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Hinter Kit Bronson lag eine unruhige Nacht.

Er hatte noch mit Zweifeln zu kämpfen gehabt, aber schließlich musste er Sir Homer und David Westphal recht geben. Der PVD hatte, objektiv gesehen, tatsächlich keine ernsthaften Anstrengungen unternommen, um seiner wieder habhaft zu werden. Schon die Fehlschüsse des Kreuzers auf die ERSKINE passten in dieses Schema und ebenso die Tatsache, dass die Psychopolizei auf Zenta bei der Jagd nach ihm nicht mit letzter Konsequenz vorgegangen war.

Ihre Maßnahme, den Luftverkehr zu sperren, hätte die erste sein müssen, nicht die letzte. Von einem Raumfahrer wie Bronson war kaum anzunehmen gewesen, dass er sich zu Fuß durchschlagen würde. Auch hätte die Fahndungsmeldung im Videofunk schon am gleichen Abend durchkommen müssen, nicht erst am nächsten Morgen. Man hatte ihm absichtlich einen Vorsprung gegeben, damit er untertauchen und den hypnotisch verankerten Befehl ausführen konnte.

Solange er ahnungslos gewesen war und die Ereignisse sich überstürzten, war ihm das alles nicht aufgefallen. Nunmehr erschien es ihm in einem ganz anderen Licht. Genau genommen, hätte er jetzt sein Vorhaben bezüglich Egmont Walbrock aufgeben und nach Morgas zurückkehren können, doch seine Neugier ließ das einfach nicht zu. Er steckte mitten in den Ereignissen und wollte nun genau wissen, was der PVD auf Zenta wirklich suchte – und ihm, wenn es ging, ein Schnippchen schlagen!

Auch die zierliche blonde Pamela de Camp spielte in seinen Überlegungen eine gewisse Rolle!

Am Morgen fühlte er sich wie zerschlagen, doch eine Wechseldusche und der Massageautomat wirkten Wunder. Ein gutes Frühstück half nach; doch dann begann sofort wieder der Ernst des Lebens.

„In einer halben Stunde kommt ein Mann, der Ihr Äußeres etwas verändern wird“, verkündete David Westphal. „Er bringt auch gleich Ausweise mit, wie sie hier auf Zenta gültig sind, auf denen anschließend die entsprechenden Bilder eingesetzt werden. Ihre Psychogramme sind bereits darauf. Dann haben wir alles, was Sie brauchen, um absolut unverdächtig zu erscheinen.“

„Wie haben Sie das mit den Psychogrammen so schnell erreichen können?“, erkundigte sich

Homer Edwards verblüfft. „Es ist eine sehr komplizierte Arbeit, und ich habe immer geglaubt, man könnte die amtlichen Ausweise überhaupt nicht fälschen.“

Der Großhändler gluckste vergnügt.

„Wer sagt denn, dass sie gefälscht sind? Sie sind absolut echt, sonst kämen Sie damit bei einer Detektorkontrolle nie durch. Man kann alles bekommen, wenn man nur genügend Geld hat. Aber das sagte ich ja vorgestern schon.“

Am Mittag dieses Tages erkannte sich Kit Bronson vor dem Spiegel selbst nicht mehr wieder. Haare und Augenbrauen waren dunkel, die Augen dagegen blau, und sein Gesicht wirkte viel voller, sein Teint dunkler. Homer Edwards trug nun eine Perücke und schien um zehn Jahre jünger geworden zu sein. Auch hatte er plötzlich Schlitzaugen und eine gelbe Hautfarbe – und dazu die sichere Ahnung, dass seine fünftausend Solar sich inzwischen in ein Schuldkonto bei David Westphal verwandelt hatten.

„Soweit wären wir also“, bemerkte dieser nach dem Mittagessen zufrieden. „Jetzt können Sie sich unbesorgt frei in Zenturia bewegen, nur dürfen Sie Ihre neuen Namen und die Daten Ihrer ID-Karten nicht vergessen. Sie sind für fünf Uhr nachmittags zum Tee bei Mister Carl Woolfe eingeladen, denken Sie bitte daran.“

„Ihr Arbeitstempo fasziniert mich!“, gab Sir Homer zu. „Wer ist dieser Woolfe, und was sollen war bei ihm, außer Tee trinken?“

Westphal grinste und strich sich den Bart.

„Er ist ein Händler wie ich, nur sind seine Geschäfte nicht immer ganz legal. Aber gerade solche Leute brauchen Sie, wo Sie selbst Illegale sind. Sie werden zu ihm gehen und ihm Ihre Geschichte erzählen. Wenn Ihnen einer weiterhelfen kann, dann ist er es. Jetzt bekommen Sie zunächst einmal neue Anzüge, damit Sie auch in dieser Hinsicht nicht auffallen können. Was später wird, muss sich heute Nachmittag bei Woolfe herausstellen.“


Science Fiction Dreierband 3008 - Drei Romane in einem Band!

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