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Endlich geht es los! 10.01.2013: Perth – Mandurah: 75 km

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Um 5.00 Uhr krabble ich aus dem Bett, trage meine Packtaschen ganz leise aus dem Zimmer und hinunter auf den Innenhof der Jugendherberge. Nach meinem Müslifrühstück checke ich an der Rezeption aus und belade mein Rad.

Aber wer kann mich beim Start fotografieren, wenn keiner da ist? Ganz bedrüppelt schiebe ich das Rad vom Hof. Ach, welche glückliche Fügung! Ein Motorradfahrer fährt auf den Hof und nimmt mich per Video auf.

Und dann geht es durch das fast schlafende Perth bei strahlend blauem Morgenhimmel! Perth ist eine Perle von einer Stadt. Hier herrscht über Tag nicht die Hektik der vielen anderen Städte. Hier gefällt es mir. Auch wegen der langen und großen Uferpromenade des breiten Swan-Rivers, wo jeder wunderschön spazieren gehen oder Fahrrad fahren kann.

Mit dem Linksverkehr habe ich keine Schwierigkeiten. Die Autofahrer hupen nicht. Ich hoffe auf ihr Mitleid. Bei Sonnenschein und 23°C radle ich oberhalb des Swan-Rivers auf dem Freemantle-Highway aus der Stadt. Um zu fotografieren, müsste ich auf der Straße anhalten. Das wage ich aber nicht, um die Autofahrer nicht in Konflikt zu bringen.

So radle ich auf dem Highway entlang gen Süden. Um 11.00 Uhr reizt mich die erste große Tankstelle, in der ich mir eine kleine Dose Sprite kaufe. Sprite gehört zu meinen großen Fahrradtouren. Diese kalte und herrlich süße Flüssigkeit macht mich glücklich. Ein Hähnchen-Salat bildet mein festes Essen.

Draußen stehen ICE-Container. Diese Eiswürfel (Wassereis zum Kühlen) möchte ich gern in meiner Kühlbox mitnehmen. Sie würden sich langsam auflösen. Auf diese Weise hätte ich immer kühles Trinkwasser. Die Beutel sind aber mit ihren 4 kg zu schwer. Der Tankstellenwart gibt mir den Tipp, zu dem Camping- und Angelgeschäft im nächsten Ort zu fahren und mir dort einen Wassersack zu kaufen, durch dessen große Öffnung ich die Würfel stecken kann.

Ich also nichts wie los und finde es auch. Aber die Wassersäcke haben auch eine viel zu enge Öffnung. So entscheide ich mich für eine kleine 3-l-Kühlbox mit festem Schraubverschluss und Trinkventil und lasse meine 10-l-Kühlbox für die nette Verkäuferin dort. Deshalb erhalte ich die Kühlbox $10 billiger.

Es folgt das nächste Problem: Wie befestige ich dieses runde, längliche Gerät gemeinsam mit meinem Zelt auf meinem Gepäckträger? Habe zuvor alles gekühlte Wasser aus meinen kleinen Trinkflaschen und dem 2-l-Wassersack dort hineingegossen. Schön fest zugeschraubt, soll er dichthalten. Zuerst stelle ich ihn aufrecht hinter meinen Sattel und dahinter quer gegen das Hinunterrutschen das Zelt. Geht, drückt aber hinten an meinem Popöchen, sagen wir, an meiner verlängerten Wirbelsäule. Ich muss weit vorn auf dem Sattel sitzen. Nein, so geht das nicht. Mein Gedankengang dazu: Wenn dieser Container fest zugeschraubt ist, dürfte ja eigentlich kein Wasser austreten und demzufolge kann er quergelegt werden. Falls doch etwas Wasser austritt, tropft es nur auf die wasserdichten Ortlieb-Packtaschen. Nun sitze ich wieder richtig auf dem Sattel, um frei und fröhlich die Pedalen zu bewegen.

Hier radle ich seit kurzer Zeit auf einem Fahrradweg oder dem Seitenstreifen des Highways. Wenn ein großer Truck an mir vorbeifährt, fühle ich den Sog. Aber alles geht gut.

Um 15.00 Uhr erreiche ich schon Mandurah, betrete die Tankstelle und kaufe mir mein legendäres Eis mit Mandelgeschmack. Das ist zwar nicht gesund, tut aber meiner Zunge sehr, sehr gut!

Auf dem Caravan-Park erhalte ich einen schattigen Grasplatz und stelle das Zelt erstmalig auf. So lange hat das Aufstellen früher nie gedauert! Das ist also verbesserungsfähig. Aber warum soll ich mich eigentlich beeilen, wenn mir soooo viel Freizeit zur Verfügung steht? Ich bin doch nicht auf der Flucht! Abendliche Temperatur: 27°C.

Auf zum Nullarbor

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