Читать книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel - Страница 7
1.
ОглавлениеAlles, was er plante, blieben Pläne.
Ein Jahrzehnt marschierte er an Ort.
Ach, sein Ehrgeiz hatte falsche Zähne!
Und am liebsten spülte er sich fort.
Erich Kästner
*
Der Erleuchtete tobte.
Sein Plan war gut gewesen. Davon war er noch jetzt überzeugt. Daran änderten die eingetretenen Tatsachen nichts. Der Plan war so gut gewesen, dass er noch vor seiner Vollendung die Wesenheiten jenseits der Realität aus ihrem Schlaf gerissen hatte, die sich stolz Kosmokraten nannten.
Der Erleuchtete verachtete die Kosmokraten, weil sie nicht selbst die Dinge veränderten. Sie handelten nicht. Sie ließen handeln, und das war nach der Meinung des Mächtigen von Manam-Turu abscheulich und minderwertig.
Er glaubte nicht, dass es die Schuld der Kosmokraten war, dass sein Plan in eine Phase der Stagnation geraten war. Er wusste, dass die Dinge noch im Fluss waren, aber die Kontrolle war ihm entglitten. Die Schuld dafür musste er an einer anderen Stelle suchen.
Die Kosmokraten hatten ihm Gegner geschickt, aber diese hatten ihn nie bezwingen können. Anima war gescheitert. Atlan hatte nichts erreicht. Vielleicht hätten ihn beide gemeinsam in Bedrängnis bringen können, aber besiegt hätten sie ihn nie. Die Kosmokraten hatten nicht die Möglichkeit, ihm etwas Gleichwertiges oder gar Besseres vorzusetzen, weil es so etwas nicht gab – von einer Ausnahme abgesehen.
Und die hieß EVOLO!
Sein EVOLO!
Der Erleuchtete schäumte vor Wut, denn er musste sich eingestehen, dass auch seine Aktionen gegen Anima und Atlan fehlgeschlagen waren. Die beiden ehemaligen Sendboten der Kosmokraten lebten noch. Das Pre-Lo hatte versagt und war in den Dimensionen umgekommen. Die Traykon-Roboter waren zu schwach gewesen. Und sein persönlicher Diener Dharys war auf Abwege geraten.
Die Völker des Neuen Konzils, die ihre schmutzigen Hände nach Manam-Turu ausgestreckt hatten – allen voran die Hyptons aus Chmacy-Pzan –, hatten seinen Plan nur geringfügig beeinflusst. Mit der Phase der Vollendung hätte er sie alle in seinen Bann geschlagen. Nein, nicht er, wohl aber EVOLO, sein einmaliges Geschöpf aus Myriaden von ausgewählten Psi-Potenzialen.
Es war nicht verwunderlich, dass ihm in der Endphase der Vollendung EVOLOS ein paar Kleinigkeiten entgangen waren. Auch hatte es Geschehnisse gegeben, denen er nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet hatte.
Er hatte Anima aus den Augen verloren – Anima, die in ihrer Seelenhaftigkeit allein schon eine Gefahr darstellte. Er fürchtete dieses Wesen, das er aus der fernen Vergangenheit kannte. Anima hatte in ihrer Frühzeit viele Komponenten in sich aufgenommen. Sie war unberechenbar. Sie ruhte und träumte die meiste Zeit, aber wenn sie wachgerüttelt wurde, war sie brisanter und furchterregender als dieser Arkonide Atlan.
Nun hatte er erfahren müssen, dass Anima den Hyptons in die Hände gefallen war. Noch war sich der Erleuchtete nicht über die Konsequenzen dieses Ereignisses vollständig im Klaren. Es lag aber auf der Hand, dass Anima sich mit den Hyptons gegen ihn verbünden würde. Sie würde es zumindest können. Andererseits war es nicht auszuschließen, dass die Flugwesen aus Chmacy-Pzan in der Lage waren, Anima willfährig zu machen. Mit ihrer Psychonarkose würden sie nichts erreichen, aber es gab andere Mittel, die »Seele« Anima zu treffen und zum Gehorsam zu zwingen.
Das hätte bedeutet, dass Anima zur Waffe der Hyptons werden würde!
