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Drei Stunden danach landete der Gleiter auf dem Dach eines Lagerhauses im Industrieviertel von Zenturia.

Die Flüchtlinge hatten geschwitzt, als die Polizisten jedes einzelne Stück der Leergutladung sorgfältig untersuchten. Doch Joop Garland hatte recht behalten, für das Gehäuse der

Speicherbank hatte sich niemand interessiert. Nach einer Viertelstunde hatten sie weiterfliegen können und waren nicht mehr belästigt worden.

Wieder sanken Kit Bronson und Homer Edwards durch einen Antigravschacht nach unten und wurden von einem unbekannten Mann in Empfang genommen, der sie prüfend ansah.

David Westphal war klein, dafür aber sehr korpulent. Der Mangel an Haaren auf seinem Kopf wurde durch einen gepflegten Spitzbart kompensiert. Unter den buschigen Augenbrauen saßen kleine listige Äuglein in dem runden Gesicht. Seine Kleidung war ebenso gepflegt wie seine Ausdrucksweise, und er machte nicht den Eindruck, als wäre er jemals Raumfahrer gewesen.

„Willkommen in Zenturia!“, sagte er mit einer abgrundtiefen Bassstimme. „Es freut mich, dass Sie die Reise unbehelligt überstanden haben. Aber wenn Phil Bormann etwas organisiert, dann hat es auch Hand und Fuß. Ich kenne ihn gut, denn ich war drei Jahre lang als Zahlmeister auf seinem Schiff.“

Er reichte den Ankömmlingen die Hand und fuhr fort: „Hier in Zenturia ist vorläufig noch alles ruhig. Die Polizei vermutet Sie vorerst noch in der Umgebung von Nordham, aber man wird wohl bald die Fahndung über den ganzen Kontinent ausdehnen, wenn man Sie dort nicht findet. Nun, für diesen Fall werde ich schon sorgen.“

Sir Homer räusperte sich.

„Wir werden Ihnen wenigstens in finanzieller Hinsicht nicht zur Last fallen, Mr. Westphal. Ich habe fünftausend Solar bei mir und komme selbstverständlich für Ihre Unkosten auf.“

David Westphal lachte glucksend.

„Ausgezeichnet, aber nicht ausschlaggebend. Ich bin reich genug, um mir ein Opfer für Freunde leisten zu können; und wer zu Unrecht vom PVD verfolgt wird, ist automatisch mein Freund. Kommen Sie, ich habe einen geschlossenen Gleiter, damit kann ich Sie ungesehen in mein Haus bringen.“

Das Haus des Großhändlers entpuppte sich als ein hypermoderner Landsitz in einem Vorort der Hauptstadt. Westphal hatte keineswegs übertrieben, als er sich als reich bezeichnete, wie Kit schon beim ersten Blick feststellen konnte. Das Innere des Hauses wiederum untermauerte Phil Bormanns Angabe, Westphal sei extremistisch veranlagt. Jeder Raum war in einem anderen seltsamen Stil eingerichtet. Den Höhepunkt bildete das Gesellschaftszimmer im ersten Stock, das nach Art einer Raumschiffsmesse gestaltet war.

Der Hausherr lächelte, als er die erstaunten Blicke seiner Gäste bemerkte.

„Man sagt mir nach, ich sei etwas verrückt, aber das stört mich wenig. Mir machen ausgefallene Dinge Freude, das ist alles.“

Er versorgte Kit und Sir Homer mit Erfrischungen und kam dann übergangslos auf ihr Hauptproblem zu sprechen.

„Wie haben Sie sich Ihr Vorgehen hier in Zenturia vorgestellt, meine Herren?“

Kit Bronson warf Homer Edwards einen Blick au und hob dann die Schultern.

„Wirklich schwer zu sagen, Mr. Westphal. Wäre ich der, für den mich der Psychologische Verhördienst hält, wäre alles relativ einfach, denn dann hätten wir bereits die Verbindungen, die wir jetzt erst mühsam anzuknüpfen versuchen müssen. Ich fürchte, wir werden uns am Anfang ganz auf Ihre Hilfe verlassen müssen, fremd, wie wir hier sind.“

David Westphal nickte sachlich.

„In Ordnung, dann werde ich die Angelegenheit für Sie in die Hand nehmen. Ich verstehe einiges von Organisation und habe eine Menge Beziehungen, die ich spielen lassen kann. Nun erzählen Sie mir bitte Ihre Geschichte, damit ich mein Vorgehen danach einrichten kann.“

Kit erzählte. Westphal sog an einer kurzen Pfeife und stellte gelegentlich Zwischenfragen. Dann lehnte er sich in seinem Pneumosessel zurück und dachte mit geschlossenen Augen nach.

„Die Sache mit Egmont Walbrock klingt ja reichlich sonderbar“, bemerkte er schließlich, „aber gerade deshalb interessiert sie mich doppelt. Doch lassen wir das zunächst einmal ruhen, es gibt Näherliegendes. Wenn Sie etwas erreichen wollen, müssen Sie sich frei bewegen können, ohne dass man Sie erkennt. Ihr Äußeres zu verändern, dürfte nicht weiter schwer sein, aber das genügt gegenüber dem PVD nicht. Sir Homer, verstehen Sie mit einem Psychowandler umzugehen?“

Homer Edwards richtete sich überrascht auf.

„Selbstverständlich! – Psychoforschung ist schließlich mein Fachgebiet. Aber – wie wollen Sie an einen Psychowandler kommen? Dieses Gerät steht normalerweise nur der Psychopolizei zur Verfügung, und sein Besitz ist für Privatleute streng verboten. Selbst ich wurde bei Experimenten damit ständig beaufsichtigt.“

David Westphal grinste überlegen.

„Mit den richtigen Beziehungen und dem nötigen Geld können Sie notfalls sogar einen Polizeikreuzer kaufen. Terra ist weit, und zwischen den Sternen geschieht doch so manches, was der PVD nicht kontrollieren kann. Morgen verfügen Sie über einen Psychowandler, verlassen Sie sich darauf!“


Science Fiction Dreierband 3008 - Drei Romane in einem Band!

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