Bis ich hinter ihm herkonnte, verging zwar nur eine kurze Zeit, doch sah ich ihn bereits hinter einer dichten Menschenmenge verschwinden. Er spielte tatsächlich Katz und Maus mit mir und ich stand da wie ein begossener Pudel.

Dienstag, 19. Juni 1866:

Im Laufe des Tages kam ich wieder zu der deutschen Bierstube. Ich griff nach der in New Orleans erscheinenden ‚Deutsche Zeitung‘, und das erste, was mir auffiel, war ein Gedicht, das unterzeichnet war mit ‚W. O.‘; das musste William Ohlert sein. In der Geschäftsstelle dieser Zeitung erfuhr ich, wo Ohlert wohnte. Seine Pensionswirtin erzählte mir, dass Ohlert und sein Sekretär, womit sicher Gibson gemeint war, gestern noch mit dem Schiff über Galveston nach Quintana gefahren seien. Im Hafen fand ich ein Schiff, das am Mittag ebenfalls nach Galveston fuhr.

Samstag, 23. Juni 1866:

In Galveston war kein Schiff nach Quintana zu finden, sondern nur eines, das über dieses Ziel hinaus, nach Matagorda, am Ausfluss des östlichen Colorado, fuhr. Doch wurde mir versichert, von dort aus schnell nach Quintana zurückzukommen. Das veranlasste mich, dieses Schiff zu benutzen.

Montag, 25. Juni 1866:

In Matagorda hörte ich, dass erst nach zwei Tagen ein Schoner nach Quintana fahren würde. Ich fand Unterkunft in einem Gasthaus. Dann schlenderte ich langsam die Gasse hinab und rannte an einer Ecke mit einem Mann zusammen: Old Death. Wir gingen zusammen an diesem Junitag in eine kleine Kneipe, wo es Flaschenbier gab. Wir waren die einzigen Gäste. Von Old Death erfuhr ich so nebenbei, dass Gibson und Ohlert ebenfalls nach Matagorda gefahren und jetzt mit einem Dampfboot auf dem Weg nach Austin seien. Er war bereit, sie mit mir zu verfolgen. Da kamen einige Rowdies mit sogenannten Bluthunden in das Lokal und führten sich entsprechend auf. Sie suchten Streit, und als sie einen dieser Bluthunde auf mich hetzten, packte ich diesen bei den Hinterläufen und schleuderte ihn gegen die Mauer, dass der Schädel zerbrach. Old Death hielt die Rowdies mit seinen Revolvern in Schach. Da trat ein neuer Gast ein, ein Indianer, Winnetou! Er beachtete mich nicht, obwohl er mich gesehen hatte. Er musste einen Grund dazu haben. Als einer der Rowdies auch mit ihm Streit anfangen wollte, packte er ihn und warf ihn zum Fenster hinaus. Dann bezahlte er mit einem Nugget und verließ den Raum. Auch wir verließen das Lokal und Old Death ging mit mir einkaufen, denn wir mussten wahrscheinlich ins Texanische hinein, weshalb ich die entsprechende Kleidung und auch Waffen brauchte, denn meine beiden Gewehre befanden sich ja in St. Louis. Danach, Old Death durfte das nur nicht bemerken, suchte ich Winnetou auf. Er befand sich genau dort, wo ich ihn vermutet hatte. Wir hatten uns viel zu erzählen und dann sagte er mir, dass er in geheimer Mission für Benito Juarez unterwegs sei, der von den Franzosen aus Mexiko vertrieben worden war und jetzt sein Land wieder zurückerobern wollte. Er werde auf demselben Schiff wie wir fahren, wir sollten aber nicht miteinander sprechen. Ich nahm Abschied von ihm, hoffentlich nur für kurze Zeit.

Dienstag, 26. Juni 1866:

Am anderen Morgen ritten wir hinaus zur Raft, wo das Dampfboot wartete. Auch die Rowdies waren da. Winnetou kam mit seinem Prachthengst Iltschi an Bord. In Columbus kamen fünfzehn bis zwanzig Betrunkene dazu, die von den Rowdies mit stürmischer Freude bewillkommnet wurden. Es schienen alte Sezessionisten zu sein, die sich mit den Rowdies zusammenrotteten, uns Spione nannten und uns einem Lynchgericht unterwerfen wollten. Der Kapitän griff zu einem Trick, um die Bande loszuwerden. Sie fielen darauf herein und sprangen tatsächlich über Bord ins Wasser. Dann dampften wir weiter.

