Читать книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel - Страница 8
2.
ОглавлениеDharys
Abgesehen von den immer wiederkehrenden peinigenden Erinnerungen an Chipol, aus denen ich selbst nicht schlau wurde, ging es mir gut. Natürlich passte mir vieles nicht. Auch war ich noch weit vom Ziel meiner Wünsche entfernt, aber es ging voran.
Eine wichtige Mauer war eingestürzt, die Bindung an den Erleuchteten.
Ich war frei!
Dabei spielte es für mich eine untergeordnete Rolle, ob diese Tatsache mein Werk war. Wahrscheinlich war es so. Ich ging davon aus, dass der Erleuchtete mich hatte aufgeben müssen, weil mein Wille einfach zu stark gewesen war. Zweifellos hatte das Verschwinden EVOLOS dazu beigetragen, dass er mich nicht mehr kontrollierte. Er musste sich um andere Dinge kümmern.
Vielleicht hoffte dieses Wesen, das sich mir nie in seiner wirklichen Gestalt gezeigt hatte, dass ich so treu ergeben war, wie er mich umerzogen hatte. Vielleicht nahm der Erleuchtete gar an, dass ich auch ohne seine Gegenwart in seinem Sinn handeln würde. Aber da hatte er sich ganz gewaltig getäuscht.
Ich kannte nur meine Ziele.
Ich würde für Chipol eine Situation schaffen, die er annehmen würde. Er würde mit offenen Armen seinen Vater und seine Macht aufnehmen. Der Junge war noch zu grün, um das zu erkennen. Und dieser hergelaufene Atlan hatte ihn verdorben und auf Irrwege gebracht. Die Zeit und meine Aktivitäten würden das ändern.
Ich hing an Chipol. Ich brauchte ihn. Er hatte bis jetzt noch nicht verstanden, dass ich eigentlich alles nur für ihn tat. Aber er würde es bald verstehen. Die Sprossen der Erfolgsleiter standen weit auseinander, aber ich war ein Mann, der diese Abgründe überwinden konnte. Der Junge würde es erleben!
Ich hatte es nicht nötig, meine Liebe zu Chipol zu prüfen, denn eigentlich gehörte er mir. Atlan hatte mir seine Liebe gestohlen, und dafür würde er eines nahen Tages büßen. Das hatte ich mir geschworen.
Ich hasste diesen Weißhaar.
Ich hasste auch den Erleuchteten. Ich hatte ihm zwar viel zu verdanken, denn ohne ihn wären meine psionischen Kräfte noch so schwach wie eh und je. Er hatte sie auf unbegreifliche Weise potenziert. Er hatte neue Fähigkeiten in mir geweckt, die ich noch gar nicht voll zu nutzen verstand.
Die Stimme des Erleuchteten war verhallt. Der Wall und die Fessel, die ich früher nicht empfunden hatte, existierten nicht mehr. Erst mit dem Beginn der wirklichen Freiheit hatte ich erkannt, dass vieles von dem, was ich für meine Gedanken gehalten hatte, von ihm gekommen war. Er war mächtig, das hatte ich zu spüren bekommen. Aber er machte auch Fehler.
Sein größter Fehler war es gewesen, mich zu unterschätzen. Er hatte sich wohl nie vorstellen können, dass ich die Kraft besaß, mich innerlich von ihm zu distanzieren. Nun wusste er es, und er ließ mich in Ruhe.
EVOLO erschien ihm bedeutsamer. Für ihn war dieser das auch. Aber in seiner Resignation mir gegenüber sah ich eine Schwäche.
Selbst in diesem Punkt war der Ligride Hellenker ein stärkerer Typ.
Die Ligriden!
Ich mochte sie auch nicht, aber ich brauchte sie. Sie waren eine Sprosse der Leiter auf dem Weg nach oben.
Es gab eigentlich keinen logischen Grund für meine Abneigung diesem Volk gegenüber, aber das Gefühl ließ sich nicht beseitigen. Seit ich zu Hellenker und seinen Leuten gestoßen war, nagte stets etwas in mir, wenn ich einen Ligriden sah.
Viel wusste ich über dieses Volk nicht. Die Ligriden stammten jedenfalls nicht aus Manam-Turu. Sie waren mit den Hyptons in meine Galaxis gekommen.
