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Die erste Seligkeit also ist diese, daß diejenigen selig sind, welche unbefleckt sind auf dem Wege; aber nicht auf einem zufälligen, unbestimmten und irre führenden Wege, sondern auf dem Wege, auf dem man nach dem Gesetze des Herrn wandelt. Denn Mehrere sind der Meinung, sie hatten einen nützlichen und nothwendigen Weg eingeschlagen; allein sie werden nicht unbefleckt seyn auf dem Wege, weil sie nicht in dem Gesetze des Herrn wandeln. Man muß aber diesen Weg nicht nur betreten, sondern auch auf ihm fortgehen. Denn noch Niemand hat, so lange er auf dem Wege war, dasjenige erreicht, wozu er durch den Weg zu gelangen suchte, wie der heilige Paulus sagt:635 „Nicht, als hätte ich es schon erfaßt, oder als wäre ich schon vollkommen; ich strebe aber darnach, ob ich es ergreifen möge, wozu ich selbst von Christus ergriffen bin.“ Also wandelte er noch fort; allein er wandelte fort, indem er das, was hinter ihm lag, vergaß, und nach dem, was vor ihm lag, zu gelangen strebte. Wer also auf diesem Wege wandelt, der ist selig, der nämlich, welcher mit Vergessung der Vergangenheit nach der Erfüllung der Hoffnung strebt, welche er von der Zukunft hegt. Und welches der Weg sey, auf dem jeder Wanderer selig ist, lehrt der Herr mit den Worten:636 „Ich bin der Weg.“ Wer also sich fest an seine Gebote hält, der ist selig; indem er die sündhaften Neigungen des Fleisches bezähmt, indem er die Ausschweifung des Geistes in Schranken hält, indem er den Hunger der Habsucht überwindet, indem er den Ruhm zeitlicher Ehren vermeidet. Wer also bei diesen Geboten beharrt, der ist unbefleckt auf dem Wege, und wandelt in dem Gesetze des Herrn.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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