Als unser Dampfer in La Grange anlangte, war es Abend geworden, und er würde erst am nächsten Morgen wieder weiterfahren. Wir stiegen aus und sahen, dass Winnetou fortritt. Zur Übernachtung wurde uns ein Mr. Lange empfohlen, den wir um diese Zeit gewöhnlich im Wirtshaus antreffen würden. Dort trafen wir ihn auch zusammen mit seinem Sohn Georg, und es stellte sich heraus, dass dieser einst bei der Schlacht am Pea Ridge oben in Arkansas von Old Death aus der Gefangenschaft der Südstaatler befreit worden war. Von Lange erfuhren wir auch, dass er Ohlert und Gibson bei Señor Cortesio getroffen habe und dass beide abgereist seien, um zum Rio Grande zu gehen. Lange hatte nämlich sein Haus an Señor Cortesio verkauft und wollte mit seinem Sohn zu seiner Tochter nach Mexiko ziehen. An diesem Abend war im selben Gasthaus ein Treffen des Ku-Klux-Klan, einer illegalen terroristischen Vereinigung von Südstaatlern, deren Aufgabe es war, mit allen Mitteln, auch den unerlaubtesten und verbrecherischsten, gegen die nach Beendigung des Bürgerkriegs eingetretene Ordnung anzukämpfen. Zu ihnen gesellten sich noch im Laufe dieses Abends jene Strolche, die unser Kapitän hatte ans Land schwimmen lassen und die auf gestohlenen Pferden hier ankamen. Bevor uns diese im Nebenzimmer entdeckten, verschwanden wir durch das Fenster und suchten Señor Cortesio auf, um von diesem Pferde zu kaufen. Da dieser uns für Anhänger von Benito Juarez hielt, erhielten wir von ihm nicht nur ein Empfehlungsschreiben, sondern auch je zwei Pässe, der eine in französischer, der andere in spanischer Sprache. Außerdem beschrieb er uns den genauen Reiseweg, den Gibson und Ohlert zu nehmen beabsichtigten.

Von Lange erfuhren wir, dass er einige Freunde erwartete, weil die Kukluxer heute Nacht La Grange unsicher machen wollten. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion konnten die verschiedenen Anschläge des Ku-Klux-Klan verhindert und die gesamte Bande gefangen werden. In der eiligst einberufenen nächtlichen Gerichtsverhandlung wurde beschlossen, den Kukluxern Haar und die Bärte abzuscheren und die Verurteilten zum Steamer zu schaffen, der nach Matagorda weiterfährt. Danach wurde in der Gastwirtschaft von La Grange gefeiert bis zum nächsten Morgen. Beim Tanzen stürzte Old Death so schwer, dass er sich eine Quetschung an der Hüfte zuzog.

Mittwoch, 27. Juni 1866:

Wir beschlossen, heute einen Ruhetag einzulegen, und beim Mittagessen sagte uns Mr. Lange, dass er und sein Sohn mit uns reisen wollten, da sein Weg vorläufig der gleiche sei. Señor Cortesio bat uns, seinen schwarzen Diener Hektor mitzunehmen, der eine wichtige Nachricht nach Chihuahua bringen und eine schriftliche Antwort wieder mit zurücknehmen sollte.

Freitag, 6. Juli 1866:

