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Autumn Leaves Samstag, 24. November 2008
ОглавлениеDer Regen prasselte in schweren Schüben gegen die große Panoramascheibe. Doch im Kamin flackerte ein kräftiges Feuer. Katharinas Vater mochte gerade einen Witz erzählt haben, eine Anekdote von einer Geschäftsreise, denn Susanne, Katharinas Schwester, kicherte und hielt sich gleich danach den Bauch, der sich rundlich unter ihrem T-Shirt abzeichnete.
Sie saßen um den großen Kamin im Wohnzimmer ihrer Eltern: Katharina, ihre Mutter, ihr Vater, ihre Schwester.
Mit einem Knall zerbrach das Panoramafenster. Durch den Scherbenregen schritt eine Gestalt – gehüllt in eine schwarze Kutte, das Gesicht im Schatten einer Kapuze verborgen. Ohne Eile hob sie die silbern glänzende Pistole.
Katharina hörte die Schüsse nicht, die ihren Vater, ihre Mutter trafen. Sie hörte nur das Flehen ihrer Schwester. Ein Schuss in den Bauch, einen in den Kopf. Susannes T-Shirt verfärbte sich dunkel, während sie auf ihren Sessel zurücksank. Ihr Kopf hing schlaff über der Lehne. Blut rann über das beige Wildleder.
Die Gestalt drehte sich zu Katharina um, zielte. Ein Aufblitzen und …
***
Mit einem erstickten Schrei fuhr Katharina hoch.
Wach. Gottseidank.
Oder? In welchen Traum war sie jetzt geraten?
Lauter kleine, grüne Zwerge saßen um sie herum, nachdenklich an den Spitzen ihrer Spazierstöcke nuckelnd.
Endlich konnte sie einordnen, wo sie war: Sie saß auf ihrem Gästebett, das sie für Laura mit Yoda-Bettwäsche bezogen hatte. Sie musste gestern hier eingeschlafen sein. Aber wo war Laura?
Aus der Küche drang leises Geschirrgeklapper. Sie hörte Lauras Stimme, die tiefe Stimme eines Mannes antwortete; beide lachten.
Ein Mann? Wie zum Henker …? Ach ja! Richtig! Andreas Amendt hatte sie gestern Abend heimgesucht, kurz nach Oberstaatsanwältin Dr. Müller-Burkhardt. Frauke. Sie waren ja jetzt per Du.
Katharina tappte in die Küche. Es roch nach Kaffee und frischen Brötchen. Frühstück? In ihrer Wohnung?
Laura verteilte gerade mit äußerster Sorgfalt das Besteck auf dem reich gedeckten Küchentisch. Andreas Amendt lehnte an der Arbeitsfläche und nippte an einem Kaffee.
»Guten Morgen«, murmelte Katharina und schlurfte zur Kaffeemaschine.
»Guten Morgen, Frau Klein. Ich war so frei, Frühstück zu machen. Ich hoffe, das war Ihnen recht?«
Zur Antwort gähnte Katharina herzhaft, während die Kaffeemaschine laut gurgelnd Espresso und Milchschaum in eine große Tasse spie.
»Du hast aber einen komischen Anzug an«, stellte Laura fest.
Katharina sah an sich herab: Richtig, sie trug ihren orangefarbenen Plüsch-Overall, den sie mal für Karneval gekauft und am Abend zuvor als Maßnahme zur Abwehr verliebter Staatsanwältinnen angezogen hatte. »Guten Morgen, Laura! Hast du gut geschlafen?«
»Klar! Du hast ja die ganze Nacht auf mich aufgepasst!«
Andreas Amendt setzte sich zu Katharina an den Küchentisch, während sie in kleinen Schlucken ihren Kaffee trank.
»Hören Sie«, begann er. »Wenn ich gestern Abend ungelegen gekommen bin –«
»Keinesfalls.«
»Nun, es sah so aus, als ob Sie und Frau Müller-Burkhardt sich einen Abend zu zweit –«
»Das sah nur so aus.«
»Ich meine, es ist doch heute völlig normal, gerade bei Frauen in Berufen, die eher männertypisch sind –«
»Ich bin nicht lesbisch! Haben Sie ein Problem damit?«
»Nein, nein! Ich wollte nur …« Amendt klappte den Mund zu. Das war auch besser so.
Laura hatte gespannt zugehört. »Was ist lesbisch?«
In diesem Moment tapste ein Wust von Korkenzieherlocken über einem überlangen Motörhead-T-Shirt in die Küche.
»Morg’n!«, nuschelte Frauke, mit ihren Haaren um freie Sicht ringend. »Störe ich?«
***
Katharina wollte sich gerade noch ein weiteres Brötchen schmieren, als sie ihr Mobiltelefon klingeln hörte. Sie fand es zu spät und sah nur, dass Polanski endlich zurückgerufen hatte. Ihre Finger schwebten schon über der Rückruftaste, doch dann hielt sie inne. Was sollte sie eigentlich sagen?