Für den Erleuchteten war das ein erschreckender Gedanke. Er erinnerte ihn an seine überstürzte Flucht aus Alkordoom, als er bemerkt hatte, wer wirklich auf seinen Spuren folgte.
Während er auf seine Stützpunktwelt Vergatsynn, die »Wiege der Macht«, zuglitt, legte sich seine Erregung etwas. Er konnte wieder planvoller denken.
Noch war nichts verloren!
Er war da! Und EVOLO war da!
EVOLO ... da?
Sein Zorn stieg wieder an, und er verdrängte jeden Gedanken an EVOLO. Er wusste, dass er nicht lange so handeln konnte, denn er musste klären, wo EVOLO sich aufhielt.
Er hatte die Hyptons hingehalten und sie auf eine falsche Spur gesetzt. EVOLO hatte das Ziel, das er erreichen sollte, nie gesehen. Er hatte einen anderen Kurs eingeschlagen.
Und das war es, was den Erleuchteten mehr zermürbte als Anima und Atlan, als das verlorene Pre-Lo oder die Hyptons!
EVOLO war seiner Kontrolle entglitten.
EVOLO war verschwunden!
Der Erleuchtete spürte, dass sein Geschöpf sich in Manam-Turu aufhielt, aber er war nicht in der Lage zu sagen, an welchem Ort. Die Abschirm-Psi-Potenziale arbeiteten perfekt. Sie hinterließen nichts als einen sanften und undefinierbaren Hauch, der selbst für den Erleuchteten nur ganz vage wahrzunehmen war.
Er würde einen Weg finden, um EVOLO aufzustöbern und zur Vernunft zu bringen. Schließlich gab es nichts und niemand, das in der Lage gewesen wäre, dieses Wunderwerk zu lenken und sinnvoll einzusetzen.
Außer ihm selbst natürlich!
Der Zorn und die Verärgerung beherrschten den Erleuchteten noch immer. Er haderte mit sich selbst und seinem Schicksal, ohne sich bewusst zu werden, dass er weitgehend selbst an allem schuld war.
Andere Gedanken drängten sich in sein Bewusstsein, die Erinnerungen an die eigene Vergangenheit, an die eigene Geschichte, an seine Taten, seine Werke, die Schauplätze seines Wirkens, seine Pläne ...
... an seinen Plan! An EVOLO!
Er konnte es drehen und wenden, wie er wollte. Alle seine Überlegungen führten immer wieder zu EVOLO.
Und dennoch wusste er, dass die Saat, die er in der fernen Vergangenheit ausgestreut hatte, entscheidender war als die Konstruktion EVOLOS selbst. Die Vergangenheit würde ihn immer wieder einholen.
Der Erleuchtete kontrollierte die Kommunikationssysteme seines Horts auf Vergatsynn. Die Verbindungen zu den Traykon-Flotten standen fest. Die Zahl der Erfolgsmeldungen seiner Roboter im scheinbar sinnlosen und nicht koordinierten Kampf gegen die Verbände, Raumstützpunkte und planetaren Bastionen der Völker des Neuen Konzils war groß.
Die Traykon-Fabrik auf Verga-Pre arbeitete auf vollen Touren und spie eine Kampfeinheit nach der anderen aus. Die robotischen Verbände ordneten sich im Orbit von Verga-Pre zu kleinen, aber äußerst schlagkräftigen Pulks, die dann die Anweisungen der Automatik von Vergatsynn empfingen und in die Tat umsetzten.
Der Kampf musste an vielen Plätzen von Manam-Turu geführt werden, ohne dass ein logisches Schema erkennbar wurde. Der Erleuchtete handelte bewusster in diesem Punkt, als es nach außen hin sichtbar war.
Er musste zum einen seine Robot-Truppen aufsplittern, um zu verhindern, dass sie geschlossen vernichtet wurden. Und er musste vor allem die Hyptons beschäftigen und verwirren, so dass diese keinen Ansatzpunkt finden konnten, um mit Anima gegen ihn selbst zu agieren.
Anima allein hätte ihn gefährden können. Sie war unheimlich und unnahbar. Und sie war ein Sendbote der Feiglinge aus dem Jenseits.
