Читать книгу Ratgeber E-Zigarette - Heino Stöver - Страница 18

„Die E-Zigarette ist ein neues Produkt, das noch nicht ausreichend erforscht ist. Es gibt zu wenige aussagekräftige wissenschaftliche Studien“

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Innerhalb der letzten 10 Jahre wurden Dutzende von Studien zur E-Zigarette, den Inhaltsstoffen von Liquids, der Belastung von Innenräumen mit dem Aerosol der E-Zigarette, zu Nikotin, zum Thema Gateway-Effekt (E-Zigarette als Einstieg in die Zigarettenabhängigkeit) und zu den verwendeten Aromastoffen durchgeführt. Bereits 2015 veröffentlichte Public Health England eine erste Metastudie, in der die damals bestehende Datenlage zum Thema E-Zigarette zusammengefasst und ausgewertet wurde. Innerhalb kürzester Zeit wurde inzwischen bereits die dritte Aktualisierung des Berichts veröffentlicht. Als Quellen wurden vor allem drei Kategorien herangezogen. Sogenannte „peer reviewed literature”, also wissenschaftliche Arbeiten, die nach Veröffentlichung in Fachjournalen der Kontrolle durch ein Fachpublikum standgehalten haben. Des Weiteren wurden Datenerhebungen und allgemeine Umfragen zum Thema E-Zigarette und Erkenntnisse, die von Public Health England selbst oder anderen Organisationen gewonnen wurden, ausgewertet. Insgesamt umfasst der im Februar 2018 erschienene Report „Evidence review of e-cigarettes and heated tobacco products 2018“ über 400 Quellen. Nach Auswertung aller Ergebnisse kommt Public Health England unter anderem zu folgenden Ergebnissen:

•Die Auswertung der Daten hat gezeigt, dass das Krebsrisiko bei der Nutzung von E-Zigaretten unter 0,5 % gegenüber der Nutzung herkömmlicher Tabakzigaretten liegt.

•E-Zigaretten können Aldehyd freisetzen, wenn sie überhitzt werden. Die Überhitzung verursacht einen aversiven (abstoßenden) Geschmack. Nutzer*innen stellen daraufhin die Verwendung ein.

•Das Suchtpotential von Nikotin ist abhängig davon, wie es konsumiert wird.

•Es ist möglich, dass das Abhängigkeitspotenzial von Zigaretten durch andere Stoffe als Nikotin verursacht wird.

•Es gibt keinen ersichtlichen Grund, nikotinfreie Produkte in die Regulierungen der Tabakproduktrichtlinie (TPD) aufzunehmen.

•Abgesehen von Experimenten sind E-Zigaretten nicht besonders attraktiv für Jugendliche, die zuvor nicht geraucht haben.

•Es gibt keine Hinweise auf mögliche gesundheitliche Risiken von Passivdampf.

•Internationale Erhebungen haben ergeben, dass die Nutzung von E-Zigaretten bei den Nichtraucher*innen bei unter 1 % liegt.

•Es gab Vergiftungen durch Liquids. Diese Vergiftungen betrafen vor allem Kinder unter dem fünften Lebensjahr. Die Vergiftungserscheinungen waren kurzfristig und nicht lebensbedrohlich.

•Es gibt derzeit keine Beweise, dass bestimmte Aromen eine Gesundheitsgefährdung darstellen.

•Die Anteile von Metallen im Dampf geben keinen Anlass zu Sicherheitsbedenken.

•Raucher*innen sind schlecht über das geringere Risiko der E-Zigarette informiert.

•Die Mehrzahl der Raucher*innen glaubt nicht, dass ein Umstieg auf die E-Zigarette entscheidende gesundheitliche Vorteile mit sich bringt.

•40 % der Raucher*innen denken, dass Nikotin die Ursache für Krebserkrankungen ist.

In Anbetracht der Studien und der bisher existierenden internationalen Forschungslage kommt die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum, Ulrike Mons, zu der Einschätzung, dass E-Zigaretten bei der Raucherentwöhnung unterstützend helfen können und deutlich weniger schädlich sind als herkömmliche Tabakzigaretten [7].

Ratgeber E-Zigarette

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