Sie ging mit dem Telefon zurück in die Küche. »Polanski. Aber ich war nicht schnell genug dran.«
»Lass mich das machen, Liebes.« Frauke griff nach dem Telefon.
»Jaaaaa, guten Morgen, Paul«, begann sie überschwänglich. »Ich bin’s, Frauke. Ich sitze hier gerade mit Frau Klein, und wir sind dann doch neugierig, ob sich in der Sache Wahrig schon was ergeben hat.«
Die Staatsanwältin lauschte. Gelegentlich sagte sie »Hm« oder »Hmhm«. Endlich verabschiedete sie sich von Polanski und wandte sich an Katharina: »Angeblich ist die Wohnung gestern gründlich untersucht worden.«
»Das kann doch nicht sein.« Katharina sprang auf und spurtete die zwei Treppen zur Tür von Melanie Wahrig hinunter.
Die Tür war polizeilich versiegelt, aber …
Sie suchte sie nach dem Haar: Es war noch genau dort, wo sie es hinterlassen hatte.
Zornig stürmte Katharina die Treppe wieder hinauf. Am Küchentisch griff sie nach ihrem Handy. Doch Frauke hielt ihren Arm fest. »Was ist denn, Katharina?«
»Niemand hat die Wohnung betreten! Polanski hat uns angelogen.« Sie machte sich los und wollte wählen.
Doch die Staatsanwältin nahm ihr das Handy ab und wählte erneut Polanskis Nummer: »Jaaaaa, hallo, mein Lieber. Ich bin’s noch mal. – Tja, es sieht wohl so aus, dass niemand die Wohnung betreten hat. – Doch, das wäre gut. Bis gleich.« Sie wandte sich an Katharina: »Er kommt selbst vorbei.«
***
»Das ist ja ein ganz schön starkes Stück«, sagte Polanski, nachdem Katharina ihm von dem Haar berichtet hatte. »Und Sie sind sicher, dass sich das Haar nicht einfach nur verfangen hat? Ich meine, vielleicht hat die Hausverwaltung ja –«
»Das glaube ich nicht. Die hätten bestimmt den Hausbesitzer informiert, wenn die Polizei um einen Schlüssel gebeten hätte.«
»Und wie können Sie da so sicher sein?«
»Das Haus gehört mir«, antwortete Katharina sachlich. »Was sagt denn der Bericht?«
»Lesen Sie selbst.« Polanski reichte Katharina die Akte, die er mitgebracht hatte. Sie überflog den Inhalt: Der Grundriss stimmte nicht, die Küche war verkehrt eingezeichnet, die Leiter falsch platziert. Der Bericht kam zu dem Schluss, dass es sich eindeutig um einen Unfall gehandelt habe. Katharina las die Unterschrift. Kriminaloberrat Vorbauer, der Leiter des KK 12, als Vorgesetzter. Und dann »KOK Bähr« mit Unterschrift und offiziellem Stempel auf der Zeile »Ermittelnde/r Beamter/in«. Das durfte doch nicht wahr sein! Katharina warf die Akte auf den Tisch: »Warum haben Sie das ans KK 12 gegeben? Das ist doch gar nicht deren Zuständigkeit.«
»Das waren die Einzigen, die noch ein Team frei hatten.«
»Raten Sie mal, wen!«
Polanski zog die Akte heran. »Die Bähr. Oh je. Das heißt also …«
»Dass unser lieber Freund Hölsung auch mit von der Partie war. Die Bähr ist seine Partnerin. – Kein Wunder, dass die nicht nach dem Schlüssel gefragt haben. Und Vorbauer hat natürlich unterschrieben. Damit liegt das Ganze bei der Staatsanwaltschaft.«
»Scheiße.« Frauke ließ sich auf ihren Stuhl zurücksinken.
»Das sagt man aber nicht«, tadelte Laura sie.
»Genau«, stimmte ihr Andreas Amendt zu. »Da hat sich also ein Dream-Team des Falls angenommen?«
»Exakt. Die sind nicht nur unfähig, sondern Hölsung ist auch noch mein Todfeind«, antwortete Katharina.
»Eben«, sagte Polanski. »Und wem wird man eher glauben? Einer suspendierten Beamtin oder den beiden Hätschelkindern des KK 12? Zumal Katharina Hölsung vor drei Tagen mit einer Waffe bedroht und festgenommen hat.«
»Ich hätte ihn erschießen sollen.«
»Nun ja, zu spät.« Frauke hatte sich wieder aufgerichtet. »Zunächst einmal werde ich dafür sorgen, dass dieser Bericht ganz unten im Stapel der zu bearbeitenden Akten landet. So gewinnen wir Zeit.«
„Und danach?“, fragte Katharina.
