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Roxanne Blidakutz erwachte mit furchtbaren Kopfschmerzen. Sie blinzelte und befühlte ihre Stirn. Über ihrem linken Auge war getrocknetes Blut. Sie versuchte, sich zu erinnern, was geschehen war. Sie war joggen gewesen, es dämmerte schon, ging es ihr durch den Kopf. Dann auf einmal hatte sie ein Kerl gepackt. In ihrer Erinnerung hatte er rote Haut. Sie schüttelte den Kopf. Das konnte kaum sein! Irgendetwas Schweres war ihr gegen die Stirn gekracht. Dann war es um sie herum dunkel geworden.

Sie sah sich um. Jemand hatte sie mit einem Seil an eine Heizung gefesselt. Die Heizung hing an einer Wand. Der Raum, in dem sie sich befand, war leer bis auf einen Stuhl und einen zusammengerollten Teppich. Dick lag der Staub auf dem Boden, bis auf eine Schleifspur, die zu ihr führte. Die Zimmertür war geschlossen. Der Raum sah aus, als wäre er seit Jahren nicht betreten worden.

Ihr Oberteil war an einer Stelle eingerissen, sodass ihre linke Brust beinahe frei war. Sie verfluchte sich, dass sie keinen Sport-BH angezogen hatte. Roxanne Blidakutz riss an ihren gefesselten Händen. Die Heizung war fest an die Wand montiert und die Knoten des Seils waren ebenso fest. Sie versuchte es immer wieder, biss mit den Zähnen in das Seil, um es zu lösen, doch nichts half. Resigniert setzte sie sich wieder hin. Sie tastete umher. Sie hatte doch ihr Handy dabeigehabt! Wo war es nur? Sie konnte es nicht finden.

„Hallo?“, rief sie. Irgendwo musste der Kerl ja sein. Vielleicht konnte sie ihn überzeugen, sie gehen zu lassen? Magisch manipulieren? Sie hörte nichts. Niemand bewegte sich. Hatte er sie womöglich hier allein gelassen?

„Hey, ist da wer?“, schrie sie nun aus vollem Hals. „Hilfe!“

Womöglich hörte sie ja ein Nachbar, jemand, der zufällig vorbeikam.

Sie hörte Schritte, die schnell näher kamen. Dann öffnete jemand die Tür und trat ein. Roxanne stockte der Atem. Im schummrigen Licht, das vom Flur hereinfiel, sah sie den Kerl, der sie niedergeschlagen hatte. Er war nicht sonderlich groß, knapp über einen Meter. Seine Haut war rot, tief weinrot, und seine Ohren standen spitz ab. Er trug keine Kleidung und sein Körper war übersät mit fremdartigen Zeichen – Tätowierungen, die ein hypnotisches Muster ergaben. Er bewegte sich wie ein Affe vorwärts, auf allen vieren.

Roxanne schrie aus vollem Hals. Panik stieg in ihr hoch. Diese Kreatur konnte es einfach nicht geben!

In wenigen Sätzen war die Kreatur bei ihr, warf sich mit vollem Gewicht auf ihren Bauch und presste ihr die Luft aus den Lungen. Eine klauenbewehrte Hand legte sich auf ihren Mund. Sie verstummte.

Sei still, hörte sie eine Stimme in ihrem Geist. Das Wesen sah sie mit funkelnden Augen an. Es sah direkt in ihre Seele, so kam es ihr vor. Wenn du weiter so schreist, werde ich dir auf unvorstellbare Weise wehtun, ist das klar?

„Ja“, flüsterte Roxanne. Das Wesen musterte sie. Es fuhr mit einem Finger über ihre entblößte Brust, und Roxanne lief es eiskalt den Rücken hinunter.

Sag, schöne Frau ... was weißt du über die Welt dort draußen?

Es drückte mit einer Klauenhand ihren Kopf gegen den seinen. Sie spürte einen fremden Willen in sich eindringen. Dieser stieß gegen ihr Bewusstsein, nahm sich, was es wollte. Noch nie hatte sie einen derartigen Schmerz empfunden. Ob es Minuten oder Stunden dauerte, wusste sie nicht zu sagen. Dann zog sich sein Geist von ihrem zurück. Die Kreatur trat von ihr hinunter, sah sie noch einmal aus kalten Augen an und verließ den Raum. Es schloss hinter sich die Tür und ließ sie allein zurück.

Roxanne begann zu weinen. Ihr Kopf fühlte sich an, als hätte jemand glühende Nadeln hineingestochen. Doch das Schlimmste an allem war das fremdartige Gefühl, befleckt zu sein.

Sie wusste nicht, was dieses Ding mit ihr gemacht hatte, aber es fühlte sich widernatürlich an. Sie weinte, bis sie vor Erschöpfung einschlief.


Immer Ärger mit den Dämonen! Gruselroman Großband 3 Romane 9/2021

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