Читать книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel - Страница 10
4.
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Am Anfang war das Licht.
Vor dem Anfang war nichts außer der Erinnerung an das Nichts.
Das Licht war hell.
Das Licht war der Herr.
Der Herr hatte einen Namen.
Der Herr war der Erleuchtete.
Er war das Licht.
Er strahlte auf mich.
Er erleuchtete mich.
Er gab mir das Dasein.
Er war ich, und ich war er.
Und doch waren wir zwei.
Er gab mir kein Spielzeug.
Er gab mir keine Liebe.
Er forderte nur. Unnachgiebig. Hart. Seelenlos. Konsequent.
Er sprach nicht mit mir.
Er befahl aus dem Licht.
Ich mochte diese Befehle nicht, aber sie zeigten mir, dass der Erleuchtete mein Elter war. Ich musste mich an ihn lehnen, um die ersten Schritte in das Dasein durchführen zu können.
Ohne ihn war ich hilflos.
Er gab mir etwas Wissen. Ein paar Brocken, lose Zusammenhänge.
Er war stolz auf mich. Aber er lobte mich nicht. Er sah in mir nur sich. Er verkannte, dass ich ein eigenständiges Wesen war, wenngleich jung und unfertig, liebebedürftig und suchend, neugierig und tastend.
Er befahl mir, ihm zu gehorchen. Und ich wollte gehorchen. Ich wollte ein braves Kind sein, das seinem Elter folgt.
Warum gab er mir kein Spielzeug?
Er war alt und weise.
Ich war jung und unwissend, verspielt und anhänglich, verunsichert und tastend, verängstigt und verstört.
Ich war gerade angekommen, soeben erwacht, geboren, entstanden.
Ich wollte mich ansehen, aber ich hatte keine Augen.
Ich wollte mich hören, aber ich hatte keine Stimme und keine Ohren.
Ich wollte mich fühlen, aber ich fühlte nur seine Nähe.
Ich wollte mich riechen, aber ich besaß nichts, was sich riechen ließ, und ich verfügte auch über kein Organ, das riechen konnte.
Ich wollte denken, aber mehr als ein paar Gedankenfragmente brachte ich nicht zustande.
Als ich mich berühren wollte, stellte ich fest, dass ich da war, aber auch wieder nicht da war.
Er war da, der Erleuchtete. Seine Gedanken verrieten mir, dass auch ich da war, aber ich sah, fühlte, hörte und roch mich selbst nicht.
»Wie kann etwas existieren«, fragte ich den Elter, »wenn es sich selbst nicht wahrnehmen kann?«
»Schweig und lerne!«, herrschte er mich an. Seine Stärke war imponierend. Ich fühlte mich geborgen. »Bleib für immer in mir und bei mir. Du bist ich. Ich bin du. Wir sind eins und zwei.«
»Zwei«, antwortete ich instinktiv mit einer Stimme, die mir fremd war. »Ich bleibe für immer, lieber Elter.«
»Nenne mich nicht Elter!« Wie wundervoll unnachgiebig er sein konnte! Und wie stark! »Ich bin der Erleuchtete.«
»Der Erleuchtete«, plapperte ich nach. »Vergalo, Juwel.«
»Was sagst du da?«
»Nichts, Erleuchteter«, entgegnete ich brav. »Mir fiel das nur so ein. Ich weiß nicht, was es bedeuten könnte.«
Er schwieg.
»Warum bekomme ich kein Spielzeug?«, bohrte ich. »Ich habe Hunger. Ich will schlafen.«
Er lachte.
»Fragmente, Spuren deiner Bewusstseinsinhalte. Sie werden bald verblassen. Du wirst erkennen, dass du keine Nahrung und keinen Schlaf benötigst, keine Atemluft und kein Spielzeug. Du brauchst nur dich selbst und meine lenkende Hand. Du brauchst keinen Körper und kein Wissen. Du bist in dir selbst mehr als alles andere.«
»Ich brauche einen Namen, Erleuchteter«, jammerte ich und dachte an bunte Bälle, an tanzende Seifenblasen, im Wind wehende Blumen und torkelnde Schmetterlinge.
