Читать книгу Franziskus von Assisi - Helmut Feld - Страница 49

7. Der Anonymus von Perugia (Anon. Per.)

Оглавление

Der sogenannte »Anonymus Perusinus« ist eine verhältnismäßig kurze, in zwölf Kapitel eingeteilte Biographie des Franziskus in der Art einer Legende, der Drei-Gefährten-Legende sehr ähnlich. Der Herausgeber L. DI FONZO hält ihn für die direkte Quelle und Vorlage der 3 Soc.110 Seine umfangreichen, detaillierten Untersuchungen zur Abhängigkeit der franziskanischen Quellen untereinander, so anregend und verdienstvoll sie für die Forschung sind, überzeugen jedoch nicht in jeder Weise. So kann das Verhältnis von Anon. Per. und 3 Soc durchaus auch anders sein, als DI FONZO annimmt, nämlich umgekehrt, oder die Autoren beider Legenden können eine gemeinsame Quelle benutzt haben. Der Anon. Per. selbst nennt sich am Anfang seines Werkes einen Schüler der Gefährten des Franziskus. DI FONZO glaubt in ihm den Bruder Johannes von Perugia († ca. 1270), den häufigen Gefährten und Beichtvater des Bruders Ägidius, identifizieren zu können.111 Doch auch diese Annahme, mit wieviel Wahrscheinlichkeitsgründen immer sie untermauert sein mag, bleibt rein hypothetisch.

Der Anon. Per. war überliefert in einem Codex des 14. Jahrhunderts, der außerdem noch Schriften zum Leben des Bruders Ägidius enthielt. Er befand sich in der Sakristei der großen Franziskanerkirche S. Francesco al Prato zu Perugia, wo ihn der Bollandist DANIEL PAPEBROCH SJ im Jahre 1671 entdeckte. Die damals angefertigte Transkription ist noch bei der Société des Bollandistes in Brüssel erhalten (Ms. 756). Der Codex selbst ging in den Jahren 1860–1872 verloren. Eine zweite Transkription (Kopie von 1808 der sog. Copia Tebaldiana von 1759) befindet sich im Generalarchiv der Franziskaner-Konventualen, im Convento dei SS. Apostoli zu Rom.

Franziskus von Assisi

Подняться наверх