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Kit Bronson fuhr auf, durch irgendein fremdes Geräusch geweckt. Nach wenigen Sekunden ließ er sich wieder zurücksinken, und ein Lachen der Erleichterung flog über seine Züge.

Alles war gut.

Er befand sich nicht mehr im Keller der PVD-Zentrale auf Terra, wie er gerade noch geträumt hatte, sondern lag in einem bequemen Bett, und das Licht von Zentas Sonne fiel durch ein großes Fenster zu ihm herein. Farmer waren Frühaufsteher, und das, was ihn geweckt hatte, war das Geräusch eines laufenden Traktors.

Kit streckte sieh wohlig und überdachte noch einmal die Geschehnisse seit dem Absprung von der ERSKINE.

Sie waren bis zwei Kilometer vor dem zuvor aus der Luft gesichteten kleinen Ort geflogen, hatten dann die Raumanzüge zu Bündeln verschnürt und die Waffen darin versteckt. Anschließend waren sie zu Fuß weiter marschiert, bis sie auf den ersten Einwohner von Zenta trafen.

Das war ein Mädchen gewesen, Pamela de Camp, die Tochter eines Farmers und damit beschäftigt, eine kleine Herde störrischer und zebraähnlicher Tiere in einen Pferch zu treiben, wo sie die Nacht verbringen sollten. Kit hatte die günstige Gelegenheit genutzt und dem zierlichen blonden Mädchen dabei geholfen. Alles Weitere hatte sich dann ganz von selbst ergeben.

Sir Homer hatte Pamela wortreich geschildert, wie sein Gleiter bei einem Ausflug ins Hinterland plötzlich versagt habe und es nur dem Geschick seines tüchtigen Piloten zu verdanken sei, dass sie zu Boden gekommen wären, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen. Einige Kratzer in seinem Gesicht, die er sich heim Aufenthalt auf dem Farnbaum zugezogen hatte, unterstrichen seine Erzählung.

Miss de Camp hatte freundlich gelächelt und erwidert, dass ihre Eltern sich bestimmt freuen würden, sie über Nacht aufnehmen zu können.

Das war dann auch geschehen.

Paul und Elsa de Camp, beide ungefähr Mitte Vierzig, waren gastfreundliche Leute; zwar nur einfache Farmer, aber gebildet. Sie hatten die beiden Flüchtlinge ausgezeichnet bewirtet und sich nach dem Abendessen lange mit ihnen unterhalten. Dabei hatte Sir Homer es geschickt verstanden, ihnen vieles über die örtlichen Verhältnisse zu entlocken, ohne dass sie es bemerkten.

Kit Bronsons Teil an der Unterhaltung bestand in der Schilderung von Erlebnissen aus seiner Raumfahrerzeit, denen besonders Pamela aufmerksam zugehört hatte. So waren alle Beteiligten zufrieden, als sie zu Bett gingen.

Kit beabsichtigte aber, nicht länger als nötig zu bleiben. Bestimmt hatte die Psychopolizei bereits die Suche nach ihm und Edwards eingeleitet, nachdem sie die ERSKINE leer gefunden hatte. Und diese Männer verstanden ihr Handwerk.

Sie konnten unschwer darauf schließen, dass die beiden Flüchtigen nur mit Hilfe flugfähiger Raumanzüge hätten entkommen können. Sie würden mit Sicherheit bereits alle Straßen der Umgebung gesperrt haben und den Verkehr sorgsam kontrollieren. Ihre Suche würde an der vermutlichen Absprungstelle beginnen und immer weitere Kreise ziehen, bis die gesamte Gegend planmäßig abgesucht war.

In der Nacht hatten sie nicht viel unternehmen können, dafür würden sie jetzt um so aktiver sein. Bald schon konnten ihre Suchkommandos auch in dieser Gegend auftauchen, und bis dahin wollten Kit und Edwards schon möglichst weit fort sein. De Camp hatte sich bereit erklärt, ihnen einen seiner beiden Gleiter zu leihen; irgendwie würde er ihn später auch wieder zurückerhalten.

Kit Bronson sprang aus dem Bett, machte rasch Toilette und ging dann ins Nebenzimmer, in dem Sir Homer untergebracht worden war. Es war leer, also war der Psychoforscher schon früher aufgestanden und nach unten gegangen. Kit folgte seinem Beispiel und fand ihn im Esszimmer, zusammen mit Pamela de Camp. Das Mädchen winkte ihm unbefangen zu.

„Kommen Sie, Mr. Calder, der Tee ist noch warm. Meine Eltern sind bereits unterwegs. Es ist Erntezeit, und sie müssen die automatischen Erntemaschinen programmieren, wenn diese ihr Quantum bis zum Abend noch schaffen sollen.“

Kit hatte Hunger und langte kräftig zu, während Pamela unbefangen weiterplauderte, Homer Edwards hatte seine Mahlzeit bereits beendet und forderte ihn mit Blicken auf, sich zu beeilen. Sie wollten den harmlosen Leuten keine Schwierigkeiten bereiten, die ihnen mit Sicherheit bevorstanden, wenn die Polizei die Flüchtlinge in ihrem Hause fand.

Dann begann das Mädchen abzuräumen und schaltete im Vorbeigehen das Videogerät ein. Kit bemerkte das erst, als das Bild aufleuchtete und die Stimme eines Sprechers den Raum erfüllte.

„... warnen wir eindringlich davor, den Geflohenen in irgendeiner Weise behilflich zu sein. Es handelt sich um gefährliche Verbrecher, die umgehend an den Psychologischen Verhördienst auszuliefern sind. Die Polizei rät zur Vorsicht, da sie vermutlich Waffen bei sich tragen, und ersucht, bei ihrem Auftauchen sofort die nächste Dienststelle zu benachrichtigen. Hier sehen Sie nun die Bilder von Christopher Bronson und Homer ...“

Kit hatte sekundenlang wie erstarrt dagesessen. Als er dann endlich aufsprang und das Gerät abschaltete, war es zu spät.

In der Küchentür stand Pamela de Camp. Sie musste alles mitangehört haben, und sie hatte auch sein und Sir Homers Bild gesehen.


Science Fiction Dreierband 3008 - Drei Romane in einem Band!

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