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„Im Liquid von E-Zigaretten ist Frostschutzmittel und beim Verdampfungsprozess entstehen gesundheitlich bedenkliche Schwermetalle“

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Insbesondere in der Presse kursieren immer wieder „Horrormeldungen“ über die Inhaltsstoffe bzw. die gesundheitliche Bedenklichkeit von E-Zigaretten und den Substanzen, aus denen Liquids hergestellt werden.

Das in den Liquids von E-Zigaretten verwendete Propylenglykol (1,2-Propandiol) wird in unterschiedlichen, der Nutzung entsprechenden Reinheitsgraden hergestellt. Das verwendete Propylenglykol entspricht pharmazeutischen Standards und liegt in Arzneibuchqualität vor (USP/EP). Propylenglykol wird für den menschlichen Organismus als unbedenklich eingestuft und ist als Lebensmittelzusatzstoff (E 1520) zugelassen. Der festgelegte ADI-Wert (Acceptable Daily Intake) liegt bei 25 mg/kg Körpergewicht. Darüber hinaus findet man E 1520 in getrockneten Früchten, Kaugummis, Süßigkeiten, Sirup, Zahnpasta, Salben und Kosmetika. In anderen Reinheitsgraden wird Propylenglykol auch als Futtermittelzusatzstoff für Milchkühe, in der Veterinärmedizin und eben auch, in seiner industriellen Form mit niedrigerem Reinheitsgrad, als Bestandteil in Frostschutzmitteln zur Absenkung des Gefrierpunktes und zur Erhaltung der Viskosität genutzt. Als Inhaltsstoff von Liquids für E-Zigaretten ist dieser Vergleich jedoch irrelevant.

Eine relativ neue Studie, deren Versuchsaufbau als hochwertig bezeichnet werden kann, stellte Anfang 2018 „signifikante Mengen“ an anteiligen Spuren von Chrom-, Nickel-, Mangan-, Bleioxiden etc. nach der Benutzung im Liquid, in den E-Zigaretten und im Mundraum der Probanden fest. Die gefundenen Mittelwerte rechneten die Forscher auf die tägliche Menge an Atemzügen (17.000) um und kamen zu der Schlussfolgerung, dass die verwendeten Heizspulen die gefundenen Metalle in einem deutlich erhöhten Maße, gemessen an den durch die Amerikanische Gesundbehörde (US EPA) definierten Grenzwerten, abgaben. Der griechische Forscher Konstantinos E. Farsalinos betrachtete diese Forschungsergebnisse genauer und machte kurz darauf auf den folgenschweren Rechenfehler seiner Kolleg*innen aufmerksam. Diese hatten, so Farsalinos, nicht bedacht, dass ein Mensch zwar 17.000 Atemzüge am Tag tätigt, durchschnittliche E-Zigaretten-Konsument*innen hingegen lediglich 400-600mal pro Tag an einer E-Zigarette ziehen. Setzt man die gefundenen Meridianwerte und die Ausführungen von Farsalinos in Relation zu den in Deutschland geltenden und in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV/Stand 09.01.2018) definierten Grenzwerte für Schwermetalle, so kann man schlussfolgern, dass die gefundenen Messwerte weit unter den Grenzwerten für Trinkwasser in Deutschland liegen [6].

Sind E-Zigaretten deshalb so gesund wie Trinkwasser? Nein, mit Sicherheit nicht! Dennoch sollten Sie nicht jeder durch die Medien geisternden Geschichte Glauben schenken. Wenn die E-Zigarette wissenschaftlich betrachtet wird, sollte ihr Nutzen und ihre Schädlichkeit immer in Relation zur Tabakzigarette bewertet werden. Tatsächlich ist die Schadstoffbelastung für Konsument*innen durch E-Zigaretten zwischen 100-1000mal geringer als die herkömmlicher Tabakzigaretten.

Ratgeber E-Zigarette

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