Neun Tage später befanden wir uns im südlichen Texas. Old Death hatte volle drei Tage gebraucht, sich von der Verletzung zu erholen. Nun hatten wir in sechs Tagen fast zweihundert englische Meilen zurückgelegt. Wir ritten nach Südwest und trafen dabei auf einen Dragonersergeanten mit fünf Leuten. Er sagte uns, dass die Komantschen und Apatschen das Kriegsbeil ausgegraben hätten, weil Erstere ein Lager der Letzteren überfielen. Bei einem Treffen zwischen beiden Indianerstämmen auf Fort Inge wären zwei der drei erschienenen Apatschen-Häuptlingen von fünf Komantschen-Häuptlingen und zwanzig Kriegern in einem aufkommenden Streit niedergestochen worden. Der dritte Apatschen-Häuptling konnte verwundet auf seinem Pferd fliehen. Kurz nachdem die Komantschen das Fort verlassen hätten, sei Winnetou aufgetaucht. Als man ihn festnehmen wollte, habe er einige Soldaten über den Haufen geritten und sei verschwunden. Dann trennten wir uns von den Kavalleristen. Am Rio Leona entdeckten wir Pferdespuren. An verschiedenen Zeichen sahen wir, dass es Winnetou und der verwundete Apatsche gewesen sein mussten. Da es langsam dunkel wurde, lagerten wir. Hier erwischte Old Death einen Komantschen, den er kannte. Dieser erzählte uns, dass sämtliche Krieger der Komantschen ihre Zelte verlassen haben, um sich die Skalpe der Apatschen zu holen. Sein Stamm mit hundert Kriegern lagerte etwa eine Stunde entfernt am Ufer dieses Flusses, angeführt vom ‚Großen Bären‘, dem Sohn des ‚Weißen Biber‘, einem Freund von Old Death. Obwohl es stockdunkel war, ritten wir mit dem Indianer zu dessen Lager.

Samstag, 7. Juli 1866:

Wir verließen am nächsten Morgen die Komantschen wieder. Am Nachmittag erreichten wir die Estanzia del Caballero, die einer Festung glich. Hier wohnte ein Freund von Old Death, ein echter Mexikaner von unverfälschter spanischer Abkunft, namens Don Atanasio. Von ihm erfuhren wir, dass Ohlert und Gibson zusammen mit den Juarez-Anhängern hier gewesen und höchstens erst drei Stunden fort waren. Gibson hatte auch den verwundeten Apatschen-Häuptling gesehen, den Winnetou hierher gebracht hatte, bevor er weitergeritten war, um die Apatschen vor einem Angriff der Komantschen zu warnen. Als ich ein Bad im Elm Creek nahm, sah ich auf der anderen Seite des kleinen Flusses eine lange Schlange von Reitern kommen, einer hinter dem anderen: Indianer. Als wir auf die obere Plattform der Estanzia gelangten, schwang sich bereits der erste Indianer über den Rand. Ihm folgte ein zweiter, dritter, vierter. Es waren Komantschen. Sie hatten mit Hilfe von jungen Baumstämmchen die Außenmauer und dann auch die drei Plattformen erstiegen. Der Caballero trat ihnen einige Schritte entgegen und fragte, was die roten Männer bei ihm wollten. Der Anführer der Komantschen sagte ihm, dass in diesem Haus ein Häuptling der Apatschen versteckt sei. Sie hatten das von Gibson erfahren. Ich schaffte den Apatschen unbemerkt durch eine versteckte Tür aus dem Haus hinunter an den Fluss. Dafür belegten die Frau und die Tochter des Caballero dessen Zimmer. Über eine Stunde dauerte es, bis die Indianer ihre Hausdurchsuchung beendet hatten. Endlich waren sie überzeugt, dass sich der Gesuchte nicht auf der Estanzia befand. Da es langsam dunkel wurde, wollten die Komantschen die Nacht hier verbringen und am nächsten Morgen wieder zurückreiten. Wir wollten sie begleiten, weil wir hofften, Ohlert und Gibson noch bei der Hauptschar anzutreffen. Der alte Apatschen-Häuptling musste noch eine Nacht außerhalb der Estanzia verbringen.

Sonntag, 8. Juli 1866:

Wir verließen mit den Komantschen die Estanzia. Der Rio Grande, den wir überqueren mussten, war hier sehr breit, er hatte aber wenig Wasser. Kurz nach Mittag änderte die Fährte plötzlich ihre Richtung. Hier war die Fährte zweier Reiter auf die Roten gestoßen. Wir ritten auch in dieser Richtung weiter bis zum Abend.