Polanski rührte nachdenklich in seinem Kaffee. Dann straffte er die Schultern: »Es gibt wohl keine andere Möglichkeit. Sie müssen ran, Katharina.«
»Ich? Bin ich wieder im Dienst?«
»Nicht ganz. – Aber die Angehörigen sind noch nicht informiert, wenn ich das richtig sehe?«
»Die Kindergärtnerin hat den Auftragsdienst von Lauras Vater angerufen.«
»Das ist aber nicht offiziell. Das heißt, es müsste also jemand in die Wohnung gehen und nach Unterlagen zu Angehörigen suchen.«
»Das macht doch das Ordnungsamt?« Worauf wollte Polanski denn hinaus?
»Warten Sie!« Polanski kramte in seinen Taschen. Das winzige Handy, das er schließlich hervorzog, verschwand fast in seiner Pranke. Er wählte eine Nummer. »Polanski, guten Morgen. – Entschuldigen Sie die Störung am Wochenende. Haben Sie die Unterlagen zum Fall Wahrig schon bekommen? –Ja, ich verstehe, dass Sie überlastet sind. Deswegen rufe ich an. – Ich habe zurzeit eine Beamtin, die im gleichen Haus wohnt und die frei wäre für Sonderaufgaben. – Ja, genau. Frau Klein. – Natürlich ist das rechtens. – Gut, Herr Kollege. Ich werde Frau Klein beauftragen.« Zufrieden legte er auf.
»Ich soll den Job vom Ordnungsamt machen?«, fragte Katharina mürrisch. »Soll das eine Strafarbeit sein?«
»Wenn Sie so wollen. Aber ich weiß, dass Sie gründlich arbeiten. Sehr gründlich. Und da könnte es doch sein, dass Ihr geübter Blick …«
»Sie meinen, ich soll den Tatort untersuchen?«
»Das haben Sie gesagt. Aber Angehörige sind manchmal schwer zu finden. Da muss der eine oder andere befragt werden, Nachforschungen angestellt …«
Frauke schüttelte den Kopf. »Egal, was sie findet – das ist höchst illegal. Vor Gericht völlig wertlos.«
»Deswegen brauchen wir ein Geständnis vor einem weiteren Beamten. – Haben Sie mich verstanden, Katharina?«
Die so Ermahnte konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Ja, klar. Danke, Chef.«
»Nichts zu danken.« Er hielt inne. »Ich habe noch Verstärkung für Sie. Die Hörnchen brauchen dringend Auslauf.«
»Wer?«, fragte Amendt.
»Alfons und Bertram Horn. Aber jeder nennt sie nur A-Hörnchen und B-Hörnchen«, antwortete Katharina. »Die besten Spurensicherungsexperten bei uns im Präsidium.«
Polanski wählte erneut auf seinem Handy. »Hallo, Alfons. – Und? Wie ist …? – Passt auf, es gibt hier eine kleine Aufgabe für euch. Eine Amtshilfe fürs Ordnungsamt. Katharina wird euch sagen, um was es geht. Ja, Katharina Klein. – Also schnappt euch eure Kits und fahrt zu ihr.« Er gab die Adresse durch und beendete das Gespräch.
»Sie sind unterwegs. Und ich bin jetzt im Wochenende. Ganz offiziell. Und ich habe Sie nur ans Ordnungsamt ausgeliehen. – Also, Katharina?«
»Ans Ordnungsamt ausgeliehen. Ein Geständnis.«
»Ach ja, eins ohne Daumenschrauben, bitte.«
»Chef, Sie können einem aber auch den ganzen Spaß verderben.«
***
Alfons und Bertram Horn glichen einander wie ein Ei dem anderen. In doppelter Hinsicht. Die beiden kleinen, rundlichen Männer trugen die gleiche Frisur und das gleiche, seit den frühen Siebzigern aus der Mode gekommene Brillengestell. In ihren weißen Arbeitsoveralls sahen sie zudem tatsächlich aus wie Eier, die sich beharrlich weigerten, das Küken in ihnen schlüpfen zu lassen.
Wer die beiden jedoch aufgrund ihres Äußeren gleich in die Schublade „verschroben und zurückgeblieben“ einordnete, täuschte sich: Bertram Horn war ein renommierter Kriminalbiologe, sein Bruder Alfons ein nicht weniger etablierter forensischer Chemiker. Was die beiden ausgerechnet zur Spurensicherung gebracht hatte, war eines der großen ungelösten Rätsel der Frankfurter Kriminalpolizei.
Katharina bat sie in die Küche. Am Küchentisch saßen nur noch Andreas Amendt und Laura. Frauke Müller-Burkhardt hatte sich zusammen mit Polanski verabschiedet. Laura betrachtete die Neuankömmlinge neugierig.
