Читать книгу Science Fiction Dreierband 3008 - Drei Romane in einem Band! - Harvey Patton - Страница 13
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Die erste Etappe war geschafft.
Vermutlich war es die leichteste, darüber war sich Kit Bronson klar. Er wusste nicht, wie es oben im Hauptquartier des Psychologischen Verhördienstes aussah, denn er war bewusstlos gewesen, als man ihn hereingebracht hatte. Von jetzt ab bestand die Gefahr, dass er Fehler machte, die einem echten Wächter nie unterlaufen konnten, das war ihm bewusst.
Nun konnte nur schärfstes Überlegen weiter helfen.
Kit verschwendete keinen Augenblick auf die bewusstlosen Wächter. Sie waren für Stunden ausgeschaltet, das stand fest. Ihm wäre wohler gewesen, hätte er die Kommissare weiter hinten im gleichen Zustand gewusst. Zweifellos besaßen diese Visiphon-Verbindungen hinauf zum Hauptquartier und würden dort Alarm schlagen, sobald sie Verdacht geschöpft hatten. Noch hatte er einen Vorsprung, doch dieser verringerte sich mit jeder verstreichenden Minute, also hieß es rasch zu handeln.
Rasch – aber doch überlegt!
Er fand an der Tür hinter sich einen Knopf, der sie blockierte, so dass sie vom Gefängnistrakt her nicht mehr zu öffnen war. Kit betätigte ihn, um zumindest eine Verfolgung vom Rücken her auszuschließen. Nicht zuletzt aber auch, um seine bisherigen Peiniger wenigstens für eine Weile ebenso gefangen zu setzen, wie er es noch vor Minuten gewesen war.
Dann wandte er sich dem Inneren der Wachzentrale zu, um die Möglichkeiten für sein ferneres Vorgehen zu fixieren.
Die Auswahl war nicht groß. Bald schon hatte er erkannt, dass es nur einen Weg gab, um dieser Unterwelt zu entfliehen. Die einzige Verbindung nach oben bestand in einem Lift, der hier endete, und dessen Zugang sich in einem der beiden Nebenräume befand.
Im zweiten gab es zwei Liegebetten, einen Schrank für die persönlichen Sachen der Wächter und einen Waffenschrank. Kit begutachtete dessen Inhalt und entschloss sich, zusätzlich einen kleinen Handstrahler mitzunehmen. Es war eine Waffe, wie säe nur die Kommissare trugen, und er musste sie in die Hosentasche stecken.
Er war nicht sicher, ob sein Schlüsselgerät auch auf die Türen der oberen Räume wirkte. War dies nicht der Fall, konnte er sie mittels des Strahlers aufbrennen. Auf Menschen wollte er keinesfalls damit schießen. Zwar war sein Vorgehen in den Augen der PVD-Kommissare so oder so todeswürdig; doch es widerstrebte ihm, ohne Not Männer umzubringen, die ebenso an ihrem Leben hingen, wie er an seinem.
Der Lift war nicht besonders gesichert. Kit setzte das Schlüsselgerät an den dafür vorgesehenen Kontakt, die Tür glitt zur Seite und schloss sich hinter ihm wieder. Ein Knopfdruck, ein kaum vernehmbares Summen, und die Kabine glitt mit ihm aufwärts.
Es handelte sich um einen Separataufzug, der nur bis zum Erdgeschoss fuhr. Kit wäre es lieber gewesen, weiter hinauffahren und erst einmal vorsichtig die Lage erkunden zu können, doch vielleicht war es so besser. Waren die Kommissare erst einmal auf seine Flucht aufmerksam geworden, musste jede gewonnene Sekunde doppelt zählen.
Nach etwa vier Sekunden hielt die Kabine an und die Tür schob sich zur Seite. Kit Bronson sah in eine große halbdunkle Halle, von der zahlreiche Gänge abzweigten, während zur Rechten Stufen hinab zum Ausgang führten. Vor diesem standen todsicher Posten, und Kit wusste noch nicht, wie er an diesen würde vorbeikommen können.
Er wusste nur, dass er es schaffen musste.
Er würde irgendetwas improvisieren, je nach Lage der Dinge, irgendwelche Ausreden erfinden. Schließlich trug er ja eine Wächteruniform, so bald würde also wohl niemand Verdacht schöpfen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Und wenn doch – dann musste eben der Schocker helfen.
Kit holte noch einmal tief Atem und trat dann entschlossen aus dem Lift.
Er lief genau einem PVD-Kommissar in die Arme, der sich im selben Moment von der Seite her näherte ...