Ob die Ligriden aus der gleichen Galaxis stammten wie die Hyptons, war mir nicht bekannt. Nach dem, was ich gehört hatte, war das jedenfalls nicht der Fall. Meine Bemühungen, auf solche Fragen eine Antwort zu bekommen, waren jedenfalls gescheitert.
Und das war eigentlich merkwürdig. Ich fand jedenfalls keinen Grund, warum die Ligriden in diesem Punkt unsicher wurden. Fast hatte es den Anschein, dass eine innere Hemmschwelle verhinderte, über den Ort ihrer Herkunft zu sprechen. Und wenn sie es doch taten, so waren die Antworten leicht als Lügen zu enttarnen.
Hellenker war ein baumlanger Bursche. Er überragte sogar mich um ein gutes Stück. Wie sehr viele Ligriden war er der Prototyp eines Kriegers. Das traf insbesondere für die Diener des Gwyn zu.
Hellenkers Körperbau glich im Prinzip meinem, und doch war auf den ersten Blick zu erkennen, dass seine biologischen Vorfahren Echsen gewesen waren. Irgendwann in der Entwicklungsgeschichte der Ligriden musste mit dem aufrechten Gang und dem Übertritt zur Warmblütigkeit auch die Entstehung der Intelligenz erfolgt sein.
Ich hatte früher kaum etwas von diesen Dingen der Evolution verstanden, aber auch auf diesem Gebiet hatte ich durch die Schulung des Erleuchteten viel hinzugelernt. Und wenn ich diese Kenntnisse beurteilte und dabei mein psionisches Gespür frei schalten und walten ließ, dann kamen die Ligriden mir irgendwie unnatürlich vor. Richtig beweisen konnte ich das allerdings nicht.
Es war ein Verdacht, mehr nicht.
Hellenkers Haut war ein schmutziges Farbengemisch aus oliv und bräunlichen Tönen. Glatte Stellen waren mit kleinen, kaum sichtbaren Schuppen versehen, wohingegen die Außenseiten der Gelenke und insbesondere die sechsgliedrigen Hände und Füße eine deutlichere Schuppung aufwiesen.
Während die unteren Extremitäten breit, ja fast plump wirkten, waren die Finger feingliedrig, lang und dünn. Ich hatte oft genug in den letzten Tagen erlebt, wie geschickt die Ligriden hantieren konnten.
Hellenkers Kopf war für den Durchschnitt seines Volkes etwas zu massig. An dem runden, völlig haarlosen Schädel fiel die hohe, glatte Stirn auf. Die kleinen, eng anliegenden Ohren und die kaum ausgeprägten Augenbrauenwülste erkannte man erst beim zweiten Hinsehen.
Merkwürdig waren für mich die Augen. Sie besaßen doppelte Lider, und das war etwas, das ich von keinem Tier meiner Heimat kannte, geschweige denn von einem intelligenten Lebewesen.
Das eine Lidpaar bestand aus einer dünnen, durchscheinenden Haut. Es schloss von unten nach oben. Wahrscheinlich diente es nicht einmal der Feuchthaltung der Augäpfel, denn es schloss nie rhythmisch, wohl aber für längere Zeit. Die Augen Hellenkers sahen dann milchig aus. Ich hatte inzwischen gelernt, was das bedeutete. Das Zuklappen der unteren Lider signalisierte meditative Ruhe oder einfach nur ein Dahindösen, aber auch Krankheit oder Übermüdung.
Letzteres war bei dem Ligridenkommandanten jetzt der Fall, denn dieser hatte seit vielen Stunden nicht mehr geschlafen. Er konzentrierte sich ganz auf zwei Punkte. Einmal wollte er den abgerissenen Kontakt zu den Hyptons wieder herstellen. Und zum anderen wollte er eine Spur EVOLOS finden. Dass ihm letzteres kaum gelingen würde, verriet ich Hellenker allerdings nicht.
Das andere Lidpaar, das von oben nach unten schloss, war mit feinen, fast winzigen Haaren ähnelnden Schuppen besetzt. Die Frequenz, mit der es sich nun schloss, lag höher als gewöhnlich. Auch das war ein Zeichen, dass Hellenker erschöpft war.
