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Zenta war eine der Erde sehr ähnliche Welt, nur etwas größer und mit weniger Meeren. Das Verhältnis von Land und Wasser mochte in etwa ausgeglichen sein.

Die Instrumente zeigten in der Umgebung nur ein einzelnes Handelsschiff, das dabei war, das System zu verlassen. Kit ließ die ERSKINE in eine weite Kreisbahn gehen und beobachtete eingehend die erleuchteten Landgebiete.

„Wir werden auf dem Hauptkontinent heruntergehen“, entschied er dann. „Er ist nur entlang der Ostküste besiedelt, und längs der Bergkette hinter diesem Gebiet wechseln Wald und Savannen ab. Wenn ich die Jacht in einem der Wälder hinunter bringe, brauchen wir uns wegen der Tarnung kaum Sorgen zu machen. Da sich auf diesem Kontinent die Hauptstadt und die Mehrzahl aller größeren Städte befinden, haben wir dort auch die beste Möglichkeit, Informationen zu bekommen.“

Er verringerte die Fahrt. Die Jacht verließ den Orbit und stieß auf den Planeten hinunter, den Kontinent von der unbeleuchteten Seite her ansteuernd. Die Landschaft war teilweise unter Wolken verborgen, doch der Relieftaster lieferte alle nötigen Angaben.

Die zentrale Bergkette kam in Sicht. Kit Bronson stoppte die Vorwärtsbewegung der ERSKINE und ließ sie mit Hilfe des Antigravs langsam sinken. Sie hatten bereits eine Distanz von zweihundert Kilometern zur Oberfläche erreicht, als Homer Edwards einen erstickten Ruf ausstieß und auf den Bildschirm des Raumradars wies, den Kit längst nicht mehr beobachtete.

„Da, sehen Sie nur – ein Raumkreuzer!“

Kit Bronson fuhr zusammen und starrte ungläubig auf den Schirm.

Edwards hatte nicht gelogen!

Das so plötzlich aufgetauchte Schiff war noch mehrere tausend Kilometer entfernt; doch seine Formen waren deutlich zu erkennen. Nur die Fahrzeuge der Psychopolizei waren in dieser markanten Diskusform gebaut.

Was war jetzt zu tun?

Kit stellte sich diese Frage, kam aber schnell auf die Antwort, dass er praktisch nichts unternehmen konnte, um dem Polizeischiff zu entfliehen.

Die Geschwindigkeit der Jacht war fast Null, auch ihr starkes Triebwerk konnte da nichts nutzen. Bis sie eine einigermaßen nennenswerte Geschwindigkeit erreicht hatte, musste der Kreuzer sie längst eingeholt haben und konnte sie mühelos vernichten; oder aber auch mit dem Zugstrahler einfangen, falls man Wert darauf legte, die Insassen lebend in die Hand zu bekommen.

Der Flüchtling überlegte fieberhaft, doch ehe er zu irgendeinem Resultat kommen konnte, sprach schon das Funkgerät an. Edwards schaltete den Empfänger ein, und sofort erfolgte auch der Anruf.

„Polizeikreuzer ZF 7 an unbekanntes Fahrzeug. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Landungen außerhalb des Raumhafens für Privatmaschinen verboten sind. Brechen Sie sofort das Landemanöver ab und identifizieren Sie sich. Ende.“

Kit Bronson atmete auf und schaltete den Sender ein. Noch war nicht alles verloren, denn die Polizisten hatten die ERSKINE offenbar nicht erkannt. Vielleicht war auch die Nachricht von seiner Flucht bisher noch nicht nach Zenta gelangt. Für ihn kam es jetzt darauf an, eine glaubwürdige Ausrede zu erfinden.

„Raumschiff LUX an Polizeikreuzer ZF 7“, sagte er ohne Zögern ins Mikrofon. „Wir sind Prospektoren von Morgas und haben die Erlaubnis, auf Zenta nach Platin zu suchen. Als solche sind wir nicht an die Benutzung der Raumhäfen gebunden, wie Sie wohl wissen werden. Ich hoffe, dass Sie uns keine Schwierigkeiten machen werden. Ende.“

Es vergingen etwa zwanzig Sekunden, dann meldete sich das Polizeischiff wieder.

„ZF 7 an LUX: Wir bedauern, Ihrem Wunsch nicht entsprechen zu können, denn wir haben Anweisung, jedes einfliegende Privatschiff genau zu durchsuchen. Stoppen Sie umgehend Ihren Fall, wir nehmen Sie dann per Zugstrahl mit zum Raumhafen. Bei Nichtbefolgung dieses Befehls sehen wir uns leider gezwungen, Sie als verdächtig anzusehen und das Feuer zu eröffnen. Ende.“

„Verstanden, Ende“, gab Kit heiser zurück. Nach diesem Gespräch war ihm klar, dass man auf Zenta sehr wohl um seine Flucht wusste, sich nur noch nicht sicher war, ob es sich bei der angeblichen LUX tatsächlich um das gesuchte Fahrzeug handelte. Die abgeschossene Heckflosse hatten die Polizisten offenbar noch nicht bemerkt.

Die ERSKINE war indessen bis auf zwanzig Kilometer hinuntergegangen. Kit griff in die Kontrollhebel und verlangsamte weiter, aber nur allmählich, um Zeit zu gewinnen. Er wandte sich zu Sir Homer um.

„Es sieht so aus, als hätten sie uns. Oder wissen Sie vielleicht noch einen Ausweg?“ Homer Edwards nickte.

„Unsere Lage ist besser, als Sie denken, Bronson. Wann Sie die ERSKINE bis auf zehn Kilometer über Grund fallen lassen, müssten wir ihnen ein Schnippchen schlagen können. Um uns mit dem Zugstrahler fassen zu können, muss der Kreuzer erst Anpassungsmanöver fliegen; so bleiben uns noch ein paar Minuten. Kümmern Sie sich um die Jacht, ich besorge alles Weitere.“

Er eilte aus der Zentrale und kam gleich darauf mit zwei leichten Raumanzügen wieder, von denen er einen Kit übergab.

„Schnell, ziehen Sie den Anzug an. Er besitzt ein kleines Flugaggregat, mit dem wir uns in der Atmosphäre weiterbewegen können. Sobald die ERSKINE zum Stillstand gekommen ist, springen wir aus der Schleuse und lassen uns auf ungefähr zwei Kilometer Höhe fallen. Dann schalten wir die Fluggeräte ein und kommen damit sicher zu Boden. Wenn wir die Schleuse hinter uns schließen, merken die Polizisten erst auf dem Raumhafen, dass sie ein leeres Schiff dorthin geschleppt haben. Es kommt nur darauf an, dass wir einen günstigen Moment abpassen, damit sie uns beim Ausstieg nicht orten können.“


Science Fiction Dreierband 3008 - Drei Romane in einem Band!

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