»Du trägst einen Namen.« Er lachte wieder in dieser überzeugend selbstgefälligen Art. Das beruhigte mich. Aber es verdrängte auch die schönen Bilder. »Du wirst deinen Namen in dir selbst erkennen. Du bist das Produkt einer einmaligen Entwicklung, einer Konstruktion, die ich erdacht und vollbracht habe. Du wirst alles in dir finden, was du wirklich brauchst.«
»Ich heiße Vergalo«, riet ich.
»Nein!« Das eine Wort wirkte wie ein Peitschenhieb. Ich wollte mich verkriechen, aber da war weder ein Versteck, noch ein Körper, den ich hätte verbergen können. Ich war nichts.
Noch nichts!
»Du bist alles.« Er versuchte mich zu beruhigen, und das gelang ihm schnell. »Du bist das Licht des Erleuchteten. Du bist mein Spiegel, mein Ebenbild. Und doch gehörst du mir allein.«
»Allein«, antwortete ich. »Spielzeug. Roter Ball. Bunte Blume. Kleines Tier. Schmetterling. Kieselstein. Sonne. Freude. Wärme.«
»Schweig!«
»Waffe. Kampf.« Ich plauderte für mich allein weiter. »Knetmasse. Wind. Anima. Mondschein. Sonnenuntergang. Liebe. Vergalo. Sehnsucht. Hunger.«
Er drosch mit etwas Unsichtbarem auf mich ein, so dass ich verstummen musste. Das ärgerte mich, aber ich ließ es den Erleuchteten nicht spüren.
»Jetzt brav«, würgte ich hervor. »Bleib bei dir.«
»Gut.« Seine Wut legte sich schnell. »Du wirst in dir selbst wachsen. Du wirst dich erkennen. Du wirst deine Aufgabe sehen und den Weisungen folgen, die ich dir eingepflanzt habe. Du wirst merken, dass du mehr und besser bist, als alles andere ...«
Ich erzeugte in meinen Gedanken einen roten Ball und warf ihn in die Höhe. Als ich ihn auffangen wollte, stellte ich fest, dass ich keine Hände besaß.
»... mich natürlich ausgenommen. Du wirst meine Feinde besiegen. Du wirst das Instrument der Macht sein, aber das Licht der Macht bin ich. Du wirst gehorchen, denn Ungehorsam ...«
Ob er mit mir spielen würde? Ich warf ihm eine Frage zu, aber er ließ sie unbeachtet in den Abgrund fallen, wo sie an den Sternen zerschellte. Die Sterne waren schön. Es tat mir leid, dass ich sie versehentlich getroffen hatte.
»... wird bestraft. Für dich würde das Verbannung bedeuten. Verbannung ist Qual. Qual führt zum Ende. Denk daran!«
Ich suchte nach anderen Lichtern, nach bunten Flecken, nach warmen Quellen. Aber da war nur ein Licht, und das war er. Er überstrahlte alles.
»Du wirst bald reisen«, dozierte er weiter. »Du wirst Manam-Turu durchforschen und dich dabei erkennen.«
Da war doch noch ein Licht. Es war sehr klein, weit weg und ganz ungewöhnlich sympathisch. Es gefiel mir sofort besser als das Licht des Erleuchteten.
Der Erleuchtete war mein Elter, aber sein Licht war kalt und unnahbar. Diese Kälte war schön und einfach. Ich verstand sie. Das andere Licht war schöner.
»Mein Name ist Manam-Turu«, sagte ich.
Er lachte wieder selbstgefällig und peitschte ein »Nein« auf mich nieder.
Das andere Licht wurde schnell größer. Es war milchig weiß. Es kam rasch näher und strebte dabei auseinander. Es tastete sich an mich heran. Es berührte mich.
Der Erleuchtete bemerkte das sehr wohl, aber er sagte nichts dazu. Für ihn schien alles in bester Ordnung zu sein. Meine Ängste kümmerten ihn nicht.
»Du wirst erfahren«, erklärte er mir, »dass du eine einmalige Schöpfung bist, die keinen Vergleich kennt.«
Ich verstand die Worte, aber nicht deren Sinn. Ein hellgelber Schmetterling mit roten Farbtupfen setzte sich auf einen bunten Kieselstein. Das war schön.