Seine Augen waren jetzt fast geschlossen, aber er starrte unverwandt auf die Anzeigen der Orter. Der Atem trat pfeifend aus der flachen, breiten Nase, und seine hervorragenden Kiefer bewegten sich mahlend.
»Warum melden sich die Hyptons nicht?«, wiederholte er seine Frage wohl zum zehnten Mal in dieser Stunde. Die anderen Ligriden in der Kommandozentrale, überwiegend Diener des Gward, drehten ihre Köpfe zur Seite und verdeutlichten damit, dass sie weder eine Antwort wussten, noch eine Mutmaßung aussprechen wollten.
Hellenker war ein regelrechter Hypton-Fanatiker. Obwohl er mit Leib und Seele Krieger war, vertrat er hartnäckig die Ansicht, dass die Ligriden ohne die mit ihnen im Neuen Konzil verbündeten Hyptons nichts erreichen würden. Es war mir seit meinem Aufenthalt bei Hellenkers Volk nicht verborgen geblieben, dass viele führende Ligriden eher gegen die Hyptons eingestellt waren. Bei dem Kommandeur, mit dem ich nun durch Manam-Turu kreuzte und dabei versuchte, eine Spur EVOLOS zu finden, traf ziemlich genau das Gegenteil zu.
Nach meinen von nur geringen Erfolgen gekrönten Erlebnissen auf Areffa war ich mit der LJAKJAR zu den Ligriden gestoßen. Ich hatte ihnen geholfen, auf Jomon die Attentäter zu stellen, die sich an Hellenker hatten heranmachen wollen. Das war meine Chance gewesen, die Ligriden als Verbündete zu gewinnen. Ich hatte Erfolg gehabt. Drasthor und Drastim waren die Opfer gewesen. Sie hatten dafür bezahlen müssen, dass ich Hellenkers Sympathien hatte gewinnen können.
Mit meinem Wissen um den Erleuchteten und EVOLO war ich sehr vorsichtig umgegangen. Hellenker hatte das wohl bemerkt. Ich wurde eher wie ein Gast, nicht aber unbedingt wie ein Verbündeter oder gar wie ein Gefangener behandelt. Diese Rolle gefiel mir. Sie entsprach meiner Zielsetzung. Es wäre mir im Traum nicht eingefallen, Hellenker auf die Nase zu binden, dass ich nach viel mehr strebte als einem Bündnis mit den Ligriden.
Dieses Volk aus einer fernen Galaxis stellte zweifellos einen nicht zu unterschätzenden Machtfaktor in Manam-Turu dar, aber für mich waren die Hyptons viel wichtiger. Insofern kam mir Hellenkers fast krankhafte »Hypton-Manie« entgegen, denn über kurz oder lang würde sie mich zu wichtigen Angehörigen dieses führenden Konzilsvolks bringen.
Die Hypton-Gläubigkeit des ehemaligen Kommandeurs von Jomon war für mich in dem gleichen Maß unbegreiflich wie die Ligriden selbst. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass meine vom Erleuchteten aufgereizten Mutantenfähigkeiten etwas erfassten, das ich nicht oder noch nicht deuten konnte.
Hellenkers Haltung war unlogisch.
Die mehr oder weniger deutliche Spaltung der Ligriden in die beiden Lager der Diener des Gwyn und des Gward war ebenfalls unlogisch. Ahnte ich da eine lenkende Hand? Ich wusste es nicht. Und selbst wenn dies so sein sollte, dann wusste ich nur, wer nicht als Lenker im Hintergrund in Frage kam. Es konnte nicht der Erleuchtete sein, denn dieser hatte – und das wusste ich ganz sicher – selbst überrascht auf die Anwesenheit des Neuen Konzils in Manam-Turu reagiert.
Er und EVOLO auf der einen Seite, die Hyptons und die Ligriden auf der anderen, das waren doch klar zwei ganz verschiedene Machtpotenziale, die keine frühere Begegnung gehabt hatten. Anders sah es da mit der geheimnisvollen Anima aus. Sie und das ehemalige Juwel von Alkordoom kannten sich aus der Vergangenheit. Und auch Guray musste da eine Rolle spielen. Aber die seltsame Symbolfigur der Piraten war seit längerer Zeit nicht mehr aktiv. Guray spielte in meinen Plänen daher im Augenblick keine Rolle mehr.
