Читать книгу Gender - Sprache - Stereotype - Hilke Elsen - Страница 19
2.5 Zusammenfassung
ОглавлениеIm Zuge der Französischen Revolution formierten sich Ende des 18. Jahrhunderts aus sozialpolitischer Unzufriedenheit heraus Proteste, die neben Demokratie und Gerechtigkeit auch eigens Frauenrechte forderten. Im Zusammenhang mit den FrauenbewegungenFrauenbewegung setzte sich in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Erkenntnis durch, dass es keine sprachliche Gleichberechtigung gab. So kam es zur Forderung, Gleichheit auch sprachlich zu realisieren. Die frühe Sprachkritik fand Unterschiede bei der sprachlichen Behandlung von Frauen und bei den sprachlichen Verhaltensweisen. Frauen verwenden gern Ausdrücke, die eine Behauptung abschwächen. Sie vermeiden dadurch aus Höflichkeit und Kompromissbereitschaft klare Aussagen. Dies wiederum wird als Unsicherheit und Schwäche gedeutet. Beim Sprechen über Frauen geht der eindeutige Bezug auf die Frau durch das generische Maskulinum verloren. Beides wirkt sich zum Nachteil von Frauen aus. Die feministische Sprachkritik forderte darum, sich dieser Probleme bewusst zu werden und beispielsweise maskuline Bezeichnungen für Frauen zu meiden, weil das missverständlich und unklar ist und dadurch Frauen willkürlich ausgeschlossen werden können und unsichtbar sind. Sie kritisierten aber auch andere AsymmetrienAsymmetrie, die sich jeweils für die Männer vorteilhaft auswirkten.
Die Gegenposition bestritt die Möglichkeit einer assoziativen Verbindung zwischen GenusGenus und Gender, erklärte das Thema für unwichtig, da es einerseits im Rahmen der Gleichstellung andere Themen gebe, andererseits die Referenz in der Regel klar sei. Die Alternativformen seien unnötig, kompliziert bzw. umständlich. Die Rolle der ParoleParole wurde ebenfalls als belanglos gesehen. Sehr auffällig aber waren die vielen polemischen und beleidigenden Reaktionen, die eine ernsthafte Diskussion behinderten.
Vorerst fehlten noch empirische Studien, die eine assoziative Verbindung von GenusGenus und Gender beweisen konnten. So blieb es zunächst bei Annahmen, die sich in theoretischen Grundsatzdiskussionen gegenüberstanden.