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Verständnis, Interpretation und Konzeptualisierung von 1948

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Ghassan Kanafani hat das unmittelbare palästinensische Verständnis von 1948 am besten und treffendsten ausgedrückt: »Wir waren Flüchtlinge«. Politische Untergrundzeitschriften in Beirut, assoziiert mit der Bewegung der arabischen Nationalisten (George Habasch), hatten eine eigene Seite unter dem Titel: »Mit den Flüchtlingen«. Verantwortlich für diese Seite war der Aktivist Abu Maher (Ahmad al-Yamani), selbst ein Vertriebener aus Galiläa.

Die vertriebenen Palästinenser verweigerten immer konsequent jeden Versuch der Ansiedlung an anderen Orten. Stattdessen hielten sie ihre Hoffnung auf Rückkehr lebendig. Das Symbol dafür blieb der Schlüssel zu ihren Häusern. Im Miska-Projekt kam das sehr deutlich zum Ausdruck:

»Es ist nur ein Schlüssel, das berühmte Symbol für die palästinensische Rückkehr. Miska ist meine Heimat und die Rückkehr nach Miska ist die Herausforderung meines Lebens. Meine Kinder lernen das von mir … Wir gehen nach Miska, wir riechen Miska. Niemand kann uns weismachen, es existiere nicht. Für uns ist es eine Realität.«27

Constantine Zurayk lieferte in ma’na an-nakba (Die Bedeutung der Katastrophe) die wichtigste zeitgenössische politische Auseinandersetzung mit der Katastrophe in Palästina. Die arabische Niederlage war für ihn eine Folge der Uneinigkeit der arabischen Staaten und resultierte gleichzeitig daraus, dass in der Region keine Modernisierung stattgefunden hatte. Er forderte deshalb eine gesamtarabische Revolution gegen alle reaktionären Regime und daran anschließend die Vereinigung aller arabischen Länder. Erst dann, so sein Schluss, könne der vereinte arabische Staat Israel angreifen und Palästina befreien. Zentral war dabei für Zurayk der arabische Nationalismus und die Schaffung eines vereinigten arabischen Nationalstaates. Erst auf dieser Basis war für ihn an eine Befreiung Palästinas zu denken.

Theoretische Konzeptualisierungen der nakba und der israelischen Politik von der nakba bis in die Gegenwart entstanden erst später, einige, allerdings oft übersehen und nicht wahrgenommen in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion, schon in den frühen 1960er-Jahren.

Drei Begriffe sind es, die sowohl die aktuelle wissenschaftliche Diskussion als auch, zumindest punktuell, den politischen Diskurs um die nakba bestimmen: Siedlerkolonialismus, ethnische Säuberungen und Apartheidsystem.

Kein Frieden für Palästina

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