Während Hellenker mit seinen Funkern herumschimpfte, dachte ich über die merkwürdigen Ehrbegriffe der Ligriden nach. Waren sie nur deshalb so kriegerisch und gleichzeitig so widersprüchlich in der Aufteilung in Diener des Gward und des Gwyn, weil sie in ihrer Tradition erstarrt und in sich selbst entzweit waren?
Ihre Hierarchie war unbeweglich. Wer einmal »oben« war, der blieb es auch. Dabei spielte es erstaunlicherweise keine Rolle, ob man den Maximen des Gwyn oder des Gward folgte. Diese starre Struktur der Hierarchie ließ diese Unterschiede weitgehend verblassen. Rebellen gegen dieses System schienen die absolute Ausnahme zu sein. Ich hatte noch keinen erlebt und auch von keinem gehört, wohl aber erfahren müssen, wie Gward-Treue und Gwyn-Treue divergierten.
Nein, sagte ich mir, bei den Ligriden war etwas nicht richtig. Etwas, das sich nicht erklären ließ.
Ich hielt mich in erster Linie an Hellenker, denn mein Versprechen, EVOLO zu finden und nutzbar zu machen, fand nicht den ungeteilten Beifall von Hellenkers Leuten. Insbesondere die Diener des Gward, bei denen die philosophischen Neigungen stark ausgeprägt waren, scheuten offensichtlich vor einem Kontakt mit diesem unbegreiflichen Machtfaktor oder Wesen zurück.
Sie hatten eigentlich Recht. Ich wusste über EVOLO ebenfalls sehr wenig. Der Erleuchtete war in diesem Punkt mit Informationen sehr sparsam gewesen. Er hatte mir gegenüber mit EVOLO geprahlt, aber er hatte nie etwas über dessen Fähigkeiten oder über sein Aussehen verlauten lassen. Auch mit diesem »Unwissen« musste ich behutsam umgehen, um mein Ansehen bei den Ligriden nicht unnötig zu verringern.
Die eingehenden Funkmeldungen registrierte ich nur am Rand. Sie bestätigten das Chaos, das in weiten Teilen von Manam-Turu herrschte, immer wieder. Überall, wo die Traykon-Verbände des Erleuchteten auf Raumschiffe oder Stützpunkte des Neuen Konzils trafen, schlugen sie blindlings zu. Die Hyptons waren in Panik, und die Ligriden waren es auch.
Wahrscheinlich war dies auch der Hauptgrund, weshalb es zu keiner erneuten Verständigung zwischen diesen beiden Völkern kommen konnte. Jedes Seite war so intensiv mit der Abwehr der Hilfstruppen des Erleuchteten beschäftigt, dass einfach keine Zeit mehr verfügbar war, sich um andere Dinge zu kümmern.
Das Verhalten meines früheren Herrn erschien mir auch nicht logisch. Seine robotischen Verbände handelten planlos und willkürlich. Ich nahm an, dass dies den Zustand des Erleuchteten widerspiegelte. Und wenn er in Aufruhr geraten war, dann bestimmt nicht wegen der Hyptons oder der Ligriden. Die brauchte er nicht zu fürchten.
Also mussten Anima oder EVOLO – oder beide – der Grund für seine Verwirrung sein. Warum schlug er dann aber gegen das Neue Konzil zu? Auch diese Antwort konnte ich mir geben.
Anima war praktisch im Besitz der Hyptons. Und mit EVOLO durfte etwas Ähnliches nicht geschehen! Der Erleuchtete wollte diese Völker beschäftigen. Also schloss er sie zumindest indirekt in seine Befürchtungen ein!
Ich schielte unauffällig zu Hellenker hinüber, aber der widmete sich ganz seinen Leuten. Er hatte nicht den geringsten Verdacht, welche Gedanken mich bewegten.
Der Flottenverband stoppte plötzlich. Hellenker verließ überhastet die Kommandozentrale. Ich wollte mich ihm anschließen, aber ein paar Ligriden hinderten mich daran. Sie hielten mich reichlich unsanft an den Armen fest.
