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Interludium in c-Moll Polizeipräsidium Frankfurt am Main,
22. Januar 2008
Оглавление»Das können Sie laut sagen! Scheiße!«
»Aber, aber, Herr Kollege«, wies Richter Weingärtner Staatsanwalt Ratzinger freundlich zurecht. »Sie können doch nicht ausgerechnet jetzt unterbrechen. Wo es gerade spannend wird.«
»Es ist schön, dass Sie die Aussage von Frau Klein so unterhaltsam finden«, ließ sich Kriminaldirektor Weigl vernehmen. »Ich höre bisher nichts als eine ausgesprochen langatmige Räuberpistole. Der Staufer! Haben Sie es nicht eine Nummer kleiner?«
»Nun, Frau Klein wird uns ihre Geschichte in dem Tempo erzählen, das sie für angebracht hält«, brachte ihn Richter Weingärtner zum Schweigen. »Aber da wir ohnehin unterbrochen haben: Ich muss gerade mal eine Stange Wasser in die Ecke stellen.«
Ohne auf die Zustimmung der anderen Kommissionsmitglieder zu warten, stand der Richter auf und eilte aus dem Raum.
Kriminaldirektor Weigl, der ihm nachgesehen hatte, klopfte die Taschen seines Jacketts ab: »Und ich brauche eine Zigarette.« Er zog eine Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug aus der Innentasche seiner Jacke und verließ gleichfalls den Sitzungssaal.
Staatsanwalt Ratzinger, der noch immer mürrisch vor sich hin starrte, fühlte sich wohl von seinen Kollegen im Stich gelassen: »Und ich gehe mir einen Tee holen. Diese Plörre hier verätzt einem ja die Schleimhäute.«
Mit Schwung ließ er die große Tür des Sitzungssaals hinter sich ins Schloss fallen.
Frauke Müller-Burkhardt räusperte sich und sah zur Protokollantin, die sie freundlich anlächelte. Endlich verstand das junge Mädchen: »Ich … Also, ich … Ich glaube, wir brauchen frisches Mineralwasser.«
»Das ist eine gute Idee.« Die Staatsanwältin sah der Protokollantin nach, bis auch sie endlich die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann legte sie die Hand auf Katharinas Arm und fragte flüsternd: »Du bist doch wirklich nicht schwanger, oder?«
»Nein«, antwortete Katharina pikiert.
»Einerseits gut, andererseits aber auch schade. Ich meine, das Kind muss ja nicht gerade von einem Profikiller sein. Aber dieser Amendt …«
»Doktor Amendt und ich sind nur Freunde«, korrigierte Katharina sie rasch.
»Echt? Was habt ihr denn die ganze Zeit in Afrika gemacht? – Ich weiß, ihr habt einen Serienkiller gejagt. Aber trotzdem wärt ihr ein schönes Paar. – Und ›Doktor Amendt‹? Ihr seid noch immer per Sie?«
»Es hat sich einfach nicht ergeben.«
»Nun denn, was nicht ist, kann ja noch werden.« Frauke Müller-Burkhardt zuckte die Achseln. »In jeder Hinsicht. Und sag mir nicht, dass du ihn nicht anziehend findest. Den finde ja sogar ich attraktiv, und ich stehe gar nicht auf Männer.«
***
Endlich kehrten die drei Herren und die Protokollantin zurück.
»Na, dann fahren Sie mal mit Ihrer Räuberpistole fort, Frau Klein«, sagte Kriminaldirektor Weigl.
»Aber, aber«, erwiderte Richter Weingärtner. »Bisher deckt sich der Bericht von Frau Klein mit der Faktenlage.« Er wandte sich an Katharina: »Sie haben also die Leiche von Hartmut Müller gefunden. Und als Nächstes werden Sie uns sicher berichten, wie Sie vorschriftsmäßig und ganz im Sinne von Kriminaldirektor Weigl die Kollegen alarmiert haben.«
»Na ja«, begann Katharina zögernd. »Ganz so einfach war das nicht.«
»Was soll daran nicht einfach sein?«, brauste Staatsanwalt Ratzinger auf. »Sie nehmen Ihr Handy und wählen Eins Eins Null.«
»Mein Handy … Also, das hatte ich nicht dabei. Das war –«
Richter Weingärtner unterbrach sie höflich: »Frau Klein, erzählen Sie einfach weiter. So wie eben. Vielleicht klären sich dann ja schon die meisten Fragen.«
***