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Dharys

Ich hatte die Sache im Griff. Mehr noch! Mein zukünftiger Partner war da. Ich hatte ihn gespürt. Seine Neugier. Die Art, mit der er sich mit mir verwandt fühlte. Es war phantastisch.

Atlan hatte sich panikerfüllt abgesetzt. Sicher hatte auch ihn der Hauch EVOLOS berührt, aber er hatte keine Verwandtschaft bemerkt. Ich war eben anders. Zielstrebig, konsequent, logisch, sachlich. Und enorm angefüllt mit Aktivität.

Meine multiplen Psi-Sinne hatten mir die Richtung gezeigt, die EVOLO einschlagen würde. Die Richtung zum Erleuchteten, dessen Flamme (für mich) sich dem Ende neigte. Selten hatte ich meine Ziele klarer gesehen als jetzt. Den ersten Triumph hatte ich bereits in der Tasche! EVOLO folgte mir. Er tarnte sich. Er verbarg sich. Aber er folgte mir.

Das Ziel war klar: Vergatsynn, die neue Welt des ... des Frevelhaften, des Meisters?

Ich wischte die letzte Unsicherheit weg. Wer war ich denn? Dharys? Ja, ich war einmal Dharys gewesen. Das war in der Zeit, aus der ich weder den Erleuchteten, noch EVOLO kannte. Die Zeiten hatten sich geändert. Hier war durch mich etwas entstanden, das nicht widerstehen, sondern auch führen konnte. Und es gab eins zu führen: EVOLO.

Er folgte mir noch immer. Ich musste lachen. Eigentlich hatte ich mir alles etwas schwieriger vorgestellt. Wie ein räudiger Köter kroch EVOLO hinter mir her.

Vergatsynn, dort würde ich ihn für mich gewinnen. Der Erleuchtete würde dort unter mir vergehen. Meine Rache an ihm würde vollzogen werden. EVOLO würde mein Knecht werden, durch den ich die Macht über Manam-Turu erlangen würde. Die Macht, die Chipol übernehmen würde.

Es war alles klar. Ich hatte die Sache im Griff. Auf die psionischen Fähigkeiten, die der Erleuchtete in mir geweckt und potenziert hatte, konnte ich mich verlassen.

Ich handelte aus innerer Überzeugung. Ich! Typen wie Anima oder Atlan wirkten dagegen blass, denn sie waren abhängig. Mir konnte so etwas nicht passieren.

EVOLO folgte mir noch immer. Er verhielt sich ruhig, denn er wusste wohl, dass sein Meister ihm den Weg zeigte. Er war brav. Er würde noch braver sein, wenn er meine harte Hand spüren würde. Ich lachte laut.

Hellenker folgte mir auch. Auch brav. Er erhoffte sich den großen Coup, aber er ahnte nicht einmal, dass hier nur einer die Zügel fest in den Händen hielt.

Ich! Dharys!

Voller Stolz betrachtete ich mich, während meine vielen Hände die LJAKJAR steuerten. Mein Geist war vielfältig. Mein Körper war multipel. So war ein echter Daila, der erkannte hatte, dass er zu Höherem geboren worden war.

»Komm nur!«, schrie ich EVOLO zu.

Erwartungsgemäß reagierte der Untertänige nicht.

»Ist das der richtige Weg?«, fragte Hellenker an.

Er würde auch einer meiner Diener werden! Oder eines der Geschöpfe, die ich abstoßen konnte.

»Vertrauen, mein Freund«, gab ich zur Antwort. »Das Ziel ist nah. Deine Hyptons werden dich in die Ehrentraube als Mitredner aufnehmen, wenn du ihnen den Partner mit dem Werkzeug anbietest.«

»Was redest du, Dharys?«

EVOLO war in der Nähe. Ich fühlte es. Sollte ich da dem Ligriden eine Antwort geben? Ich tat es:

»Du als Verbindungsmann zu den Hyptons. Ich als Mitglied des Neuen Konzils. Deine Hyptons als Herren über EVOLO. Und dann die absolute Macht über alles. Genügt das, Hellenker?«

»Ja, natürlich, Dharys.« Die Antwort machte mich lachen. Sie war unterwürfig und voller Demut. »Ich wollte ja nur mal fragen, ob du im Sinn der Hyptons handelst und ...«

Verteufelt! Ein Ligride, der so gut war wie Hellenker, konnte doch nicht so hörig sein. Da stimmte etwas nicht. Gar nicht!