Montag, 9. Juli 1866:

Um die Mittagszeit wendete sich die Fährte mehr nach Westen, und wir sahen in dieser Richtung nackte Berge vor uns aufsteigen: die Bolson de Mapimi. Wir erreichten die Berge und gelangten, als es dunkel wurde, in eine lange, schmale Schlucht, und als sie sich öffnete, sahen wir wohl gegen zehn Feuer brennen. Es schien ein runder Talkessel zu sein, den wir vor uns hatten. Die Höhen stiegen rundum steil an, ein Umstand, den die Komantschen offenbar als günstig für ihre Sicherheit betrachteten. Der ‚Weiße Biber‘ stand auf und begrüßte Old Death. Dann rauchten wir mit ihm die Friedenspfeife. Gibson und Ohlert befanden sich mit den von Señor Cortesio ausgestatteten Soldaten noch bei den Komantschen. Die zwei Reiter, die gestern den Komantschen-Stamm zur Richtungsänderung bewogen hatten, schienen keine Topias zu sein, wie sie vorgaben, sondern Apatschen, die die Komantschen in eine Falle geführt hatten. Als Old Death den ‚Weißen Biber‘ davon überzeugte, dass der Talkessel ein Hinterhalt sein könnte, kamen auch bei diesem Zweifel auf. Da erklang von der Höhe des Felsens das ängstliche Kreischen eines kleinen Vogels und gleich darauf der gierige Schrei einer Eule. Als ob er damit spielen wollte, ergriff Gibson einen Ast und stieß damit ins Feuer, dass es einmal kurz und scharf aufflackerte. Er wollte es eben zum zweiten Mal tun, da aber tat Old Death einen Sprung auf ihn und riss ihm den Ast aus der Hand. Es dauerte nicht lange, da erzitterte die Luft von dem vielstimmigen Kriegsgeheul der Apatschen. Jetzt drangen die Apatschen auf die Komantschen ein. Als Winnetou erkannte, dass eine viel zu große Übermacht gegen ihn stand, zog er seine Apatschen zurück. Ich wunderte mich darüber, dass er ganz gegen seine Gewohnheit nicht vorher Umschau gehalten hatte, um die Feinde zu zählen. Der Grund dafür wurde mir aber bald bekannt. Die Juarez-Anhänger waren mit Ohlert und Gibson verschwunden. Einer von ihnen, der verwundet zurückgeblieben war, gestand uns, dass Gibson so oft ins Feuer schlagen sollte, wie es hundert Komantschen waren. Dass Old Death Gibson daran gehindert hatte, noch viermal in sein Feuer zu stöbern, hatte die Apatschen veranlasst, uns jetzt schon zu überfallen, obwohl Winnetou nur hundert Apatschen bei sich hatte. Da ertönte jenseits des Tales eine laute Stimme. Dort stand Winnetou mit angeschlagenem Gewehr. Die beiden Läufe blitzten nacheinander auf. Der ‚Weiße Biber‘ stürzte getroffen nieder und neben ihm einer seiner Unterhäuptlinge. Als die Komantschen aus dem Talkessel wollten, wurden sie von den Apatschen blutig zurückgeschlagen. Old Death gab ihnen den Rat, mit den Apatschen Frieden zu schließen, was aber rundweg abgelehnt wurde. Da wir Weiße vollkommen allein saßen, war es Winnetou möglich, sich an uns heranzuschleichen und mit uns zu sprechen. Er riet uns, auf die Pferde zu steigen und zum Ausgang zu reiten, dort würden uns die Apatschen in Sicherheit bringen, was wir dann auch taten. Mehrere Apatschen nahmen unsere Tiere in Empfang, als wir abgestiegen waren. Winnetou geleitete uns in die Enge, die aus dem Tal führte. Als mich Winnetou fragend ansah, stand ich vom Feuer auf und streckte ihm beide Hände entgegen. Wir umarmten uns. Dann sagte Winnetou zu Old Death: „Es ist mein weißer Bruder Old Shatterhand.“ Wir überließen ihn seinem Erstaunen, denn Winnetou hatte mir zu erzählen. Als ich mich nach Gibson und Ohlert erkundigte, sagte er mir, dass beide mit den anderen Weißen schon lange nach Chihuahua zu den Truppen von Juarez unterwegs seien. Da kam die Meldung, dass die Komantschen ihre Feuer gelöscht hätten und vom Lagerplatz fort seien. Wir nahmen eine Position oberhalb des Talkessels ein, während Winnetou zu seinen Kriegern eilte. Kurz darauf krachten Schüsse. Der Kampf war ausgebrochen, doch er währte nicht lange. Wir hörten, dass sich die Eingeschlossenen in wilder Flucht zurückzogen.

