Читать книгу Sozialpädagogische Familienhilfe - Hans-Ulrich Krause - Страница 18
Kernaussage
ОглавлениеDie Haltungen, persönlichen Anliegen und Motivationen von Familienhelfer*innen werden im Zeitverlauf von unterschiedlichen Einflüssen geprägt und professionell geformt. Sie sind nicht einmalig fertig, sondern in beständiger Auseinandersetzung und Veränderung. Deshalb sollten sie immer wieder (selbst-)kritisch betrachtet und neu formuliert werden. Familienhelfer*innen sind darauf angewiesen, Personen und Orte zu finden, mit und an denen diese Reflexionen möglich sind. Im beruflichen Kontext sind kollegiale Beratungen sowie Team- und Fallsupervisionen dafür geeignete Settings.
Was beinhalten professionelle Haltungen? Hier eine nicht abschließende Zusammenstellung:
• die Sicht auf professionell entwickeltes Wissen und auf eigenes professionelles Wissen;
• die Sicht auf sich selbst im Kontext zu dem, was jede*r beruflich tut, und das, was erwartet wird;
• die Sicht auf gesellschaftliche Diskurse und Entwicklungen;
• die Wahrnehmung historischer Bezüge und die Auseinandersetzung damit;
• Erfahrungen im beruflichen Handeln insbesondere im Hinblick auf beteiligte Akteur*innen und die Ziele, die verfolgt werden (vgl. Krause 2015).
Wenn davon ausgegangen werden kann, dass professionelle Haltungen sich durch Wissenserwerb nicht einfach erzeugen lassen, sondern auch persönliche Dispositionen ausschlaggebend sind, dann ist zu hinterfragen: Welche Anlässe, Erfahrungszusammenhänge und welches berufliche Wissen bringen professionelle Haltungen hervor (vgl. ebd.; vgl. auch Düring/Krause 2011)?