Wer waren denn diese Ligriden?

Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen. Vergatsynn, der Ausweichhort des Erleuchteten, kam in Reichweite der Orter der LJAKJAR. Kettenhund hatte der Erleuchtete dieses Raumschiff genannt. Jetzt würde ich erst ihn und dann EVOLO an die Kette legen!

»Dharys?« Das war EVOLO. Er sprach gedanklich.

»Ja?«

»Du bist ein Daila?«

»Ja! Der beste Daila aller Zeiten!«

»Ich bin klein und schwach, nur ein evolo.«

»Du wirst unter mir große Taten vollbringen, EVOLO!«

Ich bekam keine Antwort, denn Vergatsynn war nah. Dort musste der Erleuchtete warten. Ich spürte ihn auch ohne die Kräfte, die er mir verliehen hatte.

Ich sah ein winziges Objekt, kleiner als ein Molekül aus zwei Atomen, das die Hülle der LJAKJAR mühelos durchdrang. Bevor das Objekt in meiner Nähe war, hatte ich den Wunsch, es in mich aufzunehmen. Es kam und setzte sich in mich hinein. Es war herrlich und befreiend. Es brachte mir Erkenntnisse, die mich den Erleuchteten und Chipol vergessen ließen. Es zeigte mir die Wahrheit. Die Wahrheit meines Geistes und meines Körpers. Die Wahrheit meiner Ziele.

»Danke, EVOLO!«, schrie ich. »Dank dir, EVOLO!«

Das Einsehen meiner Irrtümer fiel mir in Anbetracht dieser neuen Seele sehr leicht.

Ich war seit langem nicht mehr der Daila Dharys.

Ich war ein Vasall des Erleuchteten, der mich benutzt hatte. Auch jetzt, um ihm EVOLO zu bringen. Zurück! Hah! Wir kamen zusammen, mein Herr und Aufklärer und ich.

Mein Aufklärer EVOLO!

Ich spielte dagegen keine Rolle, denn er war alles. Und das war auch richtig so.

Mein EVOLO!

Mein Herr!

Befreie mich vom Irrglauben!

Bitte!

Er tat es nicht direkt. Aber er kam zu mir. Und ich durfte ein Teil von ihm werden. Ein sprechender und denkender Teil. Er hatte mich aufgeklärt. Über alles. Mit einem einzigen Impuls seiner herrlichen Wesenheit.

»Wir stehen vor dem Erzeuger«, ließ er mich wissen. »Wir werden handeln.«

Ein Rest in mir schrie »Atlan! Chipol! Hilfe!«, aber der Schrei kam nie über meine Lippen. Er erstickte im Wohlgefühl der neuen Erkenntnis.

*

Er kam in mich hinein. Ich wurde ein Teil von ihm. Er besaß keinen Körper, aber ich konnte ihm meinen leihen. Für immer.

Ganz wurde ich nicht er. Aber das, was ich bekam, reichte aus, um die Irrtümer einzusehen, die ich begangen hatte.

Ich war einmal ein Daila gewesen. Jetzt war ich es nicht mehr.

Ich hatte geglaubt, tausend Arme, Beine und Geister (er nannte das Lichter) zu besitzen, aber in Wirklichkeit gehörte ich nur ihm!

Mein Kopf war kein Daila-Kopf. Mein Kopf war nur noch der Kopf EVOLOS.

Und Vergatsynn war nah!

Ich erkannte, dass ich mich frei gefühlt hatte und doch nie frei gewesen war. Der Erleuchtete hatte mich geformt und geknechtet. Er hatte mich laufen lassen und doch gehalten. Er hatte mir Träume vorgegaukelt, die ich für die Wirklichkeit gehalten hatte. Und er hatte mir keine Gefühle gegeben.

EVOLO gab mir Gefühle. Und die Freiheit, die ich wollte. Ich verlor meine Rachsucht, meinen Drang nach Macht, die Fähigkeit, auf Chipol einzuwirken, den ganzen unseligen Drang. EVOLO war richtig.

Mir wurde klar, wie sehr ich vom Erleuchteten abhängig gewesen war. Die Befreiung davon verdankte ich EVOLO!