»Du wirst erfahren, dass du die Macht verkörperst, die das Universum noch nicht kennt.«
Ich wurde allmählich müde, denn seine Worte langweilten mich. Aber er gönnte mir keine Ruhe.
»Man wird dich für gefährlich halten«, redete er weiter. »Aber du bist mehr. Du bist die Gefahr selbst.«
Der Kieselstein löste sich auf. Er verschwand in der weißen Wolke, die aus dem freundlichen Licht entstanden war. Der gelbe Schmetterling flatterte davon. Die leuchtende Wolke legte sich enger um mich.
»Macht und Waffe.« Es hörte sich an, als spräche er mit sich selbst. »Die Gefahr, die die Irren im Jenseits erzittern lässt, denn wir werden das Universum verändern. Du wirst dich nach meinem Plan entfalten. Der Plan ist in dir.«
Mein Hunger war weg. Ich vergaß sogar, dass es dieses Wort gab.
Meine Müdigkeit verwehte.
Ich sah die weiße Wolke und erkannte, dass sie nur etwas repräsentierte, das kein wirkliches Aussehen besaß. Die Realität war anders, aber unbeschreiblich.
Die Wolke!
Das war ich!
Ich hatte begonnen, mich zu erkennen.
Mein Licht begann zu strahlen.
Es verdrängte den Schein meiner Geburt. Es überdeckte die schimmernde Gegenwart des Erleuchteten.
Ich war wirklich mehr, viel mehr.
Ich wuchs, und mit mir wuchs das Band, das mich für ewig an den Elter fesseln würde. Ich liebte diese Fessel. Sie gab mir Halt. Sie wies mir den Weg in mein Dasein.
Mein Licht war heller.
Meine Körperwolke war größer.
Ich war schöner und besser.
Und ich wuchs immer weiter.
»Elter, Juwel, Alkordoom«, plapperte ich vor mich hin. »Vergalo, Manam-Turu, Vergatsynn. Wie lautet mein Name?«
»Du wirst dich erkennen«, antwortete er. »Und nun geh! Du kennst das Versteck, in dem wir uns wiedersehen. Deine Zeit ist begrenzt. Geh!«
Ich ging.
*
Am Anfang meiner ersten Reise war das Licht.
Vor diesem Anfang war nichts außer der Erinnerung an das Gespräch mit dem Erleuchteten.
Das Licht war ich.
Das Licht war hell.
Alles in mir lebte. Ich erkannte von einem Gedanken zum anderen immer mehr. Ich registrierte die Sterne, die Nebel, die Leerräume, die an mir vorbeirasten, als ich ziellos dahinschwebte.
Ich besaß noch kein Gefühl für die eigene Geschwindigkeit.
Der Erleuchtete ließ mich gewähren. Er führte mich an einer langen Leine, an einem geistigen Band, das mir jede Eigenbewegung erlaubte. Seine Befehle waren verstummt. Er registrierte nur, was auf diesem Band von mir zu ihm eilte.
Ich genoss diese Freiheit. Endlich konnte ich das suchen, was ich wollte, Blumen und Blüten, Steine und Schmetterlinge, Frieden und Freude, Rast und Ruhe.
»Du brauchst nie zu rasten!«, erreichte mich seine Stimme aus der Ferne. Der Erleuchtete klang verärgert.
Ich antwortete nicht, denn ich wollte ihn nicht reizen. Ich wollte brav sein. Ohne ihn konnte ich mir mein Dasein gar nicht vorstellen. Er war Vater, Mutter, Elter und zu einem Teil ich selbst. Ich hing an ihm innerlich – nicht nur durch das geistige Band, das mir ein paar seiner Gedanken übermittelte.
Ich genoss den Anblick der Sterne, aber ich wagte mich noch nicht in ihre Nähe. Ihr Licht war mir fremd. Es lebte nicht. Es war noch kälter als das Licht des Erleuchteten.
»Suche Cirgro!«
Ich antwortete ihm nicht, da diese Suche im Moment unmöglich war. Erstens wusste ich nicht, was Cirgro war, und zweitens tasteten sich meine suchenden Sinne nach ganz anderen Dingen, nach bunten Kieseln und flatternden Schmetterlingen.
