Читать книгу Auf zum Nullarbor - Hermine Stampa-Rabe - Страница 23

25.01.2013: Renmark – Lake Cullulleraine: 87 km

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Um 5.00 Uhr halte ich es nicht mehr im Bett aus. Um die beiden Mädchen aus Korea nicht zu wecken, hebe ich ganz vorsichtig und leise meine gestern schon hingestellte Waschtüte samt meiner Lenkertasche hoch und verschwinde im Bad. Als ich gerade beim Abtrocknen bin, betreten die anderen Mädchen den Raum und wollen sich für die Arbeit fertig machen. Sie duschen morgens nicht, sondern putzten sich nur die Zähne und waschen sich das Gesicht und die Hände. Jeder, wie er will.

In der Küche komme ich mit einem jungen Holländer, Nick, ins Gespräch, der jedes Jahr im Mai bei der KIELER WOCHE als Skipper eines Traditionsseglers in Kiel weilt. Er spricht perfekt Deutsch. Ich bitte ihn, wenn er im nächsten Jahr wieder in Kiel weilt, sich bitte bei mir zu melden.

Ein junger Chinese, Mason aus Hongkong, wünscht mir eine gute Fahrt mit meinem Rad. Auch der junge Engländer mit den goldenen Haaren sagt mir ganz nett Lebewohl und wünscht mir eine erfolgreiche Fahrradtour hier in Australien.

Als ich starten möchte, sitzen gerade noch zwei junge Mädchen draußen am Tisch. Ich frage, ob mich eine von ihnen bitte beim Start fotografieren kann. Das tut die eine, während die andere mir auch eine gute Fahrt wünscht.

Die jungen Leute, die hier wohnen, arbeiteten noch lange nicht alle in derselben Gruppe. Ken, der alles befehligt, hat hier jedes Jahr Arbeitswillige, für die er ein ganzes Jahr Arbeit vermittelt. Sie arbeiten in verschiedenen Gruppen oder allein irgendwo, werden aber dann dorthin gefahren und wieder abgeholt.

So starte ich und komme kurz darauf am Caravan Park vorbei, den ich bei meiner Ankunft verschmähte, weil ich dachte, er läge total aus meiner Richtung, in die ich weiterfahren wollte. Dem ist aber nicht so. Aber es sollte wohl so sein, dass ich die jungen und sehr fleißig im Akkord arbeitenden Leute kennenlernen sollte und mich mit ihnen auch unterhalten durfte. Es war für mich sehr lehrreich.

Der Wind wird fast Sturm mit Windstärke von mindestens 6 und dann von vorn. Aber so gut ausgeruht wie ich bin und noch früh am Morgen mit 18°C, radelt es sich ganz gut. Die Trucks und Road Trains können mich noch nicht so sehr erschüttern. Das folgt erst im Laufe des Vormittags. Wenn ich einen kommen höre, dann geht das so bei mir:

Zähne aufeinander beißen, Luft anhalten, den Lenker mit den Händen sehr fest halten, die Arme steif machen und ordentlich pedalieren. Dann rauscht er mit einem Höllenlärm an mir vorüber – eigentlich immer mit einem Sicherheitsabstand – und läßt mich mit meinem Rad dann mit seiner Windhose im Sturm tanzen, dass mir meine weiße Fahrradbluse am Rücken hochgesogen wird. Das wiederholt sich oft und immer öfter. Später kommen die meisten Road Trains und Trucks von vorn auf der anderen Seite. Als der Wind noch von vorn und dann von Süden bläst, erreicht mich ihre Windhose auch immer, aber lange nicht so stark wie die derjenigen, die mich direkt in meiner Richtung überholen.

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