»Ach, guck mal …« – »… der Amendt.« Die Hörnchen hatten die Angewohnheit, Sätze zwischen sich aufzuteilen. Sie freuten sich diebisch, wenn es einem von ihnen gelang, einen Satz zu beginnen, den der andere nicht fortsetzen konnte.
Laura kicherte und zog damit die Aufmerksamkeit der seltsamen Neuankömmlinge auf sich. Artig gaben sie Laura die Hand. »Ich bin Alfons!« – »Ich bin Bertram!« – »Wir sind Kollegen von Katharina!«
»Ihr seid Polizisten?«, fragte Laura ungläubig.
»Oh ja!« – »Wie man’s nimmt!« – »Wir suchen Spuren!«
»Echt? Wie Indianer?«
»Besser!« – »Viel besser!« Die Hörnchen schwangen sich auf zwei Stühle.
»Dr. Amendt brauche ich euch also nicht vorzustellen?«, fragte Katharina.
»Den Meister?« – »Natürlich nicht!«
Andreas Amendt musterte den Küchenfußboden, vermutlich auf der Suche nach einer passenden Ritze, in die er sich verkriechen konnte.
»Warum nennt Ihr den Andreas Meister?«, wollte Laura wissen. Katharina hatte es sich nicht zu fragen getraut.
»Er kann viele Dinge, die wir nicht können!«
»Was denn?« Laura hatte offensichtlich Vergnügen an den beiden seltsamen Männern. Doch die Hörnchen antworteten nur zögernd. Amendts Arbeitsgebiet war wirklich nichts für Kinder. »Ach, er kann Spuren finden, die wir nicht finden können.«
»Echt?« Laura blickte bewundernd zu Andreas Amendt. »Zeigst du mir das mal?«
Andreas Amendt, immer noch etwas rot, sagte rasch: »Na klar. Komm mit! Dann kann Katharina in Ruhe mit ihren Kollegen sprechen!«
Er führte Laura aus dem Zimmer und schloss die Küchentür sorgfältig. Katharina schämte sich. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Die Hörnchen waren ja hier, um den Tod von Lauras Mutter zu untersuchen – kein Thema für Kinderohren.
Sie setzte sich zu den beiden Männern an den Küchentisch. »Ihr kennt Dr. Amendt?«
»Klar!« – »Er ist echt der Beste!« – »Der kann seinen Job!« – »Und außerdem …« Beide fingen wieder leise an zu kichern.
»Und außerdem?«
»Also, er ist mal vor Gericht gefragt worden …« – »… ob er sicher sei, dass eine Leiche …« – »… die er obduziert hatte …« – »… wirklich tot war.« – »Und weißt du …« – »… was er geantwortet hat?«
Katharina schüttelte ungeduldig den Kopf.
»Er sei ganz sicher.« – »Schließlich hätte er das Gehirn …« – »… in einem separaten Gefäß aufbewahrt.« Die Hörnchen lachten hysterisch.
»Und was ist daran so komisch?«
»Wart es ab.« – »Das Beste kommt noch« – »Der Staatsanwalt hat dann tatsächlich gefragt …« – »… ob die Person nicht trotzdem noch hätte leben können.«
»Und der Meister hat gesagt …« Die beiden lachten wieder.
»Was hat er gesagt?«, drängte Katharina.
»Und er hat gesagt: Ja, sicher …«, fing das eine Hörnchen an.
»Der Betreffende hätte noch eine glänzende Karriere als Staatsanwalt machen können!«, ergänzte das andere.
Katharina blickte verblüfft zur Tür. Andreas Amendt hatte Humor? Offenbar konnte er diese Eigenschaft ganz gut verbergen.
»Also, Katharina, was hast du für uns?« – »Polanski hat uns doch nicht wirklich ans Ordnungsamt ausgeliehen?«, brachten die Hörnchen mit neugierigem Stereo endlich das Gespräch zum richtigen Thema.
»Wie man’s nimmt.«
»Also ist es …« – »… nicht so ganz …?«
»Nun, legal ist ein dehnbarer Begriff«, sagte Katharina. »Aber wenn ihr nicht dabei sein wollt, verstehe ich das.«
»Haben wir dich …« – »… jemals hängen lassen?« – »Außerdem:« – »Wann kommt man als Spurensicherer schon mal dazu …« – »… verdeckt zu ermitteln?«
Katharina holte ihre kleine Digitalkamera, mit der sie die Küche und die bewusstlose Melanie Wahrig fotografiert hatte. Die Hörnchen überspielten die Bilder auf ihr Notebook. Dann betrachteten sie die Fotos aufmerksam. Hin und wieder deutete der eine auf ein Detail, was der andere mit einem Nicken quittierte. Katharina kannte das schon. Zu den Talenten der Hörnchen schien eine sehr eigene Form der Telepathie zu gehören.
Endlich klappten die den Computer zu: »Na, dann wollen wir mal!«
»Braucht ihr mich?«, fragte Katharina.