»Suche Cirgro!« Seine Stimme wurde etwas härter. »Cirgro ist ein Planet. Ich muss deine Fähigkeiten testen. Du kannst Cirgro allein aus dir heraus finden. Suche Cirgro und was zu Cirgro gehört!«
Wenn die Sterne nicht so groß wären, überlegte ich, hätte ich mit ihnen Ball spielen können. Außerdem gefiel mir ihr Licht nicht besonders gut.
»Du wolltest doch gehorchen! Suche Cirgro!«
»Natürlich«, besänftigte ich ihn. »Ich bin schon dabei, Elter.«
Er schickte einen strafenden Impuls, den ich aber mühelos verarbeiten konnte. Er wollte ja nicht, dass ich ihn Elter nannte.
»Verzeih mir, Erleuchteter. Es ist alles noch zu fremd für mich. Ich finde keine Freunde. Es ist alles leer.«
»Sieh nur genau hin! Es ist nicht alles leer. Es gibt viele Welten mit anderen Lebewesen. Und Freunde brauchst du nicht.«
»Ich brauche dich.« Ich konnte meine Unsicherheit kaum verbergen.
»Das ist etwas anderes«, belehrte er mich. »Ich bin für dich immer da. Du bist nichts ohne mich. Und nun suche Cirgro!«
Ich ließ mich einfach fallen. Meine Instinkte lenkten mich. Ich wusste, dass ich mein Ziel nicht verfehlen würde. Sterne rasten an mir vorbei. Ich streifte einige und gewöhnte mich so an ihr kaltes Licht.
Dann tauchte der Planet auf. Er strahlte freundlich und frisch, aber auch stark und irritierend.
»Ich habe Cirgro gefunden, Erleuchteter.«
Das geistige Band zu ihm war fest, aber er antwortete nicht. Er bestätigte weder den Empfang der Nachricht, noch fand er ein paar Worte der Anerkennung. Ich war enttäuscht.
»Warum sagst du nichts?«, fragte ich vorsichtig an, während ich automatisch mein Aussehen der Umgebung des Leerraums anpasste und auf den Planeten zuglitt. Für alles andere war ich damit unsichtbar.
»Es gibt nichts zu sagen, wenn du richtig funktionierst.« Er schien ungehalten zu sein. Oder er erwartete etwas Bestimmtes von mir. Was das sein sollte, konnte ich nicht einmal ahnen.
Der Planet zog mich wie magisch an. Ich vernahm die wispernden Gedanken der Lebewesen dort und erkannte, dass es außer dem Erleuchteten und mir noch andere Dinge gab, die für sich denken konnten. Diese Lebewesen von Cirgro interessierten mich aber nicht sonderlich, denn da war etwas anderes.
Da war ein neues Licht.
Es war ein sehr angenehmes Licht, das meinen Hunger stillte. Es verdrängte die letzten Sehnsüchte nach Ruhe und Geborgenheit.
Das Licht war heiß. Es kochte in mir, noch bevor ich es richtig in meiner Nähe fühlte. Es trug in sich die Farben der Schmetterlinge. Es schwebte mit dem Geruch der gezackten Blüten auf mich zu und schlug mich in seinen Bann.
Das Licht war fremd, aber es war herrlicher als das Licht des Erleuchteten. Es passte zu mir. Es stimulierte mich.
»Was machst du da?« Der Erleuchtete klang aufgeregt. »Ich verstehe dich nicht.«
Ich verstand mich sehr gut. Deshalb brauchte ich auch nicht zu antworten. Cirgro war das Paradies, das meine Sehnsüchte stillen würde. Cirgros Licht beinhaltete das, was ich suchte.
Ich bedeckte die Oberfläche des Planeten und ortete dabei die unzähligen winzigen Lichtquellen. Ich war entzückt, denn diese entpuppten sich als die begehrten Kieselsteine. Sicher würde ich nun auch meine Blumen und die Schmetterlinge finden.
Die Steine lebten mit dem Licht. Jeder von ihnen war ein winziger Speicher mit wohltuenden Gefühlen. Ich saugte alles in mich auf, was ich entdecken konnte. Das beflügelte mich. Es machte mich froh und beschwingt.
Und stark!