Dienstag, 10. Juli 1866:

Aus dem morgendlichen Nebelmeer tauchte ein Reiter auf und viele, viele andere folgten. Alle diese Krieger gehörten einem der Apatschen-Stämme an, mit denen ich noch nicht in Berührung gekommen war. Sie verteilten sich oberhalb des Talkessels, wo sie mit ihren Gewehren alle dort befindlichen Feinde erreichen konnten. Die Komantschen schienen unrettbar verloren, doch Winnetou schlug ihnen vor, dass sie für jeden getöteten Apatschen fünf, für jeden Gemarterten aber zehn Pferde geben sollten. Ferner sollten sie so viele junge Mädchen ausliefern, wie sie Frauen und Töchter der Apatschen entführt hätten. Dazu verlange man auch die Kinder zurück, die sie mitgenommen hatten. Die Komantschen gingen jedoch nicht darauf ein. Winnetou begab sich oben an den Rand des Talkessels, um zu den Komantschen zu sprechen. Als aber der neue Häuptling des Gegners auf ihn schoss, erhoben sich rundum vierhundert Apatschen und feuerten in die Menge. „Es wird sich ein großes Klagen erheben in den Zelten der Komantschen, denn keiner ihrer Krieger kehrt zurück.“ Alle waren getötet worden. Ich war froh, diesen entsetzlichen Ort verlassen zu können, und eine halbe Stunde später nahmen wir die Verfolgung Gibsons auf. Winnetou nahm noch zehn gutberittene Apatschen mit. Es war gegen Abend, als wir bei der Laguna de Santa Maria anlangten.

Mittwoch, 11. Juli 1866:

Am Mittag hatten wir ein schlimmes Gewirr von Cañons hinter uns und ritten im Galopp über eine grasige Ebene. Da stießen wir auf eine Spur von über zehn Reitern. Winnetou behauptete, es sei die gesuchte. Dieser Trupp hatte einen Vorsprung von wenigstens sechs Stunden. Gegen Abend stieß von Süden her eine neue Fährte zu der bisherigen, von dreißig bis vierzig Reitern. Es schienen Indianer zu sein. Bald erreichten wir die Stelle, wo die Roten die Schar der Weißen eingeholt hatten. Gemeinsam waren sie dann weitergeritten. Wir kamen an einen Bach, und mitten im Bach erblickten wir nun einen unbedeckten menschlichen Kopf, der aus dem Wasser ragte. Hinter ihm im Wasser lag ein Spaten, denn der Eingegrabene war ein Gambusino, ein Goldsucher, der stets Hacke und Spaten bei sich hatte. Wir gruben ihn aus und sahen, dass er gefesselt war. Als er sich etwas erholt hatte, erzählte er uns, dass er Tadeo Sandia hieß und zusammen mit einem gewissen Fred Harton in einer Bonanza tätig gewesen war. Als Old Death den Namen Fred Harton hörte, wollte er nähere Einzelheiten wissen. Da berichtete Sandia, Fred Harton sei ein Kaufmann gewesen, der von seinem gewissenlosen Bruder Eduard um sein ganzes Vermögen gebracht wurde, das dieser verjubelte und danach verschwand. Dieser liederliche Bruder sei später ein sehr glücklicher Goldsucher gewesen. Deshalb sei Fred Harton auch unter die Goldgräber gegangen, da er hoffte, so seinen Bruder wiederzutreffen. Angestellt waren er und Harton bei einem gewissen Davis in Chihuahua. Es stellte sich heraus, dass Uhlmann, der Schwiegersohn von Lange, dem Schmied aus La Grange, eben bei diesem Señor Davis als Bergwerksdirektor angestellt war und bald Teilhaber werden sollte. Tadeo Sandia kannte auch Langes Tochter Agnes. Beide, Sandia und Harton, hatten hier an dem Bach geschlafen, als sie von Chimarra-Indianern umzingelt wurden. Als die Weißen, die sich bei den Indianern befanden, herausbekamen, dass beide Goldsucher waren, gruben sie Sandia in den Bach ein und nahmen Harton mit, der sie zur Bonanza von Davis führen sollte. Bis zur Bonanza sei es ein tüchtiger Tagesritt, sodass sie morgen Abend dort ankämen, wenn Harton nicht einen Umweg mache. Da es langsam Nacht wurde, beschlossen wir hierzubleiben, denn wir mussten für morgen gut ausgeruht sein und unsere Pferde auch.