»Ach, Polizei stört nur. Weißt du doch!«
»Und draußen scheint ausnahmsweise die Sonne. Geh doch mit Laura spazieren. Wir rufen dich an, wenn wir durch sind.«
***
Andreas Amendt saß im Wohnzimmer und spielte mit Laura Mensch-ärgere-dich-nicht. Katharina sah, wie Laura würfelte und eine Figur zufrieden in ihr Häuschen wandern ließ.
»Wie läuft es?«, fragte Katharina.
Andreas Amendt antwortete mit dramatischem Tremolo: »Nicht gut. Laura gewinnt immer!«
»Echt, Laura? Du kannst das Spiel schon so gut?«
»Klar. Ich bin doch schon –«
»Fast fünf«, sagten Andreas Amendt und Katharina gleichzeitig. Sie lachten.
»Ich weiß, was ein Fingerabdruck ist!«, verkündete Laura stolz. »Das kommt nämlich von den Pap… Papa…«
»Papillarleisten«, half Andreas Amendt aus.
»Papillaren«, wiederholte Laura glücklich. Sie lutschte das Wort wie ein besonders leckeres Bonbon. »Papillaren, Papillaren, Papillaren …«
»Und? Was sagen die Hörnchen?«, fragte Andreas Amendt.
»Haben uns spazieren geschickt. Wird wohl eine längere Untersuchung.«
***
Tatsächlich hatte der Novemberhimmel ein paar Strahlen Sonne durchgelassen, die auf dem Mainwasser glitzerten und selbst die sonst so bedrohlichen Hochhäuser der Frankfurter Skyline in ein freundliches Licht tauchten. Und so gingen die drei am Main spazieren. Katharina und Andreas Amendt nahmen Laura in die Mitte, schwangen sie hin und wieder an ihren Armen durch die Luft. Doch allmählich wurde es ihnen zu kalt. Also schlug der Arzt vor, eine gute Freundin von ihm zu besuchen.
Er führte sie in eine Seitengasse des Sachsenhäuser Ufers und blieb vor einer unscheinbaren Tür stehen, über der ein kleines Schild hing: Blaues Café.
Stufen führten hinunter in ein Gewölbe, das weder blau war, noch irgendeinem Café ähnelte, das Katharina kannte:
Kerzen brannten auf den Tischen, ein paar trübe flackernde Öllampen an den Wänden vermochten kaum Licht in die Dunkelheit zu bringen. Sofas, Sessel, aber auch einfache Holzstühle standen um die absurdeste Sammlung von Tischen, die Katharina je gesehen hatte.
Auf einer kleinen Bühne am Ende des Gewölbes stand jedoch ein moderner Verstärker, an dem eine halbakustische Gitarre lehnte.
Laura klammerte sich an Katharinas Hand. »Toll«, sagte sie nicht sehr überzeugt.
»Das ist das Blaue Café«, erklärte Andreas Amendt. »Mein zweites Wohnzimmer.«
»Andreas, bist du das?«, fragte eine kräftige Alt-Stimme. Um die Theke herum kam eine Frau. Sie war groß und – Katharina suchte nach dem passenden Wort, nicht dick, sondern – üppig. Ein Schwall roter Haare umfloss ihre Schultern. In ihrem sommersprossigen Gesicht funkelten zwei grüne Augen. Sie mochte Mitte fünfzig sein.
»Darf ich vorstellen, Marianne Aschhoff. Und das hier ist Katharina Klein, eine Kollegin.«
Marianne Aschhoff musterte Katharina eindringlich: »Ärztin?«
»Nein, Kriminalpolizei«, antwortete Katharina verlegen.
Marianne Aschhoffs Blick kühlte ab. »So, so.«
Laura hatte sich hinter Katharina versteckt. Marianne Aschhoff ging in die Hocke und streckte ihr die Hand hin. »Und du bist?«
»Ich bin Laura. – Du bist doch keine Hexe, oder?«
Marianne Aschhoff lachte, dass der Raum bebte. »Nein, Laura. Versprochen.«
Laura war noch nicht recht überzeugt und zog sich wieder hinter Katharina zurück. Marianne Aschhoff erhob sich.
»Andreas, was führt dich hierher?«
»Ach, wir waren spazieren, und da dachte ich …«
»Du dachtest, du schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe und besuchst eine alte Freundin. Das freut mich.«
Andreas Amendt führte Laura und Katharina zu einer Nische, in der ein mit zerschlissenem rotem Samt bezogenes Sofa und ein schwerer Ledersessel um einen Nierentisch standen. Laura kletterte auf das Sofa und zog Katharina mit sich. Andreas Amendt ließ sich in den Sessel sinken. »Marianne ist meine beste und älteste Freundin in Frankfurt.«
Wie aufs Stichwort erschien die Wirtin an ihrem Tisch. »Lass mich raten, Andreas. – Einen Milchkaffee für dich. Und für die Damen?«
»Für mich auch einen Milchkaffee«, sagte Katharina.