Oder war sie es nicht mehr? Handelte auch sie so losgelöst wie der Arkonide, den die Kosmokraten aus ihren Banden entlassen hatten?
Oder hatte Atlan sich selbst befreit? Und Anima auch?
Es spielte eigentlich keine entscheidende Rolle. Atlan hatte ihm längst gezeigt, dass er ohne die Fesseln und Bindungen an die Kosmokraten effektiver war. Er war gefährlicher. Und damit war Anima – wenn sie aus sich allein heraus handeln würde – ebenfalls mit größerer Vorsicht zu genießen.
Wichtig war, dass die Traykons den Kampf führten und Manam-Turu in Unruhe versetzten.
Der Erleuchtete brauchte sich nicht selbst um diese Aktionen zu kümmern. Das besorgte die Automatik von Vergatsynn, die er aus seiner Goldenen Kugel heraus erzeugt hatte. Er selbst konnte sich ganz auf sein Hauptziel konzentrieren – auf EVOLO.
Der Plan hieß EVOLO.
EVOLO war der Plan.
Das Werk hieß EVOLO.
EVOLO war das Werk.
Aber EVOLO war mehr!
EVOLO war der Schlüssel zur Macht.
EVOLO war das Instrument.
EVOLO war die Zukunft.
EVOLO war die neue Evolution.
EVOLO war die Verwirklichung.
EVOLO war die gezielte Veränderung des Lebens.
EVOLO war das Immerwährende.
EVOLO war das Einmalige.
EVOLO war alles.
Und EVOLO würde für alles das Ende sein.
Aber auch der Anfang.
*
Der Erleuchtete verfügte über viele Informationsquellen und Nachrichtenkanäle, die über weite Teile der Galaxis Manam-Turu verstreut waren. Diese bestanden entweder aus technischen Anlagen, zum Teil sogar aus solchen aus der Zeit seines früheren Hierseins, oder aber aus Kreaturen, die er sich nach der Rückkehr von Alkordoom gefügig gemacht hatte. Mit diesen kontrollierte er fast die Hälfte der für ihn interessanten Schauplätze und etwa ein Zehntel der übrigen Bereiche.
Sein Informationsstand war aktuell, aber lückenhaft. Manam-Turu war einfach zu groß, um von einem einzelnen Wesen wirklich beherrscht zu werden. Die im Augenblick interessierenden Zonen machten zudem weniger als ein Zehntausendstel der Sterneninsel aus. Da blieben genügend Verstecke und Ausweichplätze.
Diese Tatsache hatte der Erleuchtete für sich selbst genutzt. Er hatte sein Domizil nach der Entsendung EVOLOS und der weitgehenden Entbindung seines persönlichen Dieners Dharys an den vorbereiteten Ort Vergatsynn verlegt. Der Daila wusste viel. Und mit seinem Wissen und dem der LJAKJAR war es ihm zuzutrauen, dass er den Ort seiner Schulung wiederfinden würde.
Der Erleuchtete konnte in dieser kritischen Phase keine Störungen gebrauchen. Er musste sich voll auf EVOLO konzentrieren und diesen zurück in die Bahnen des Planes lenken.
Dharys konnte seine Freiheiten ruhig voll und ganz ausschöpfen. Er stellte keine entscheidende Gefahr dar, denn von der Existenz des Planeten Vergatsynn war ihm nichts bekannt, und auch den Entstehungsort der Traykon-Roboter, die Welt Verga-Pre, hatte ihn der Erleuchtete nie wissen lassen.
Dafür war diesem aber bekannt, dass sich Dharys den Ligriden um Hellenker auf Jomon angeschlossen hatte und diesen helfen wollte, EVOLO zu finden.
Der Erleuchtete lachte innerlich über dieses Ansinnen, denn dieser Plan konnte nie und nimmer gelingen. Den Hyptons traute er einen gewissen Erfolg bei der Suche nach EVOLO zu, denn er kannte deren Möglichkeiten nicht gut genug. Immerhin musste er aber auch damit rechnen, dass Dharys über kurz oder lang ähnliche Schlussfolgerungen ziehen würde.