Mir wollte die erwartete Ruhe nicht kommen. Als wir drei Stunden gelegen hatten, bemerkte ich, dass Old Death aufstand und fortging. Da erhob ich mich und ging ihm nach. Ich merkte, dass er etwas auf dem Herzen hatte, und nach einiger Zeit erzählte er mir, dass er eigentlich Eduard Harton hieß und der undankbare Bruder von Fred Harton sei, dessen ganzes Vermögen er verjubelt habe. Nun wolle er Frieden mit ihm schließen, wenn er ihn treffen würde. Sollte ihm aber vorher etwas zustoßen, solle dieser seinen Sattel aufschneiden und alles an sich nehmen, was sich darin befände. Kurz danach kehrte ich langsam zum Lager zurück und legte mich nieder.

Donnerstag, 12. Juli 1866:

Ein Apatsche nahm Tadeo Sandia hinter sich aufs Pferd; dann brachen wir auf. Gegen Mittag stellte der Gambusino Sandia fest, dass Harton einen Umweg eingeschlagen hatte. Auf einer grasbewachsenen Hochebene sahen wir die Fährte von über vierzig Reitern, die etwa eine Stunde alt war. Jetzt wurden die Sporen eingesetzt, und wir flogen über die Ebene dahin, freilich in ganz anderer Richtung, als die Chimarras geritten waren. Harton hatte sie nicht zum Eingang der Bonanza geführt, sondern zur hintersten Kante des Tals. Leider aber brach jetzt die Dunkelheit mit großer Schnelligkeit herein. Deshalb stiegen wir auch ab und gingen zu Fuß. Wir sahen in der Dunkelheit eine Gestalt zwischen uns und den Felsen dahinhuschen. Nach kurzer Zeit bemerkten wir einen unbestimmten Lichtschimmer, den Schein von Lampen, der durch die Decken eines Zeltes drang. Stimmen ertönten. Wir vier, Sandia, Old Death, Winnetou und ich, waren voran. Man erkannte von außen, an welcher Stelle sich der Eingang befand. Old Death trat als erster ein. Da fiel ein Schuss. Ich sah, wie sich der Scout mit beiden Händen an den Rahmen des Vorhangs krampfte, und sah zugleich mehrere Gewehre auf den Eingang gerichtet. Der Alte konnte sich nicht mehr aufrecht halten; er glitt zu Boden. „Schießt nicht!“, schrie ich auf. „Wir sind Freunde, Deutsche!“ Als die Leute des Lagers begriffen, dass wir keine Feinde, sondern Freunde waren, traten auch die beiden Langes ein, mit ihnen Sandia. Old Death war tot, gerade durchs Herz geschossen. Harton musste mir sagen, wie er entkommen sei. Außerdem galt es die nötigen Vorbereitungen zu treffen. So standen jetzt mehr als fünfzig Mann bereit, die Feinde zu erwarten, denen wir an Zahl gleich, an Waffen aber weit überlegen waren. Da kam einer der Leute, die wir vorgeschickt hatten. Er brachte zwei Weiße, die Señor Uhlmann ihre Aufwartung machen wollten. Dieser saß allein im Zelt, denn ich hatte mich mit den Langes, Winnetou und Harton in das Nebenabteil des Zeltes zurückgezogen. Da sah ich Gibson mit William Ohlert eintreten. Als sie saßen, trat ich aus meinem Versteck hervor; Harton folgte mir. Bei unserem Anblick fuhr Gibson auf. Ohlert saß wie gewöhnlich teilnahmslos da. Gibson aber fasste sich schnell. Er hatte sein Gewehr in der Hand und holte zum Kolbenhieb aus. Als ich ihn abwehrte, ging der Hieb zur Seite, der Kolben sauste nieder und traf den Kopf Ohlerts, der zusammenbrach. Im nächsten Augenblick drängten sich einige Arbeiter von hinten ins Zelt. Sie richteten ihre Gewehre auf Gibson. Ein Krach, und er stürzte, durch den Kopf getroffen, tot zu Boden. Als wäre der Schuss ein Zeichen gewesen, so erhob sich unweit des Zeltes wildes Indianergeheul. Als ich hinauskam, war das Gefecht schon entschieden. Die Feinde waren anders empfangen worden, als sie gedacht hatten. Die meisten von ihnen lagen tot oder verwundet am Boden. Die anderen flohen dem Ausgang zu.