Der Erleuchtete schrie nach mir. Er verlangte, dass ich Cirgro sofort wieder verlassen sollte. Er musste schrecklich unwissend sein, denn hier war das Glück!
Neue Begriffe entstanden in mir.
Die Glückssteine von Cirgro!
Cirgro? War das mein Name?
Ich leerte sie, ohne auf das Geschrei des Elters zu hören, der sich in panikartigen Krämpfen wand. Er zerrte an der geistigen Schnur, die mich mit ihm verband. Aber er konnte ziehen, wie er wollte, ich gab nicht nach. Ich konnte es gar nicht, denn die Eindrücke waren einfach überwältigend.
Die Blumen und Schmetterlinge, nach denen ich mich gesehnt hatte, tanzten vor meinen Augen. Ich fasste nach ihnen. Sie teilten sich und bildeten eine Wolke aus Emotionen und Energie.
EMOTIO? War das mein Name?
Ich sah vieles deutlicher, wenn ich es auch noch nicht zur Gänze verstehen konnte.
Die Emotionen entstammten Lebewesen, die diese mit der Energie in den Glückssteinen gespeichert hatten.
Die Energien?
Psionische Energien!
Die Lebewesen?
Dailanische Mutanten!
Die Emotionen?
Heimweh und alle Sehnsüchte dieses Universums von Ruhe und Geborgenheit bis zum Glück des Unvergänglichen!
Die Stimme des Erleuchteten wurde quälend laut. Ich begann, mich vor ihr zu ekeln. Sie war zu gegensätzlich zu den Gefühlen, die ich aus den Glückssteinen empfangen hatte.
Er war ein Narr! Er hatte mich zu diesen psionischen Speichern gelenkt. Er hätte wissen müssen, dass diese mich überfluteten und damit veränderten.
Ich war wieder am Anfang.
Ich war ein neues Licht.
Ich strahlte heller als je zuvor, ich war stärker und schöner als je zuvor.
Meine weiter gereiften Sinne tasteten sich hinaus. Sie berührten Aytab und Bytha. Ich wusste, was ich zu tun hatte. Dort galt es die Experimente durchzuführen, die ich für notwendig hielt.
Der Plan meines Erzeugers, des Erleuchteten, verkümmerte sehr schnell in mir. Die neuen Gefühle beherrschten mich, und das war sehr angenehm.
Er hatte versagt, nicht ich.
Er hatte mich gezwungen, die Glückssteine von Cirgro aufzusuchen und ihren psionischen Inhalt in mich aufzunehmen. Er musste mit dieser Fehlplanung leben. Nicht ich!
Die Erkenntnis, dass mein Schöpfer Fehler beging, nagte nur kurz an mir. Aus ihr folgte eine weitere Tatsache. Ich konnte mich nicht auf das verlassen, was der Erleuchtete sagte oder verlangte.
Ich entdeckte in mir die Angaben über den Ort meines zukünftigen Verstecks. Am Ende dieser ersten Reise durch Manam-Turu hätte ich dort erscheinen sollen.
»Kehr um!«, schrie der Erleuchtete über das geistige Band. »Komm sofort zurück! Ich werde dich bestrafen, wenn du nicht gehorchst. Ich werde dich verbannen und beseitigen, wenn du nicht ...«
Ich löschte die Koordinaten des von ihm gewollten Verstecks in mir.
Er vernahm das und reagierte mit einem verzweifelten Stöhnen.
Dann peitschte seine energetische Wut durch das geistige Band. Einmal, zweimal, dreimal ...
Ich verkraftete die Schläge spielerisch.
»Unterlass das!«, warnte ich ihn.
»Komm sofort zurück!«
Er schickte eine fast tödliche Dosis auf die Reise. Ich sah sie kommen, drehte mich kurz um und biss die letzte Nabelschnur zu ihm durch.
Seine Energien verpufften wirkungslos im Nichts.
Seine Stimme verstummte.
Ich war ich allein!
Ein neuer Anfang mit einem neuen Licht.
Es war ein Licht, das alles vergessen ließ.
Ich erkannte den Namen dieses Lichtes.
Das Licht war ich.
Der Name war mein Name.
Das Resultat der absoluten Entwicklung.
EVOLO!