Читать книгу Gender - Sprache - Stereotype - Hilke Elsen - Страница 10

1.4 Leitgedanken

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Vorstellungen werden durch Erfahrung, Stereotype und Sprache beeinflusst. Erwachsene tragen ihren Teil dazu bei, Geschlechtsunterschiede zu stärken und die Kinder auf stereotypkonformen Bahnen zu halten. Die verschiedenen Faktoren greifen ineinander und sind daher nicht ganz sauber zu trennen.

1 Unabhängig von sprachsystematischer Regularität gibt es eine enge assoziative Verbindung zwischen GenusGenus und Geschlecht.

2 a) Die Sprache behandelt die Geschlechter nicht gleich.b) Sprachlich agieren die Geschlechter nicht gleich.

3 Der Sprachgebrauch beeinflusst Denken und Wahrnehmung und damit Handeln.

4 Mädchen und Jungen unterscheiden sich in der hormonellenHormone Entwicklung, bei neuronalen Strukturen und Funktionen und in kognitiven Leistungen, was zu unterschiedlichem Verhalten, auch auf sprachlicher Ebene, führt. Das formt und stützt Stereotype.

5 Stereotype beeinflussen Denken und Wahrnehmung und damit Handeln. Familie, Institutionen und MedienMedien sind die wesentlichen Quellen für Stereotype. Sie entstehen und etablieren sich sprachlich und durch KontextKontext- und Frequenzwissen.

6 Sprache und Stereotype führen zu Unterschieden im Denken über und im Umgang mit Frauen und Männern. Dies ist nicht zu beanstanden, solange damit eine faire, gleichberechtigte Behandlung nicht gefährdet wird. Geschlechtsstereotype und geschlechterungerechte Sprache lösen jedoch einen voreingenommenen Umgang mit Mädchen und Jungen bzw. Frauen und Männern aus. Das führt zu ungleichen Chancen im täglichen Miteinander, bei Identitätsfindung und Lebensentwurf.

7 Über Sprache lernen wir gesellschaftliche Positionen, Normen und Rollen. Mit Sprache dokumentieren wir sie und geben sie weiter. Damit manifestieren und reproduzieren wir auch Ungleichheit.

8 Wir alle tragen also zur Situation, wie sie ist, mit bei und sorgen dafür, dass sie bleibt. Den wenigsten ist dies jedoch bewusst. Die Analyse von Sprachgebrauch und Sprache soll die Beziehung zwischen Sprache, Denken und Handeln sichtbar machen.

9 Weiterhin sind Richtlinien bzw. politische Vorgaben zur Bewusstmachung von 6. und damit zur Veränderung von 2. (und 5.) nötig.

10 Dies führt zu gendergerechter Sprache im öffentlichen Diskurs (Ämter, MedienMedien).

11 Ein gendersensibler Umgang miteinander kann auch in der Ausbildungssituation erreicht werden (KitaKita, Schule, Universität; Integration von Geflüchteten), indem er durch Lehrkräfte erkannt und umgesetzt und bei Kindern und Jugendlichen gefördert wird. Daher sind die Verantwortlichen über die verschiedenen Zusammenhänge aufzuklären und für die Auswirkungen zu sensibilisieren.

12 Kinder, die genderbewusst aufwachsen, haben gerechtere Chancen im Privaten und im Beruf. Sie können dies wieder an andere weitergeben und als Vorbilder fungieren. Somit sind im Endeffekt gesellschaftspolitische Auswirkungen erwartbar.

Ziel ist es nicht, Frauen und Männer gleich zu machen, sondern die Anerkennung ihrer faktischen Gleichwertigkeit und entsprechend mehr Chancengleichheit zu erreichen.

Gender - Sprache - Stereotype

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