»Eine Unterredung zwischen den oberen Kommandeuren«, teilte man mir kalt mit. »Da hast du nichts verloren.«
Ich spürte deutlich, dass meine Partnerschaft mit den Echsenabkömmlingen noch sehr unausgegoren war. Meine Proteste fanden kein Gehör, und so fügte ich mich.
Hellenker kehrte etwa eine halbe Stunde später zurück. Er warf mir einen durchdringenden Blick zu, den ich nicht deuten konnte. Dann kamen weitere Ligriden in die Zentrale und übernahmen die Aufgaben der hier Anwesenden.
»Was geschieht, Hellenker?«, fragte ich den Ligriden.
»Wir wechseln auf ein anderes Schiff über«, erklärte der Kommandant grimmig. »Ich habe die anderen nur teilweise überzeugen können.«
»Ich verstehe dich nicht«, antwortete ich und versuchte gleichzeitig, auf telepathischem Weg seine Gedanken zu erfassen. Aber das gelang mir nicht.
»Viele von uns wollen nichts von diesem EVOLO wissen.« Hellenker verbarg seinen Ärger nicht. »Sie glauben nicht, dass EVOLO der Verursacher des Chaos von Bytha ist. Sie sehen im Erleuchteten allein den Schuldigen.«
»Was auch stimmt«, gab ich zu und versuchte, den Allwissenden zu spielen. »EVOLO ist ein Produkt des Erleuchteten. Er ist auch ein Teil des Erleuchteten. Der Erleuchtete lebt in EVOLO, und EVOLO lebt im Erleuchteten. So hat es mein früherer Herr einmal gesagt. Aber EVOLO hat sich selbständig gemacht.«
»Es ist jetzt zu spät, um die anderen Kommandeure noch umzustimmen.« Der Ligride winkte ab. »Sie sehen ihre wichtigste Aufgabe darin, die Robotflotten der Traykons abzuwehren. Und die Verbände, die für sich allein zu schwach sind, müssen sich erst einmal in Sicherheit bringen. Wir haben noch eine Reihe von Stützpunkten, die der Erleuchtete nicht entdeckt hat. Und überall können seine Roboter auch nicht auftauchen. Daher wird sich unser Verband absetzen.«
»Und EVOLO?« Ich war enttäuscht.
»Von EVOLO wollen die meisten Kommandeure nichts wissen. Einige bezweifeln sogar die Existenz dieser Waffe. Oder ist EVOLO ein Wesen?«
»Er ist beides«, orakelte ich. »Und mehr.«
»Egal. Ich verlasse dieses Schiff. Wir wechseln auf die GLIMMERTON über. Du, Dharys, kommst natürlich mit mir und meinen Getreuen.«
Die GLIMMERTON war das Schiff, an das ich die LJAKJAR angekoppelt hatte. Es handelte sich um ein nur schwach bewaffnetes Transportschiff. Mir gefiel das nicht.
»Heißt das«, fragte ich lauernd, »dass die Suche nach EVOLO damit beendet ist?«
»Nein.« Hellenker stampfte wütend auf den Boden. »Das heißt, dass wir die Suche allein fortsetzen. Ein Traykon-Verband nähert sich. Unsere Vorhut hat bereits Feindkontakt. Und das Gros unseres Verbandes will sich schnell absetzen. Wir sind in Eile. Komm!«
Wortlos schloss ich mich Hellenker und einigen wenigen anderen Ligriden an. Diese Entwicklung behagte mir nicht, aber ich hatte keine andere Wahl.
Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass ich nicht erwarten konnte, schnell und ohne Probleme an mein Ziel gelangen zu können.
Schließlich war mein wirkliches Ziel nicht das Bündnis mit den Ligriden. Das war allenfalls eine Etappe, eine Sprosse der Leiter zum Erfolg.
Mein wirkliches Ziel war auch nicht der Pakt mit den Hyptons oder mit dem ganzen Neuen Konzil. Auch das war nur ein Schritt.
Ich hatte nur ein Ziel, und das hieß Macht.
Und Macht hatte für mich nur einen Namen: EVOLO!