Seine Gefühle irritierten mich im ersten Moment. Sie machten mir aber auch klar, wie sehr mich EVOLO brauchte. Ich würde nicht nur sein körperlicher Sprecher sein. Ich war auch in der Lage, seine Instinkte und Sehnsüchte, seinen Spieltrieb und sein Heimweh bei logischen Überlegungen auszuschalten. Ich war sehr wertvoll für ihn, und das machte mich stolz.

Es war erstaunlich, was ein winziges und mit normalen Sinnen gar nicht wahrnehmbares Objektfragment EVOLOS bewirken konnte. Innerhalb von Sekunden hatte es aus mir einen anderen gemacht. Und mir war gezeigt worden, wie mächtig EVOLO war. Es war eine Gnade, für ihn wirken zu dürfen.

»Was ist mit dir los, Dharys?«, quälte mich eine Stimme.

Ich empfand es als eine beispiellose Frechheit, einen Diener EVOLOS mit derart profanen Fragen zu behelligen.

»Melde dich, Dharys! Ist dir etwas zugestoßen? Warum reagierst du nicht mehr?«

Es war dieser Hellenker, der Hypton-Hörige. Ein lächerlicher Wicht.

Ich drückte den Sprechsensor der Funkanlage.

»Halt den Mund, Hellenker!«, bellte ich laut.

»Du bist von Sinnen, Dharys.« Der Ligride war sehr aufgeregt. »Meine Positronik meint, dass EVOLO die Erscheinung war, die wir über Verga-Pre gesehen haben. Sie meint auch, dass EVOLO von dir Besitz ergriffen hat.«

»Und wenn es so wäre, Hellenker?« Ich lachte.

»Beweise das Gegenteil! Oder unsere Wege trennen sich.«

Ich spürte die Angst und die seiner Begleiter. Der Hauch EVOLOS hatte sie berührt. Jetzt gerieten sie in Panik.

»Ich bin euch keinen Beweis schuldig«, entgegnete ich hart. »Wenn du mir nicht folgen willst, werde ich dich dazu zwingen.«

Ich sah, wie die GLIMMERTON abdrehte und beschleunigte. Mein Verstand funktionierte scharf und klar. Es durfte nie und nimmer geschehen, dass die Völker des Neuen Konzils etwas von dieser Entwicklung erfuhren. Ich musste das verhindern und notfalls Hellenker und seine Crew vernichten. Aber auch das würde mich verdächtig machen. Die GLIMMERTON verfügte außerdem über ganz ausgezeichnete Defensivschirme, die auch für meine LJAKJAR ein Problem darstellten.

Es gab eine andere Lösung. EVOLO!

Ich spürte, dass er in meiner Nähe war, denn er war mir seit dem Verlassen Verga-Pres stetig gefolgt. Ich konzentrierte mich.

EVOLO! Dein Diener Dharys ruft dich. Ich weiß, dass du mich hören kannst. Und du weißt, dass ich es weiß. Du musst eingreifen!

Er antwortete nicht. Ich sammelte meine ganze psionische Kraft und schrie damit nach ihm. In wenigen Sekunden würde Hellenker in die Labilzone gehen. Ob EVOLO ihn dann noch erreichen können würde, wusste ich nicht. Ich bezweifelte es aber.

EVOLO! Melde dich! Hellenker flieht mit seiner GLIMMERTON. Er wird die Kunde von deiner Anwesenheit in ganz Manam-Turu verbreiten. Es gibt dort Machtfaktoren, von denen du noch nichts weißt. Ich spreche von den Hyptons und den Ligriden. Du fügst dir Schaden zu, wenn du nicht handelst. Vergiss dein Heimweh für einen Moment. Du wirst den Erleuchteten früh genug erleben. Halte Hellenker auf!

Wieder kam keine Antwort.

Ich wollte die LJAKJAR drehen und auf die Feuerknöpfe drücken, aber meine Arme versagten. Staunend betrachtete ich sie. Waren es zwei Arme? Oder vier? Wo war mein Kopf?

Der Orter wies aus, dass die GLIMMERTON in den Linearraum wechselte. Das Echo verschwand von den Anzeigen. Ich war sehr enttäuscht, denn ich hatte mir die Zusammenarbeit mit meinem neuen Herren anders vorgestellt.