»Hast du Kakao?«, fragte Laura.
Marianne Aschhoff lachte wieder. »Natürlich. – Also: zwei Milchkaffee und einen Kakao.« Sie glitt fast lautlos davon. Katharina sah ihr nach.
Andreas Amendt sagte beruhigend: »Keine Sorge, sie ist wirklich keine Hexe.«
Katharina schüttelte den Kopf. »Nein, ich frage mich, woher ich diese Stimme kenne.«
»Das wäre nicht weiter verwunderlich. Marianne war … ist eine bekannte Jazz-Sängerin. Irgendwann hat sie dieses Gewölbe entdeckt und das Blaue Café eröffnet. Jazz ist leider eine brotlose Kunst.«
***
Marianne Aschhoff stellte zwei Tassen vor Andreas Amendt und Katharina, die in den feinen Cafés der Frankfurter Innenstadt als Suppenterrinen für vier Personen durchgegangen wären. Lauras Tasse war nur unwesentlich kleiner.
»Hui, das ging aber schnell«, stellte das Mädchen fest.
»Weißt du, ein bisschen hexen kann ich schon«, schmunzelte die Wirtin. »Außerdem hilft mir Frankieboy. Das ist mein Zaubervogel.«
»Echt? So was gibt’s doch gar nicht.« Laura musterte Marianne Aschhoff misstrauisch.
»Doch, dort bei der Theke, siehst du?«
Katharina sah ebenfalls hin. In einem großen Käfig neben der kleinen Bar saß ein schwarzer Vogel mit gelbem Schnabel. Ein Beo.
»Willst du mal schauen? Frankieboy kann sogar singen.«
Ängstlich kletterte Laura vom Sofa. Sie versicherte sich immer wieder mit einem Blick über die Schulter, dass sie Katharina noch sehen konnte, während sie hinter der Wirtin herging.
Marianne Aschhoff klopfte sanft an den Käfig. »Hallo, Frankieboy!«
Der Vogel krächzte zur Antwort: »I did it my way. I did it my way.«
Die Wirtin gab Laura ein paar Körner, die das Mädchen vorsichtig durch die Gitterstäbe steckte. Dankbar pickte der Vogel danach, legte den Kopf in den Nacken, schluckte und krächzte: »Moon River, wider than a mile.«
Laura kicherte. Marianne Aschhoff hob sie auf einen Barhocker, damit sie den Vogel besser betrachten konnte.
Katharina nahm einen genießerischen Schluck vom Milchkaffee.
»Strangers in the night!« Laura hatte Frankieboy offenbar ein weiteres Korn gegeben.
Nach einem Moment des Schweigens hob Andreas Amendt den Kopf: »Sie haben die beiden Mörder Ihres Kollegen erschossen, oder?«
Katharina setzte an, etwas zu sagen, schluckte aber die Worte hinunter.
»Ja?«, fragte der Arzt.
»Vermutlich haben Sie recht. Jäger und Gejagte gleichen sich irgendwann an.«
Sie wartete auf eine Reaktion: dass Andreas Amendt sie anschrie, ihr eine Ohrfeige gab – irgendetwas. Aber er sah sie nur weiter an.
Dann stand er mit einem Ruck auf und ging auf die kleine Bühne. Er nahm die Gitarre, betätigte einen Schalter am Verstärker, setzte er sich auf einen Stuhl und begann zu spielen.
Katharina erkannte das Stück nach wenigen Takten: Autumn Leaves. Das Lieblingslied ihrer Schwester Susanne. Ihr Magen zog sich zusammen. Das war schlimmer als die stärkste Ohrfeige. Sie verbarg das Gesicht in den Händen.
Sie spürte, wie sich jemand neben sie setzte. Marianne Aschhoff. »Alles in Ordnung?«
Jetzt wusste Katharina, woher sie die Stimme kannte. Susanne hatte ihr eine Kassette nach Kapstadt geschickt: »Autumn Leaves« war das erste Stück – gesungen von einer dunklen Frauenstimme, nur von einer Gitarre begleitet.
Immer wieder hatte Katharina den Brief gelesen, in dem ihre Schwester ihr berichtete, dass sie verliebt, verlobt und schwanger war. Knapp einen Monat, nachdem sie diesen Brief geschrieben und ihr zusammen mit der Kassette geschickt hatte, war Susanne tot.