Harton hatte noch keine Ahnung, wer auf unserer Seite der einzige Tote des heutigen Abends war. Ich ging mit ihm hinaus ins Tal und teilte ihm mit, was er erfahren musste. Fred Harton weinte wie ein Kind. Er hatte seinen Bruder trotz allem stets geliebt, hatte ihm alles vergeben. Ich musste ihm alles erzählen, von meinem ersten Zusammentreffen mit dem Scout bis zum letzten Augenblick, da den Reuigen die Kugel traf, die nicht für ihn bestimmt war. Erst nach mehr als einer Stunde gingen wir zum Zelt zurück.

Freitag, 13. Juli 1866:

Am anderen Morgen wurde Old Deaths Sattel herbeigeholt und aufgeschnitten. Wir fanden eine Brieftasche. Der Tote hinterließ seinem Bruder Bankanweisungen in bedeutender Höhe, und, was die Hauptsache war, die ausführliche Beschreibung und den peinlich genau bezeichneten Plan einer Stelle in der Sonora, wo Old Death eine vielverheißende Bonanza entdeckt hatte. Wir begruben Old Death und errichteten ihm ein Grabmal mit einem Kreuz aus silberhaltigem Erz. Sein Bruder trat aus dem Dienst Uhlmanns, um sich in Chihuahua einige Zeit auszuruhen. Groß war das Glück, das Uhlmann und seine Frau über die Ankunft ihrer beiden Verwandten empfanden. Sie waren liebe, gastfreundliche Leute, denen dieses Glück zu gönnen war. – Ohlert lebte zwar, aber er wollte nicht aus seiner Betäubung erwachen. Ich wollte so lange warten, bis es sein Zustand erlaubte, ihn nach Chihuahua in die Pflege eines tüchtigen Arztes zu geben.

Samstag, 14. Juli 1866:

Winnetou beschloss, mit seinen zehn Apatschen heimzureiten, denn seiner harrten nach Abschluss des Kampfes mit den Komantschen noch die Verhandlungen, die zwischen beiden Stämmen den Frieden sichern sollten. Auch der Neger Hektor reiste ab.

Samstag, 15. September 1866:

Und zwei Monate später saß ich bei dem guten Ordensmann Benito von der Bruderschaft El bueno Pastor in Chihuahua. Ihm, dem berühmten Arzt der nördlichen Provinzen, hatte ich meinen Kranken gebracht, und es war ihm gelungen, ihn völlig herzustellen. Es war, als sei mit dem Kolbenhieb in Ohlert die unglückliche Zwangsvorstellung, ein wahnsinniger Dichter zu sein, erschlagen worden. Er war munter und wohlauf und sehnte sich nach seinem Vater. Er wusste noch nicht, dass ich meinen Auftraggeber erwartete. Ich hatte ihm nämlich einen Bericht geschickt und darauf die Nachricht erhalten, dass der Vater selbst kommen werde, seinen Sohn abzuholen. Nebenbei hatte ich bei Mr. Josy Tailor um meine Entlassung gebeten. Heute saßen wir nun wieder beisammen: der Pater, Ohlert, Harton und ich. Da ließ der Diener einen Herrn herein, bei dessen Anblick William einen Freudenschrei ausstieß: Es war sein Vater, der Bankier Ohlert aus New York. Da gingen wir anderen still hinaus.

Ohlert brachte mir von Josy Tailor die erbetene Entlassung und den Gehaltsrest, dem der Bankier eine ansehnliche Sondervergütung beifügte.

Sonntag, 16. September 1866:

Jetzt hätte ich eigentlich mehr als genügend Mittel gehabt, um meine ursprüngliche Absicht, heimzukehren, endlich auszuführen. Aber ich sah ein neues Abenteuer winken, vor dem der Gedanke an die Heimat verblasste. Ich gab Fred Harton meine Zustimmung, ihn zu begleiten.

Mitte Dezember 1866:

Es kam auch jetzt wieder so, wie schon oft auf meinen Reisen: Ich blieb länger von zu Hause fort, als anfänglich mein Plan gewesen war. Es ist zu sagen, dass wir, allerdings unter großen Beschwerden und Gefahren, so glücklich waren, die von Old Death entdeckte Bonanza aufzufinden.