»Gut, nicht wahr?«, fragte mich EVOLO plötzlich. Er war irgendwo mit einem Teil seines Ichs in mir.

»Nicht gut.« Ich schüttelte mich. »Hellenker ist weg.«

»Du solltest etwas mehr Vertrauen in mich haben, Dharys!« EVOLOS Lachen klang wie das eines verspielten Kindes, das eine verlorene Murmel gefunden hatte.

»Du hast mich enttäuscht!«, stieß ich heftig hervor.

»Merke dir eins, Dharys!« Seine Stimme klang auch jetzt weich und sehr freundlich. »EVOLO kann und wird dich nie enttäuschen.«

»Ich verstehe dich nicht.«

»Deine Gedanken sind bei mir, bevor du sie formuliert hast. Ich handle schneller, als du denken kannst. Ich bin EVOLO.«

Ich war verunsichert, denn er strahlte trotz seiner infantilen Stimme eine Gelassenheit und Selbstsicherheit aus, die ich nicht einmal bei Scan oder dem Erleuchteten erlebt hatte. EVOLO war anders, herrlich anders.

»Sieh auf den Schirm deines Ortungssystems, Dharys! Dann blicke aus dem Frontfenster. Was siehst du?«

Ich tat, was er mir aufgetragen hatte, aber ich war verwirrt. Wahrscheinlich musste ich mich erst an ihn gewöhnen.

Der Orter wies ein Echo aus, das die Automatik als die GLIMMERTON identifizierte. Sekunden später tauchte der Ligriden-Tender vor meinen Augen auf.

»Hier sind wir wieder«, meldete sich Hellenker. »Es geht uns jetzt gut, denn wir wissen, wofür wir geboren wurden. Für EVOLO!«

»Du hast sie längst in deinen Bann geschlagen, Herr?«, staunte ich.

»Natürlich, Dharys. Lerne daraus. Du besitzt deinen freien Willen, denn du hast dich mir freiwillig untergeordnet. Sprich mit Hellenker in meinem Sinn, denn er ist ohne Licht. Ich kann und will ihn nicht erreichen. Für solche Aufgaben bist du da.«

Ich fühlte weitere Freude in mir. EVOLO war ... ich fand kein Wort. Aber gegen ihn verblasste der Erleuchtete zu einer verlöschenden Kerze.

»Es ist alles in Ordnung, Herr«, sagte ich frei. »Ich danke dir.«

Ich bekam keine Antwort. Das wertete ich als Zeichen dafür, dass EVOLO mit mir zufrieden war.

»Darf ich dich etwas fragen?«, meldete ich mich erneut.

»Alles!«

»Wie siehst du aus? Wie kann ich mir ein Bild von dir machen?«

Der Boden der LJAKJAR verschwand unter meinen Füßen. Das ganze Raumschiff existierte nicht mehr. Ich schwebte frei im Weltraum, aber ich konnte atmen, obwohl der Helm meines Raumanzugs nicht geschlossen war. Ringsum herrschte die Dunkelheit des Leerraums, in der die fernen Feuer der Sterne wie winzige Nadeln ohne Spitze in mich stachen. Ich fühlte etwas Ergreifendes, etwas, das mir näher war als ich selbst.

Die Dunkelheit verschwand. Sie vertauschte sich gegen ein absolutes Nichts. Ich vermeinte, nicht mehr Bestandteil des Universums zu sein. Ich wollte etwas denken, aber das Nichts erlaubte keine Gedanken. Es erlaubte nicht einmal meine Gegenwart, und doch war ich da.

Schlagartig verschwand das Nichts. Eine Stimme ertönte. Sie klang alt und abgeklärt. Ich wusste sofort, dass es sich um die Stimme EVOLOS handelte.

Er klang hier anders, aber nicht minder liebevoll.

»Ich bin das Alles-Licht!«

Um mich herum schwebten Abermilliarden von winzigen Leuchtpunkten. Sie alle lebten. Sie bildeten ein endloses Gewebe aus Ketten, Knoten und Maschen, ohne jedoch direkt in Verbindung zu stehen. Die Farbenvielfalt übertraf mein Vorstellungsvermögen und meinen Wortschatz. Der Tanz der Lichter war erhaben, endlos, schön, ewig, fest.

Die Helligkeit des Alles-Lichts war überall und total. Aber sie war nicht quälend. Sie war wertfrei schön und angenehm. Sie durchdrang mich bis in die letzte Faser meines Körpers.

