Читать книгу Auf zum Nullarbor - Hermine Stampa-Rabe - Страница 22

24.01.2013: Ruhetag in Renmark: 0 km

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Meinen Wunsch, hier eine kleine Murray-River-Bootsfahrft mitzumachen, zerschlägt sich sofort. In der Information höre ich, wie teuer so etwas ist: $50 – $60 soll ich für eine Motorbootfahrt mit einem winzigen Schiffchen bezahlen. Nein, das ist mir entschieden zu teuer. Und außerdem liegt mir nur daran, mit einem Raddampfer zu fahren! Der fährt hier überhaupt gar nicht. Den werde ich wohl erst in Mildura sehen können – hoffentlich; denn ich möchte doch wenigstens einen fotografieren.

So mache ich mich auf den Weg zu einem Geschäft, in dem ich mir eine dünne und trotzdem warme Decke für die kalten Zeltnächte kaufen kann. Ich soll zum BIG W gehen, einem großen Supermarkt mit allen möglichen Geschäften. In der Abteilung für Camping finde ich nur andere Sommer-Schlafsäcke. Aber so eine dicke Rolle zusätzlich auf meinem Gepäckträger? Das ist nicht das, was ich suche. Aber was soll ich machen? Das ist besser als gar nichts. So gehe zu Woolworths, um mir Buttermilch zu kaufen, falls sie welche haben.

Dabei fällt mir ein Stand mit Souvenirs für Touristen auf, auf dem auch eine kleine zusammengerollte Fleece-Decke liegt. Sie ist genau das, was ich mir vorgestellt habe: klein und leicht genug für die Weiterfahrt. Auf dem Absatz mache ich kehrt, gebe den Schlafsack wieder zurück und erhalte das Geld wieder. Nun kaufe ich mir diese kleine mittelblaue Decke mit der australischen Flagge darauf.

In diesem Geschäft finde ich die Firma Telstra. Dort beschwere ich mich, weil mein Handy nicht funktioniert, obgleich ich für drei Monate schon bezahlt habe. Das junge Mädchen nimmt mein Handy und stellt fest, dass ich bis Ende März bezahlt habe, aber dass nur noch etwas mehr als $6 darauf zur Verfügung stehen. $20 zahle ich ein.

Unterwegs hatte ich ja die drei jungen Deutschen bei der Arbeit fotografiert und versprochen, dieses Foto zu ihren Eltern nach Hause zu schicken. So fehlt mir ein Fotogeschäft, in dem ich von meinem Foto-Chip die Fotos erhalte. Ja, dieses Geschäft gibt es auch im BIG W. Auf die Rückseite der Fotos schreibe ich die Adresse und daneben an die Eltern eine kleine Nachricht, dass es ihnen gut geht. Auf die Postkarten werden einfach Briefmarken geklebt und ab fliegen sie nach Deutschland.

Der Weg zur Post ist weit. Sie liegt an der Fluss-Schleife. Die Sonne brennt gnadenlos herab. Aber ich trage ja einen Hut mit breiter Krempe. Neben der Post sehe ich mir die etwas welk werdenden Rosen an. Gerade tritt der Hauseigentümer aus der Tür. Ich frage ihn, ob es seine Rosen sind, die so herrlich duften.

„Ja“, meint er. „Leider haben wir diesmal den heißesten Sommer solange ich zurückdenken kann. Die Sonne brennt so sehr auf die Rosen, dass die Blütenblätter von außen beginnen, sich einzuringeln.“

Am Flussufer stehen Bänke unter den hohen Sugar-Gum-Bäumen. Dort setze ich mich hin und erhole mich von dem vielen Herumlaufen. Hinterher wandere ich zu meinem Backpacker Hotel. Dabei stelle ich fest, dass es in der Nähe des Highways nach Mildura liegt. Das ist ein sehr angenehmer Gedanke für morgen früh.

Bei meinem Quartier wieder eingetroffen, finde ich dort die jungen Leute wieder, die hier übernachten. Einer von ihnen stammt aus Hannover, der einzige Deutsche hier. Er erzählt mir: „Dieses Backpacker Hotel wird eigentlich nur von den jungen Arbeitern aus aller Welt bewohnt. Morgens werden wir abgeholt, zu unserer Arbeitsstelle gebracht und danach wieder zurückgefahren. Ich bin schon seit Anfang August 2012 hier und habe Geld gespart. Demnächst will ich mir erst einmal Australien ansehen. Und wenn das Geld zu Ende sein sollte, dann will ich wieder in den Arbeitsprozess eintreten. So machen es alle hier.“

Während ich hier sitze und schreibe, läuft der Fernseher, vor dem einige der jungen Leute ihr selbst hergestelltes Essen verzehren und dabei den Sketchen im TV Programm zusehen.

Morgen soll es weiter in Richtung Mildura gehen. Da die Strecke für mich für einen Tag zu lang ist, werde ich in der Mitte den in der Karte eingezeichneten Campingplatz anrollen und dort schlafen. Es soll Wasser vorhanden sein.

Vom vielen Herumlaufen im Ort werde ich richtig müde, packe aber noch meine Packtaschen, hole meine dünne Fahrradgarderobe heraus und stecke die dickere von gestern in die Tasche.

Auf zum Nullarbor

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