Читать книгу das Fahrrad der ewigen Stille - hedda fischer - Страница 30

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22 – Marion

Sie hat sich wieder mit ihm verabredet. Sie werden noch einmal ins Kino gehen. Eigentlich würde sie gern wieder einmal in eine Disco, aber dafür ist er nicht zu haben. Also noch mal Kino, und dann wird man weiter sehen.

Irgendwie war er ja ganz nett. Aber da war noch etwas anderes …

Sie trafen sich wieder vor dem Thalia-Kino und sahen sich den neuesten Star-Trek-Film an. Diesmal legte er tatsächlich einen Arm um ihre Schultern, wenigstens kurz. Nach dem Kino brachte er sie nach Hause. Sie nahmen einen schmalen Weg zwischen zwei Grundstücken, der in einer Sackgasse am Ende des Wendelsteinwegs endete. Seine Umarmungen waren wieder heftig. Seine Küsse auch. Er drängte sie gegen einen Gartenzaun ( das Metallgitter drückte unangenehm in ihren Rücken ) und hielt sie fest. Wollte sie gar nicht wieder loslassen. Das machte ihr fast Angst. Auf einmal lockerte er seinen Griff und lächelte sie an. Alles schien gut !

Doch plötzlich öffnete er ihre Hose und schob eine Hand in ihren Slip. Das wollte sie nicht. Wehrte sich. Stieß ihn zurück, zog die Jeans wieder zurecht und schloss sie.

Er atmete schwer. Riss sie dann wieder an sich und küsste sie, eine Hand auf ihrer linken Brust. Knetete sie heftig. Sie schob ihn von sich, ließ ihn stehen und ging rasch davon.

Wenn sie ganz ehrlich war: Seine heftigen Attacken, seine Leidenschaft fand sie gut, überraschend gut, neu für sie, aber auch undurchschaubar. Im Kino, im Bus sagte er fast nichts, tat noch weniger, aber dann in einer dunklen Ecke fiel er geradezu über sie her. Wie sollte sie das verstehen ? War sie seine erste Freundin ? Und er wusste daher nicht, wie er sich verhalten sollte ? Oder machte er das immer so ? Sie musste ihn fragen.

Sie nahm sich vor: Das nächste Mal werden sie nicht ins Kino gehen, sondern in einem Lokal bleiben, so dass sie ihn ausfragen konnte. Ja, das war richtig.

Sie drehte sich auf die Seite und schlief sofort ein.

das Fahrrad der ewigen Stille

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