Dann würde sich dieser Diener im Chaos seiner Gefühle nach Rache am Erleuchteten, nach Treue und Anhänglichkeit zu diesem und nach Liebe zu seinem Sohn Chipol zweifellos auf die Seite der Hyptons schlagen.
Damit würde die Gefahr, die die Flugwesen aus Chmacy-Pzan durch den Besitz Animas darstellten, noch größer werden.
So gesehen, war es mehr als zweckmäßig, die Völker des Neuen Konzils zu schwächen und zu dezimieren, wo immer die Traykons sie trafen.
Die Bilder der Vergangenheit drängten sich wieder in das Bewusstsein des Erleuchteten. Diesmal wischte er sie nicht weg, aber er versuchte, sie auf die Dinge zu begrenzen, die EVOLO betrafen. Das gelang nur sehr unvollständig.
Der Plan zum Bau EVOLOS war vor langer Zeit in Manam-Turu entstanden. Er war eine Folge dessen gewesen, was der Erleuchtete, der sich damals noch Vergalo genannt hatte und ganz anders gewesen war, selbst erlebt hatte. Dann war die Erkenntnis gekommen, dass Manam-Turu sich als Feld für die Herstellung EVOLOS nicht eignete.
Es gab damals nur wenige nutzbare Psi-Potenziale in dieser Sterneninsel. Selbst heute, über 5000 Eigenjahre später, bot Manam-Turu nicht annähernd das, was für die Erzeugung EVOLOS eine Grundvoraussetzung gewesen war.
Der Erleuchtete hatte das gefunden, was er für den Grundstein EVOLOS gebraucht hatte, eine Galaxis mit vielfältigen bewussten und unbewussten Psi-Quellen und Mutanten – Alkordoom.
Er hatte seinen Sitz verlegt und in dieser Galaxis seine Macht aufgebaut, eine Macht, die nicht dem Herrschen oder Beherrschen gedient hatte, sondern nur dem Zweck, die Hierarchie über die Facetten dazu zu benutzen, dass die erforderlichen Psi-Potenziale gefunden und an ihn abgeliefert wurden.
Alkordoom hatte fast alles geboten, aber auch dort hatten Komponenten der EVOLO-Struktur gefehlt. Als Juwel hatte der Erleuchtete lange Zeit nach Belieben schalten und walten können. Er hatte seine Völker in andere Galaxien geschickt, um Völkergruppen von dort zu entführen und in Alkordoom anzusiedeln.
Aus ihnen sollten sich die Komponenten entwickeln, die er in Alkordoom selbst nicht finden konnte. Zum Teil war dies geglückt, aber viele entführte Völkergruppen hatten sich auch als nutzlos erwiesen, wie er am Beispiel der Celester hatte erfahren müssen.
Jede intelligente Lebensform, die auch nur über latente Psi-Fähigkeiten verfügt hatte, war von Interesse gewesen. Über das unsägliche Leid, das dieser Teilplan zum Bau EVOLOS über die Betroffenen brachte, hatte der Erleuchtete nie nachgedacht.
Nur die Verwirklichung des Planes hatte gezählt.
Und sie zählte allein auch heute! Die eigentliche Macht kam erst danach.
Irgendwann waren seine Aktivitäten von den Mächten jenseits der Materiequellen erkannt und sein Plan durchschaut worden. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte er sich im Nukleus von Alkordoom bereits so gut abgesichert und die Sonnensteppe aufgebaut gehabt, dass er unerreichbar geworden war.
Aber nicht unerreichbar für Anima!
Die Kosmokraten hatten begonnen, seinen Plan zu durchkreuzen, denn sie mussten befürchten, dass mit der EVOLO-Evolution das Universum ihrer Hilfskräfte ihnen nicht mehr zugänglich wurde. Mehr noch! In ihren Vorausberechnungen musste zu erkennen gewesen sein, dass die EVOLO-Produkte eines fernen Tages die Materiequellen durchdringen und in ihr unfassbares Reich gelangen würden.
Sie hatten den Ritter der Tiefe geschickt, Hartmann vom Silberstern, und seine Orbiterin – Anima. Der Ritter hatte dem damaligen Vergalo Schaden zufügen können, aber zu einem Sieg hatte es nicht gereicht. Er hatte so versagt wie alle anderen Helfer der Kosmokraten.
