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Alamannen und Franken

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Trotz des Rückzugs der Römer wurde das Gebiet zwischen Obergermanisch-Raetischem Limes, Rhein und Donau erst nach und nach von den Alamannen besiedelt. Die alamannischen Stämme kannten keine einheitliche Führung. Vielmehr wurden sie von Königen regiert, die in Hessen zum Beispiel auf dem Dünsberg und auf dem Glauberg ihren Sitz hatten. Durch den Zusammenbruch der römischen Administration in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts gelang es diesen Fürsten, ihren Herrschaftsbereich bis in das Elsass und in die Nordschweiz ausdehnen, ehe sie selbst von einem mächtigeren Gegner verdrängt wurden.

Vom Niedergang Westroms hatten schließlich nicht nur die Alamannen profitiert, sondern auch andere germanische Stämme, die von den Römern als »franci« bezeichnet worden waren. Diese hatten zunächst zwischen dem Niederrhein und der Weser gesiedelt. Ebenso wie die Alamannen errichteten die Franken kleine, unabhängige Königreiche. Eines dieser Königreiche, das der Merowinger, konnte 486 n. Chr. unter ihrem König Chlodwig das Land zwischen Somme und Loire erobern und somit die letzten Reste römischer Herrschaft in Gallien beseitigen. Danach wandte sich Choldwig nach Osten und besiegte 496 n. Chr. die Alamannen in der Schlacht von Zülpich. In weiteren Schlachten eroberten die Franken in der Folge bis 506 n. Chr. die rechtsrheinischen Gebiete der ehemals römischen Provinz Obergermanien. Nur wenige Jahre nach der Schlacht von Zülpich ließ sich Chlodwig in Reims taufen und trat damit zum christlichen Glauben über. Auch damit wurde eine entscheidende Weiche für die spätere Entwicklung Hessens gestellt.

531 n. Chr. unterwarf Chlodwigs Sohn Theuderich I. die Thüringer, die den Nordosten Hessens bis dahin beherrscht hatten. Damit dürften auch die Chatten, sofern diese als Stammesverband noch existierten – seit dem 3. Jahrhundert gibt es keine namentliche Erwähnung mehr –, fränkische Untertanen geworden sein. Um die Mitte des 6. Jahrhunderts stand somit das ganze Gebiet des heutigen Hessens unter fränkischer Herrschaft.

Aber auch das Merowingerreich wurde von internen Machtkämpfen um die Herrschaft erschüttert. Immer wieder kam es zu Teilungen des Reichs unter den Nachkommen Chlodwigs und damit verbunden zu rivalisierenden Herrschaftsansprüchen, die häufig militärisch ausgetragen wurden. Eines dieser Herrschaftsgebiete war das östlich gelegene Teilkönigreich Austrien, zu dem auch die Gebiete Hessens zählten und aus dem später das ostfränkische Reich und in letzter Folge Deutschland hervorgehen sollte. Die ständigen internen Machtkämpfe schwächten die Dynastie der Merowinger zunehmend, wodurch seit dem späten 6. und frühen 7. Jahrhundert das Amt des Majordomus oder »Hausmeiers«, der die königlichen Güter verwaltete, immer mehr an Bedeutung gewann. Auf lange Sicht kam dies einer schleichenden Entmachtung der herrschenden Dynastie gleich, wohingegen die Hausmeier in den einzelnen Reichsteilen faktisch die Regierungsgeschäfte führten. Schließlich konnte sich der Hausmeier Austriens, Pippin der Mittlere, im Kampf um die Macht zum Ende des 7. Jahrhunderts durchsetzen, indem er das Amt des Hausmeiers von Austrien (seit 679 n. Chr.), Neustrien (688/689 n. Chr.) und Burgund (688 n. Chr.) in seiner Person vereinigte. Damit hatte er die Vormachtstellung seines Geschlechts, der späteren Karolinger, gesichert. Es sollte allerdings noch Jahrzehnte dauern, bis die Nachkommen Pippins die Königswürde erlangten. Erst 751 n. Chr. ließ Pippin der Jüngere mit Rückendeckung von Papst Zacharias den letzten merowingischen König Chilperich III. auf einer Reichsversammlung der Großen des Frankenreichs absetzen, schickte ihn und dessen Sohn ins Kloster und wurde selbst zum König des Frankenreichs ausgerufen.

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