Bei meinen weiteren Streifzügen durch die Sonora, das nordöstliche Gebiet Mexikos, lernte ich einen Südamerikaner aus den La-Plata-Staaten kennen, der sich Pena nannte. Wir hatten uns einander angeschlossen, hatten Freud und Leid miteinander geteilt und mancherlei Abenteuer miteinander gemeinsam bestanden2. Ich musste ihm bei unserer Trennung versprechen, ihn in Tucuman zu besuchen, falls ich einmal nach Argentinien kommen sollte.

Samstag, 2. Februar 1867:

Nicht ganz ungefährlich gestaltete sich mein Weg nach St. Louis zu Mr. Henry, wo ich meinen Bärentöter und den Henrystutzen abholen wollte. Ich hielt mich kurz am Rio Pecos bei den Mescaleros auf, ritt dann durch den Llano Estacado zur Oase von Bloody-Fox. Danach ging es weiter nach Nordost, wo ich teilweise die Bahn benutzen konnte, bis ich bei Mr. Henry in St. Louis war, bei dem ich heute ankam. Er hatte sich ja vor mehr als einem halben Jahr bereit erklärt, meine beiden Gewehre, die allzu auffällig und mir daher bei der Verfolgung von Gibson und Ohlert hinderlich waren, bis zu meiner mutmaßlichen Rückkehr von New Orleans aufzubewahren. Hätte ich damals freilich geahnt, welch unerwünschte Ausdehnung die Verfolgung annehmen würde, so hätte ich die Gewehre mitgenommen. Ich musste Mr. Henry versprechen, mich einige Zeit bei ihm von meinen Strapazen zu erholen, bis ich wieder nach Deutschland zurückkehren würde, was ich auch gerne tat.

Donnerstag, 21. März 1867:

Ich hatte mir vorgenommen, mich auf dem Weg nach New York ein wenig in den Oststaaten umzusehen, da ich hier, außer bei meiner ersten Nordamerika-Reise, fast kaum etwas von der Landschaft und von den Städten gesehen hatte. Bis auf eine Begebenheit, die mich leicht das Leben hätte kosten können, ist nicht viel davon zu berichten. Dieses eine Ereignis geschah, als ich einen Abstecher zum Kanawha machte, einem Nebenfluss des Ohio in West Virginia. Dort wurde ich Zeuge, wie ein Ölbohrturm explodierte und die in der Nähe stehenden Arbeiter mit in den Tod riss. Ich werde dieses furchtbare Ereignis nie vergessen, denn ich war in unmittelbarer Nähe, aber doch glücklicherweise noch so weit entfernt, dass ich mit dem Schrecken davonkam. Wann und wie das meterhoch senkrecht in der Luft stehende lodernde Feuer gelöscht wurde, erfuhr ich nicht mehr, denn da war ich schon aus dem Kanawhatal heraus. Ich setzte danach meine Reise über die Industriestadt Pittsburg und über Philadelphia, wo ich mich etwas länger aufhielt, fort. In New York besuchte ich als erstes das Bankhaus Ohlert, wo ich von Vater und Sohn Ohlert freudig begrüßt wurde. William Ohlert hatte sich in der kurzen Zeit, in der er offiziell als Juniorchef im Bankhaus tätig war, gut eingearbeitet, wie mir sein Vater bestätigte. Selbstverständlich wurde ich eingeladen, während meines New Yorker Aufenthalts in ihrem Haus zu wohnen und mich so zu fühlen, als ob ich hier daheim wäre. Nach kurzem Zögern nahm ich das Angebot dankend an und fühlte mich dort die ganze Zeit recht wohl. Ich nahm dann auch noch Verbindung zur ‚New Yorker Staatszeitung‘ auf, die die Berichte meiner letzten Erlebnisse freudig annahm, denn solche Artikel bekam sie nicht jeden Tag. Natürlich nannte ich darin William Ohlert nicht bei seinem richtigen Namen, sondern veränderte die Angelegenheit etwas, sodass niemand auf den Gedanken kommen konnte, dass damit ein Angehöriger des Bankhauses Ohlert gemeint sei. In zwei Tagen wird ein Dampfer den New Yorker Hafen in Richtung Hamburg verlassen, auf dem mir Mr. Ohlert, obwohl ich das nicht wollte, eine Kabine erster Klasse gebucht hat. So nobel werde ich wohl nie wieder auf einem Schiff die Heimreise antreten. Ich hoffe, bis spätestens Ende dieses Monats wieder zu Hause anzukommen.

Chronik eines Weltläufers

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