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Später, an einem anderen Ort ...

Der Dämon namens Marduk II. verzog das Gesicht. Er spürte die Aura eines anderen Dämons. Er ging vorsichtiger weiter. Das alte Gemäuer gefiel ihm nicht sonderlich. Der Wind heulte durch die leeren Fenster. Aber das war es weniger, was Marduk störte. Der Dämon, der sich hier mit ihm treffen wollte, hatte ihm seinen Namen und seine Sippenzugehörigkeit verschwiegen.

Ich finde heraus, wer du bist, dachte Marduk. Und wenn es eine Falle ist – dann bist du es, der nicht mehr lebend herauskommt!

Der Unbekannte hatte ihm die Ruine eines vor gut zehn Jahren niedergebrannten Bauernhofs als Treffpunkt vorgeschlagen. Der Hof war damals aufgegeben worden, weil es sich angeblich nicht lohnte, ihn wieder aufzubauen. Stattdessen hatte der Eigentümer an einer anderen Stelle seines riesigen Besitzes ein neues Anwesen errichten lassen. Um die ausgebrannte Ruine kümmerte sich niemand mehr. Das Unkraut wucherte hoch in der noch von der damaligen Asche geschwärzten Erde, die rußgeschwärzten Mauern ragten düster in den Himmel empor.

Marduk hatte versucht, Spuren zu sichern, ehe er das Gebäude betrat. Aber er hatte keine gefunden. Geflogen sein konnte der andere Dämon aber auch nicht. Marduk war sicher, dass er nur besonders vorsichtig war. Wer sich aber solche Mühe gab, seine Spuren zu verwischen, der hatte etwas zu verbergen.

Marduk, genannt der Zweite, verzichtete darauf, eine Lampe zu benutzen. Er wollte sich nicht sofort durch den Schein verraten. Wenn der andere sich verbarg und tarnte – nun, das konnte er auch. Er schirmte sich ab. Gleichzeitig versuchte er zu erkennen, wo sein „Gesprächspartner“ sich befinden mochte.

Das Wohngeschoss des niedergebrannten Hauses war leer. Durch die großen Brandlöcher und die leeren Fensteröffnungen drang genug Mondlicht ein, um Einzelheiten erkennen zu lassen. Es blieb nur eine Möglichkeit: der andere musste sich im Keller befinden.

Marduk grinste. Er suchte nach der nach unten führenden Treppe und stieg langsam hinunter. Er fühlte sich sicher. Er war stark genug, es mit so gut wie jedem anderen Dämon aufzunehmen, und zudem hatte er sich auch noch auf andere Weise abgesichert. Er setzte einen Fuß vor den anderen und glitt lautlos die Steinstufen hinunter.

Plötzlich fühlte er die Ausstrahlung des anderen überstark. Er war ganz in der Nähe und musste einen Teil seiner Abschirmung gelöscht haben. Marduk wirbelte auf der untersten Stufe herum und sah die Treppe hinauf, doch dort war nichts. Er sah sich daraufhin im Keller um.

In dem großen Kellerraum glomm ein rötliches Licht auf. Der Schein weitete sich aus und riss eine hochgewachsene, schlanke Gestalt aus der Schwärze. Das Gesicht war nicht zu erkennen, da es weiterhin im Schatten lag. Aber der Mann trug einen großen Turban, der von einem faustgroßen Rubin geziert wurde, der außergewöhnlich kraftvoll funkelte. Er war es auch, der das rote Licht verstrahlte.

Jetzt nahm der Mann mit einem bedächtigen, langsamen Griff den Turban ab. Marduk erkannte zwei Hörner, die aus dem Schädel des Finsteren aufragten.

„Der Rote Wesir“, murmelte er überrascht.


Immer Ärger mit den Dämonen! Gruselroman Großband 3 Romane 9/2021

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