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Der Baum

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Beim Spazieren im Wald bemerkte Henrici einen Baum, der in den Himmel wuchs. Nach Hause zurückgekehrt, rief er die Forstverwaltung an und meldete seine Beobachtung. Der Mann am anderen Ende zeigte sich kaum beunruhigt und meinte, es komme darauf an, wo der Himmel anfange, und auch wenn man die Krone nicht mehr erkennen könne, sei das bei dem nebligen Wetter, das wir ständig haben, und bei der allgemein unsicheren Weltlage noch kein schlüssiger Hinweis. Und selbst wenn es so wäre, was konnte man dagegen tun? Henrici schlug vor, das Übel an der Wurzel zu packen und den Baum zu fällen. Das sei, gab man ihm zu verstehen, aus technischen Gründen nicht möglich, denn man könne nicht wissen, wo die jetzt vielleicht im Himmel befindliche Spitze des Baums den Erdboden erreichen oder eben vielleicht Häuser, Menschen oder einen Hund treffen würde. „Und warum reden Sie von der Wurzel eines Übels? Sogar wenn Übel Wurzeln hätten, wären Bäume noch lange keine Übel, mindestens nicht für uns, die Forstverwaltung. Wir lassen die Bäume wachsen, wohin sie wollen, sonst kommen wir auf keinen grünen Zweig.“ Henrici sagte nur noch, wenn er nicht in der Baumschule gelernt hätte, es sei die Aufgabe der Forstverwaltung, zu verhindern, dass die Bäume in den Himmel wachsen, hätte er sich nicht so weit auf die Äste hinaus gewagt. Bevor er aufhängte, hörte er den Forstverwalter noch brummen, er solle aufpassen, dass er den nicht absäge, auf dem er sitze.

Henrici

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