Als Juwel von Alkordoom hatte er langsam, aber stetig an der Vollendung EVOLOS arbeiten können, bis die Kosmokraten einen neuen Gegner bestimmt und nach Alkordoom entsandt hatten – den Arkoniden Atlan.
Dessen Verdienst bestand für den Erleuchteten eigentlich nur darin, dass es Atlan gelungen war, Anima wieder zu aktivieren. In ihrer neuen Gestalt hatte der Erleuchtete Anima lange Zeit nicht erkannt. Und als das dann doch geschehen war, hatte ihn der Schock zu einer überstürzten Flucht nach Manam-Turu veranlasst.
Voller Zorn dachte das mächtige Wesen daran, dass zu diesem Zeitpunkt EVOLO praktisch vollendet gewesen war. Sein Plan hatte einen Rückschlag erlitten. Er war verzögert worden.
Aber die wenigen Psi-Quellen von Manam-Turu, allen voran die der verbannten Daila, hatten ausgereicht, um das Werk zu vollenden.
EVOLO, sein Werk!
Mehr als alle Störungen bei der Verwirklichung des Planes und mehr als die gescheiterten Versuche, seine Feinde zu beseitigen, ärgerte sich der Erleuchtete darüber, dass EVOLO ihn nun im Stich gelassen hatte. Es schien so, dass sich das Geschöpf gegen den Schöpfer stellte.
Die Spuren waren eindeutig, die Spuren, die EVOLO in wenigen Tagen in Manam-Turu hinterlassen hatte.
Das bewies zwar, dass EVOLO funktionierte. Der Erleuchtete empfand bei dieser Überlegung Stolz. Im gleichen Moment rebellierte aber wieder alles in ihm, denn die Zufriedenheit wurde von dem peinlichen Schmerz hinweggefegt, der ihn erfüllte. EVOLO setzte sich selber ein. Er handelte aus sich allein heraus.
Und nicht nach dem Willen seines Erzeugers!
Er hatte auf Aytab einen Rest an Psi-Energie getankt. Er hatte an den Ligriden seine Kräfte getestet, ziellos zwar, aber das war eingeplant gewesen.
Er hatte es aber versäumt, sich nach diesen ersten Taten beim Erleuchteten zu melden und zu berichten!
Er dachte auch nicht daran, sich weitere Aufträge zu holen, die für seine Ausreifung zweifellos erforderlich waren!
Der Erleuchtete war wütend, aber er resignierte nicht. Er wusste, was er zu tun hatte. Es galt, die Hyptons und die Ligriden zu beschäftigen, so dass diese keine Gelegenheit bekamen, ihre erbärmliche Macht auszuspielen. Das war notwendig, um ein aktives Handeln Animas zu unterbinden. Und dann musste EVOLO gefunden und zur Vernunft gebracht werden.
Der Erleuchtete würde die Herrschaft über EVOLO zurückgewinnen. Daran zweifelte dieses uralte, mächtige Wesen nicht. Niemand würde ihn an der Verwirklichung dieses nun notwendig gewordenen Planes hindern. Nicht die Hyptons, nicht die Ligriden, nicht die Daila, nicht der geheimnisvolle Guray, nicht Atlan.
Vielleicht Anima? Der Erleuchtete hatte nur bei dieser leise Zweifel, aber die verflogen, als er seine getroffenen Maßnahmen noch einmal überdachte.
Nun galt es, die Schritte einzuleiten, die EVOLO wieder in seinen Bann zwingen würden. Niemand würde je Macht über EVOLO besitzen außer ihm.
Der Gedanke an Anima flackerte noch einmal auf. Nein, sagte sich der Erleuchtete, sie hat mich als Vergalo nicht schlagen können und nicht als Juwel von Alkordoom. Es würde ihr hier auch nicht gelingen.
Es gab keinen Feind, den er zu fürchten brauchte.
Er gab die Anweisungen an die Automaten von Vergatsynn.
In seiner grenzenlosen Arroganz übersah er nur eine Kleinigkeit. Der eigentliche Gegner saß in ihm selbst.