»Haben Sie das nicht auch mal gesungen?«
»Wer nicht? – Ein Klassiker.«
»Und auch aufgenommen? Mit Gitarrenbegleitung?«
»Der Gitarrist sitzt gerade dort auf der Bühne. – Es waren bessere Zeiten damals. Für mich, für Andreas.«
»Sie kennen Doktor Amendt schon lange?«
»Seine Mutter war meine beste Freundin. – Und als seine Eltern … tödlich verunglückt sind, da … Aber vermutlich sollte ich Ihnen das alles gar nicht erzählen.« Marianne Aschhoff nippte an ihrem Glas. Dann fragte sie: »Laura ist nicht ihre Tochter, oder?«
»Nein. Wie sollte eine Halbkoreanerin zu einem blonden, blauäugigen Kind kommen?«
Marianne Aschhoff musterte Katharina nachdenklich. »Halbkoreanerin? Interessanter Zufall.«
Katharina kam nicht dazu, zu fragen, was Marianne Aschhoff damit meinte. Ihr Handy klingelte schrill. Die Hörnchen.
***
Kaum hatten Katharina und Andreas Amendt Laura in Katharinas Wohnung gebracht – das kleine Mädchen hatte sich zwischen die Yodas ihres Bettes verzogen und war fast sofort eingeschlafen –, zogen und drängten die beiden Spurensicherer sie in die Wohnung von Melanie Wahrig.
»Also, was habt ihr gefunden?«
»Alles.« – »Und nichts.«
»Macht es nicht so spannend.«
»Also gut. Erst mal das Nichts.« – »Keine Fingerabdrücke.«
»Ihr meint, keine fremden Finger?«
»Nein, gar keine Fingerabdrücke. Auf keiner Oberfläche.«
»Weder in der Küche noch im Flur, noch im Arbeitszimmer oder im Schlafzimmer.«
»Das kann doch gar nicht sein.«
»Doch, alles …« – »… sauber abgewischt.«
»Abgewischt?«
»Es kommt noch besser« – »Schaut mal.« Die Hörnchen schalteten das Licht in der Küche aus. Mit einer UV-Lampe leuchteten sie auf den Küchentisch. Wischspuren glühten auf. Blut. Jemand hatte den Tisch abgewischt, nachdem er Melanie Wahrigs Kopf darauf geschlagen hatte. Dabei hatte er das Blut mikroskopisch fein verteilt. Die Hörnchen leuchteten weiter. Auf allen glatten Oberflächen fanden sich Wischspuren, mal stärker, mal schwächer.
»Jemand hat immer wieder den gleichen Lappen benutzt.« – »Und Fensterreiniger.«
Die Hörnchen schalteten das Licht wieder an. »Jetzt wird’s richtig lustig.« Einer der beiden öffnete den Kühlschrank. »Hier drin waren nur …« – »… die Fingerabdrücke von Melanie Wahrig.« – »Und das hier.« Das andere Hörnchen hielt eine Tupperdose hoch. Sie enthielt drei sorgfältig in Plastiktütchen verpackte benutzte Kondome. Die Tütchen waren in einer sauberen Handschrift nummeriert: 13, 14, 15.
»Wer bewahrt denn so etwas auf?«
Andreas Amendt runzelte die Stirn: »Für mich sieht das aus wie für ein Labor verpackt.«
»Dachten wir auch.« – »Aber nur Nummern.« – »Keine Namen.«
Katharina verschloss die Dose wieder und stellte sie auf den Tisch. Dann sah sie sich um. »Noch mehr?«
»Kein Müll.« – »Und auch kein neuer Beutel nachgefüllt.«
»Habt ihr schon …?«
Entrüstet starrten die Hörnchen sie durch ihre dicken Brillengläser an. »Natürlich haben wir …« – »… sofort den Müll hier im Haus kontrolliert«, brach das Protestduett über Katharina herein. »Und auch bei den Nachbarhäusern.« – »Unser Mann wusste, was er tut.«
Nachdem sie sich beruhigt hatten, stellten die Hörnchen die Leiter auf, wie sie vermutlich gestanden hatte: »Wir haben noch etwas herausgefunden.« – »Steig mal auf die Leiter.«
Katharina gehorchte widerwillig. Als sie auf der obersten Sprosse stand, fragte sie: »Und?«
»Was würdest du jetzt auf dieser Leiter machen?«
Katharina sah sich um.
»Streck mal die Arme aus!«
Katharina tat es: Natürlich! »Warum sollte sie hier auf die Leiter steigen? Mitten im Raum? Man erreicht von hier aus ja gar nichts.«
»Eben.« Die Hörnchen grinsten zufrieden.
Katharina kletterte von der Leiter. »Also, was ist passiert?«
»Wenn du uns fragst …«
»Ich frage euch!«
»Jemand hat Melanie Wahrig zuerst gestoßen …« – »… sodass sie mit dem Hinterkopf auf den Tisch gefallen ist.« – »Dann wurde sie mit der Schläfe auf die Tischkante geschlagen.« – »Nur etwas passt nicht ins Bild.« – »Das da!«
Die Hörnchen deuteten auf zwei leere Eiswürfelformen, die auf dem Kühlschrank lagen. »Die wurden da hingelegt…« – »… nachdem jemand die Arbeitsfläche abgewischt hat.« – »Dreh sie mal um!«
Katharina hob die Formen mit den Fingerspitzen an und drehte sie auf den Rücken. Auf der Rückseite waren zwei blutige Fingerabdrücke.
