Читать книгу Science Fiction Dreierband 3008 - Drei Romane in einem Band! - Harvey Patton - Страница 12
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Zehn Tage lang hatte sich Kit Bronson im Gewahrsam des PVD befunden, und er hatte in dieser Zeit die Augen gut offen gehalten.
Man hatte ihn zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten zum Verhör geführt, und so hatte er nach und nach einen guten Überblick erhalten, was die räumlichen Verhältnisse wie auch den Dienstbetrieb anging. Er wusste nicht nur aus schmerzlicher Erfahrung, wo die einzelnen Verhörräume lagen, sondern auch, wo sich die Wachzentrale befand. Sie lag vorn am Ende des längsten Korridors, wo der einzige Zugang zu diesem unterirdischen Gefängnistrakt des PVD war.
Irgendwo in einem der Verhörzimmer würden jetzt zwei der drei Kommissare auf ihn warten; doch das bereitete ihm wenig Sorge. Er wusste, dass es hier unten in den Gängen keine Spionaugen oder Abhöranlagen gab, der Vorfall also von niemandem beobachtet worden sein konnte. Die Kommissare des Psychologischen Verhördienstes waren aber viel zu selbstherrlich, um auch nur einen Gedanken auf derartige Unwahrscheinlichkeiten, wie beispielsweise den Ausbruchsversuch eines Gefangenen zu verschwenden.
Sie würden sich nichts weiter denken und warten. Es würden noch fünf oder gar zehn Minuten vergehen, bis sie ungeduldig werden mussten, und bis dahin hatte er Zeit.
Am Tage hätte er gar nicht daran denken können, ein solch kühnes Unternehmen zu starten, denn dann war fast ständig jemand zwischen Zellen, Verhörräumen und Wachzentrale unterwegs. Nachts aber war der Dienstbetrieb auf ein Minimum reduziert, und man holte nur zuweilen einzelne Gefangene zu Verhören. Das Gefühl unbedingter Überlegenheit beherrschte auch die Wächter. Nur so hatte es geschehen können, dass einer von ihnen vergaß, seine Waffe zu aktivieren.
Kit Bronson gedachte diese Vergesslichkeit nach Kräften für sich auszunutzen.
Die Stiefel des Wächters an seinen Füßen verursachten wohl Schmerzen an seinen kleinen
Zehen, aber dafür keine Geräusche auf dem Boden. Rasch bewegte Kit sich vorwärts, bis er den Zugang zur Wachzentrale erreicht hatte. Zwar befand sich in der Tür ein kleines Sichtfenster, doch es war niemand da, der den Korridor beobachtete.
Kit Bronson lächelte leicht und griff nach dem erbeuteten Schlüsselgerät. Es war ein Universalgerät, das alle Türen hier unten öffnete, das wusste er aus Erfahrung. Er drückte es an den Kontakt des Eingangs, ließ es dann sofort wieder fallen und ergriff stattdessen den Schocker.
Die Tür der Wachzentrale öffnete sich geräuschlos und gab ihm den Blick auf drei sorgenlose Wächter frei.
Sie saßen um den Tisch in der Mitte des Raumes und würfelten. Die aufgestapelten Münzen vor ihnen zeigten, wie eifrig sie ihre Pflicht vernachlässigten. Mit grimmigem Gesicht hob Kit die Schockwaffe und ließ deren lautlosen Strahl von einem zum anderen wandern, ehe sie überhaupt bemerken konnten, dass ein Fremder, ein Gefangener, in der Uniform ihres vierten Kollegen steckte ...