Ich griff nach einem der Lichter. Es ließ sich anfassen und führen. Als ich es vor meine Augen hielt, strahlte es sein Sein auf mich ab. Ich sah ein kleines Pelzwesen. Es hieß Knanom. Das Licht Knanoms war nur ein Bruchteil des Wesens, seine psionische Komponente, die die generelle Affinität aller Psi-Lichter besaß. Das kleine Licht, ein winziger Bruchteil EVOLOS, war mit sich zufrieden. Es hatte noch ein Eigenleben, und es besaß noch die Erinnerung an seinen früheren Körper. Es war glücklich.

Ich war auch glücklich.

Plötzlich kam eine heftige Bewegung in die unzähligen Lichter. Sie formierten sich zu einem Bild. Die nicht für diese Darstellung benötigten Lichter ordneten sich in der gewohnten Form um das Bild herum.

Ich sah erst einen weißen Fleck, der mich an ein Ortungsecho erinnerte. Der Fleck veränderte sich zu einen dunklen Scheibe, einem Diskus. Die Konturen wurden klarer und fester.

Die STERNSCHNUPPE Atlans!

Was sollte das bedeuten?

»Dieses Objekt folgt uns in großer Distanz«, antwortete EVOLO auf meine noch nicht formulierte Frage. »Du kennst das Objekt. Es war auch über Verga-Pre. Es sind vier Wesen an Bord.«

»Vier?« Ich überlegte. »Ich kenne nur drei. Chipol, Atlan und den Zyrpher Mrothyr.«

»Du hast die STERNSCHNUPPE selbst vergessen«, belehrte mich EVOLO.

Er sah in der Intelligenz des Raumschiffs ein eigenes Wesen. Das war überraschend. Ich musste diese Tatsache in meine Pläne einbeziehen.

»Lässt du mich allein denken, EVOLO?«, bat ich.

»Natürlich, Dharys.«

Die ganze Lichterscheinung verschwand. Ich war wieder an Bord der LJAKJAR. Der feste Boden unter meinen Füßen gab mir neue Sicherheit. Die Erinnerung an das, was mir EVOLO von sich gezeigte hatte, lebte weiter.

Aber jetzt musste ich handeln.

Ich musste mich an die Wahrheit halten, denn es war sicher, dass EVOLO trotz seiner Zusicherung jeden meiner Gedanken auffassen konnte. Es kam also darauf an, die Wahrheit geschickt zu verkaufen.

Wenn EVOLO erführe, welch wertvoller Helfer Atlan für ihn sein konnte, dann war alles verloren. Ich musste also alles versuchen, um EVOLO an einer direkten Beeinflussung Atlans zu hindern. Das galt auch für Chipol und Mrothyr, wenn auch nicht in so gravierendem Maß.

Aber da war ja ein viertes »Wesen« an Bord! Die STERNSCHNUPPE!

Der Erleuchtete würde es sehr begrüßen, wenn er Atlan in seine Hände bekäme. Sollte er sich ruhig mit diesem herumprügeln. Aber Atlan durfte nie ein Diener EVOLOS werden, denn dann würde dieser mich verstoßen.

Ich dachte kurz und schnell. Und ich hoffte, dass EVOLO mich nicht belauschte.

»EVOLO?«

»Bist du fertig mit dem Nachdenken?« Das klang freundlich.

»Ja, Herr. Ich schlage vor, die Insassen der STERNSCHNUPPE so zu belassen, wie sie sind. Du solltest sie in ihrem Originalzustand dem Erleuchteten übergeben. Er wird sich darüber freuen und sich dankbar erweisen. Du musst aber dafür sorgen, dass das Raumschiff uns folgt. Alle Macht über das Schiff hat die STERNSCHNUPPE selbst. Wenn du sie in deinen Bann schlägst, hast du gewonnen.«

»Du denkst fast so gut wie ich, Dharys. Ich habe bereits ein Licht zur STERNSCHNUPPE geschickt. In wenigen Sekunden ist sie ein Teil von mir. Die anderen Insassen interessieren mich nicht, denn ich will jetzt nicht spielen. Ich fühle, dass wir auf der richtigen Spur sind. Der Erzeuger ist da. Führe mich zu ihm.«

»Ja, EVOLO!«

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

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