»Die gehören …« – »… Melanie Wahrig«, erklärten die Hörnchen in Stereo.
Warum waren Melanies Fingerabdrücke auf der Eiswürfelform?
Natürlich!
»Sie hat sich einen Eisbeutel für den Kopf gemacht. Sie war also nach dem ersten Sturz noch bei Bewusstsein. – Ist das möglich?«, wandte Katharina sich an Andreas Amendt.
»Ja. Die Verletzung am Hinterkopf hat vermutlich stark geblutet, aber mehr als eine Gehirnerschütterung …«
»Wer stößt denn erst sein Opfer, lässt es dann einen Eisbeutel machen und bringt es anschließend um?«
***
Wer auch immer Melanie Wahrig getötet hatte, hatte ganze Arbeit beim Verwischen seiner Spuren geleistet. Auch im Arbeitszimmer. Melanie Wahrigs Notebook und Handy fehlten. Im Kurzwahlverzeichnis des Festnetztelefons standen nur sinnlose Ziffern. Katharina suchte nach Notizen, einem Kalender, einem Telefonverzeichnis, aber es war nichts zu finden.
Zuletzt wandte sich Katharina dem Computer zu, der unter dem Schreibtisch stand: ein neuer Hochleistungsrechner. Melanie Wahrig war Grafikdesignerin, und auf dem Rechner erledigte sie ihre ganze Arbeit.
Katharina schaltete den Computer ein. Kurze Zeit später forderte der Monitor sie auf, sich einzuloggen. Doch man konnte kein Passwort eingeben. Der Rechner war mit einem Fingerabdruck-Scanner gekoppelt. Doch selbst wenn sie jetzt Melanie Wahrigs Fingerabdruck gehabt hätte: Er hätte ihr nichts genützt, denn der Stift mit dem Code steckte nicht in dem Port über dem kleinen Scanner. Der Rechner war dicht. Da musste ein Experte ran. Aber das würde wohl bis Montag warten müssen. Für einen offiziell bereits abgeschlossenen Fall unterbrachen die EDVler des Präsidiums sicher nicht ihr wertvolles Wochenende.
***
Katharina war allein in der Wohnung von Melanie Wahrig zurückgeblieben. Was war hier nur passiert? Warum hatte man Melanie Wahrig ermordet?
Solange sie an keine persönlichen Unterlagen kam, war die Frage akademisch. Sie hatte nichts, wo sie ansetzen konnte. Beim Exmann vielleicht, aber der befand sich auf hoher See. Oder doch nicht? Sie würde warten müssen, bis er sich meldete. Wenn er es tat.
Laura brauchte frische Kleidung, Spielzeug. Katharina begann, zwei große Reisetaschen zu packen. Hosen, T-Shirts, Pullis, Unterwäsche, zwei feine Kleidchen. Außerdem nahm sie das Spielzeug mit, das so aussah, als ob Laura gerne damit spielte: Das Miniatursofa mit den drei Puppen und einem weiteren Bären. Die Legokiste. Die Malbücher und Buntstifte, die auf einem kleinen Schreibtisch lagen. Laura malte gern.
Was hatte sie noch am ersten Abend gemalt?
»Mama hat viele Freunde.«
Das konnte man laut sagen. Warum sonst sollte jemand benutzte Kondome durchnummerieren?
***
Laura wachte auf, als Katharina zurück in die Wohnung kam. Das kleine Mädchen legte schweigend jedes Kleidungsstück sorgfältig zusammen oder hängte es auf einen Bügel. Zuletzt richtete sie sich eine Spielecke ein, gut verborgen hinter Katharinas Schreibtisch, der ebenfalls im Gästezimmer stand. Eine Höhle. Katharina erinnerte sich, wie sie selbst als Kind Verstecke gebaut hatte.
Dann setzte sich Laura neben Katharina auf das Bett: »Und jetzt?«
»Hast du Hunger, Laura?«
»Ganz großen!«
Katharina widerstand der Versuchung, erneut den Pizzaservice zu rufen. Gemeinsam sahen sie in den Kühlschrank und diskutierten, was sie essen sollten. Schließlich einigten sie sich auf einen Obstsalat und ein paar mit Käse belegte Brote.
Mit einem großen Tablett bewaffnet, gingen sie ins Wohnzimmer. Während sie aßen, spielten sie Mensch-ärgere-dich-nicht. Laura gewann. Katharina ertappte sich dabei, stolz auf das kluge kleine Mädchen zu sein.
***