Читать книгу Auf zum Nullarbor - Hermine Stampa-Rabe - Страница 35

Cameron, der Rennfahrer 07.02.2013: Port Campbell – Princetown: 20 km

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Um bis hinauf nach Lavers Hill zu kommen, starte ich schon um 6.45 Uhr. Hier schlafen noch alle. Der Himmel ist zugezogen. Aber es ist verhältnismäßig warm. Von meinem Zelt war nur vom Vorzelt die Innenseite feucht, mehr nicht. So rolle ich auf einer fast unbefahrenen morgendlichen Straße, der Great Ocean Road, gen Osten. Es fährt sich gut.

Der kleine Stadtberg ist nichts gegen die anderen, die ich schon bis hier bewältigt habe. Von dieser Höhe freue ich mich am Anblick des hellblauen Indischen Ozean in seiner ganzen Pracht mit den mit Schaumkronen bedeckten und anrollenden sehr breiten Wellen. Mir geht das Herz auf. Ich darf mir bei weiteren Aussichtspunkten die von den sturmumbrausten Wellen zerfressene Steilküste ansehen.

Bis jetzt habe ich schon „Bay of Islands“, „The London Bridge“und „Two Mile Bay“ ansehen können. Nun folgen „Loch Arch Gorge“ und die „Twelf Apostels“. Aber letzte kann ich mir noch nicht ansehen. Denn als ich von der „Loch Arch Gorge“ wieder die Great Ocean Road erreiche, werde ich von einem Mann in gelber Weste angerufen und gebeten, so schnell wie möglich diese Straße zu verlassen. In einer halben Stunde muss sie total frei sein.

„Ja, aber in einer halben Stunde kann ich nie bis Princetown kommen. Ich fahre doch nicht Motorrad!“ Aber er läßt mich fahren und bittet, mich zu beeilen.

Als ich den Hinweis zu dem Aussichtspunkt „Twelf Apostels“ erreiche, sehe ich viele Männer in gelben Sichtwesten, einen großen Truck, mehrere andere Autos und Polizisten. Zu denen radle ich und frage: „Ich soll die Straße verlassen. Wieso?“

„Ja“, meint der eine, „das ist wichtig. Sehen sie dort das Rennauto? Das fährt jetzt auf der Great Ocean Road in hoher Geschwindigkeit entlang. Sonst würden sie dort überfahren werden.“

„Aber ich möchte doch für mein Buch, das ich über meine Australien-Rundfahrt schreibe, Fotos von den „Twelf Aposteles“ haben.“

„Ja, dürfen sie. Beeilen sie sich. Ich passe solange auf ihr Rad auf.“

Im Dauerlauf renne ich die lange Strecke bis zur Küste, fotografiere sie und flitze wieder zurück. Der Polizist ist mit mir sehr zufrieden und überläßt mir wieder mein Rad mit dem Befehl: „Aber jetzt müssen sie hier solange verweilen, bis das Rennauto wieder zurückgekommen ist. Das wird ungefähr eine halbe Stunde dauern.“

Das ist mir nun egal. Ich blicke mich nach dem Rennauto um, das hinter mir mit zwei Fahrern, die hintereinander sitzen, steht. Der Fahrer, Cameron, lächelt mir zu und zeigt mit dem Daumen nach oben. Ich lächle zurück und zeigte ihm auch meinen Daumen nach oben. Danach schiebe ich zu den anderen hier schon mit der Fotokamera wartenden Touristen mein Rad und warte darauf, dass ich das startende Rennauto auch auf meine Kamera bannen kann.

Bekomme ich, als er unter lautem Motorenlärm zurückkommt. Über dem dahinrasenden Auto fliegt ein Hubschrauber, der sicher Reporter und Journalisten an Bord hat, um alles per Video zu dokumentieren.

Erst als Cameron mit seinem Mazda wieder hier steht – ich habe ihn auf meine Linse gebannt -, darf ich mit dem Rad nach Princetown starten. Die anderen Touristen verlassen auch in einer langen Schlange mit ihren Autos diesen Platz.

Es ist nicht mehr weit bis Princetown. Die Zeit ist vorangeschritten. Heute noch bis hinauf nach Lavers Hill zu fahren, nein, dazu ist es schon zu spät. In Princetown finde ich einen günstigen Stellplatz für mein kleines Zelt. Nach meiner Zeitrechnung hier um 17.00 Uhr möchte ich mit Gudrun in Spanien skypen und ein neues Video für meine Freunde aufnehmen.

Es herrscht tolles Wetter. Die Wolken verkrümeln sich ziemlich bald und machen einem total blauen Firmament Platz.

Auf zum Nullarbor

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