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„Vorsichtig sein!“, knurrte Captain Osborne. „Der Anzug ist alt und könnte leicht beschädigt

werden. Ja – so ist es gut. Jetzt schnell in die Vakuumkammer mit ihm!“

Die Männer des Bergungskommandos verstanden ihr Handwerk. Nur wenige halblaute Bemerkungen gingen über den Sprechfunk in ihren Raumanzügen, während sie den geborgenen Gegenstand behutsam in die Schleuse des Schiffes bugsierten. Sorgfältig verankerten sie ihn auf einer Antigravtrage und schoben diese vor sich her, bis die Vakuumkammer beides aufnahm.

Weitere Männer standen bereit und begannen mit einer fieberhaften Tätigkeit.

Doch dieser Schein trog. Jede Handbewegung war sorgfältig berechnet, jeder Griff erreichte genau das, was er bezweckte. Nach knapp zehn Minuten zogen sie sich zurück, und die Tür der Kammer schloss sich hinter ihnen.

Doch damit war ihre Arbeit längst noch nicht getan.

Sie entledigten sich ihrer Raumanzüge und begaben sich hinüber zu den Schalt- und Kontrolltafeln unterhalb eines Sichtfensters zur Vakuumkammer. Zwei von ihnen nahmen einige Schaltungen vor und starrten dann gespannt durch das Fenster.

Sie sahen einen längst veralteten Raumanzug, dessen Helm entfernt worden war. Ein weißes, fast farbloses Gesicht mit verzerrten Zügen, von denen die dunklen Haare abstachen, grinste ihnen mit weit geöffneten, leblosen Augen entgegen.

Dr. Harvey schüttelte sich instinktiv.

„Kein sehr schöner Anblick!“, äußerte er leise.

Captain Osborne lächelte leicht.

„Trösten Sie sich damit, dass der Mann nicht zu denen gehört, die Sie schon umgebracht haben, Doktor. Dafür haben Sie aber jetzt .die Möglichkeit, ihn aufzuwecken, und das gleicht vieles wieder aus.“

Minuten vergingen, in denen unablässig sorgfältig dosierte Mengen verschiedener Gase in die Kammer geleitet wurden. Heizschlangen erglühten und erwärmten den Raum nach und nach, bis darin eine Temperatur von 275 Grad Kelvin erreicht war. Leichte Dämpfe entwichen aus dem Raumanzug, als sich die Bestandteile der verschiedenen darin vorhandenen Elemente aus ihrem Aggregatzustand lösten und wieder in den gasförmigen Zustand übergingen. Eine besondere Absorberanlage sorgte dafür, dass sie chemisch gebunden wurden, soweit sie sich schädlich auf das Experiment auswirken konnten.

Dr. Harvey nahm eine weitere Schaltung vor.

Von der Decke des Raumes senkte sich eine Apparatur herab, die er mittels Fernbedienung steuerte, bis sie über dem Kopf des Toten zur Ruhe kam. Dann zuckte eine Kanüle daraus hervor, stach in den bloßliegenden Hals und zog sich nach einer halben Minute wieder zurück. Gleichzeitig begann ein Warmluftgebläse zu arbeiten und schickte seinen Luftstrom in den Raumanzug.

Gespannt warteten die Männer auf eine Reaktion. Sie kam nach etwa vierzig Minuten.

Zuerst glätteten sich die Züge des Mannes, dann sanken die Lider über die geöffneten Augen. Wenig später aber begannen sie wieder zu zucken, öffneten sich und schlossen sich sofort wieder, als Reflex auf das Licht in der Kammer. Dr. Harvey nickte einem der Techniker zu, und dieser schaltete die Leuchtflächen an der Decke auf eine geringere Intensität, so dass in der Kammer ein Dämmerlicht entstand.

Die Lider das Mannes flatterten erneut, und dabei gerieten auch die Glieder des Erwachenden in erste, noch unkontrollierte Bewegungen. Der Arzt achtete genau auf jede Reaktion und gab schließlich das Zeichen, die Schleusentür zu öffnen.

Er streifte eine bereitgehaltene Atemmaske über sein Gesicht und betrat den Raum genau in dem Moment, als der Wiedererweckte seine Umwelt mit den ersten bewussten Blicken zu erforschen begann.

„Wo hin ich?“, kam es zögernd und kaum verständlich über die noch zuckenden Lippen.

Dr. Harvey lächelte beruhigend, voller Freude über den erzielten Erfolg.

„In Sicherheit, und in besten Händen, mein Lieber!“


Science Fiction Dreierband 3008 - Drei Romane in einem Band!

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