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Das Busch
ОглавлениеAls Henrici eintrat, war Wurm damit beschäftigt, ein Buch aufzuschneiden, bei dem, wie es früher üblich war, die zweimal acht Seiten jedes Bogens durch die Faltung dem Blick des ersten Lesers entzogen waren und abwechslungsweise oben und seitlich oder nur oben sorgfältig getrennt werden mussten, damit der Inhalt erschlossen werden konnte. Während Wurm mit einem Brieföffner dieser die Lektüre vorbereitenden Tätigkeit nachging, durch die das Veröffentlichte erst aus einer immer noch verschwiegenen Verborgenheit ins Offene eigentlicher Öffentlichkeit gezerrt wurde, erzählte er mit etwas zu lauter Stimme, wie er zu diesem Buch gekommen sei, das er als eine grosse Seltenheit schon lange gesucht und mit dem schliesslich erfolgreichen Spürsinn, der den wirklich begabten Sammler auszeichne, aufgetrieben habe. Auch habe er das Buch für einen Pappenstiel erwerben können, weil es so unscheinbar aussehe und niemand ausser ihm bei der Auktion gewusst habe, um was für ein ausserordentlich wertvolles Stück es sich handle. „Es lohnt sich schon, ein Kenner zu sein, und als einen solchen darf ich mich wohl betrachten, denn ich kenne niemanden, der sich so genau wie ich auf diese Zeit versteht. Meine Bibliothek weist nur wenige Lücken auf, und ich bekomme Anfragen aus der ganzen Welt von Leuten, die auf meine Sachkenntnis vertrauen.“ „Erstaunlich, lieber Wurm“, sagte Henrici, „aber machen Sie nur weiter, ich wollte Sie eigentlich nicht beim Aufschneiden stören.“Das Einfache