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(16) TIPPS ZUR D - FUSSBALLERSPRACHE

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Die Fußballersprache ist ein unter Fans weit verbreitetes Ausdrucksmittel, das einem Fußballinteressierten zur Verfügung steht. Es gibt bestimmte Begriffe, die haben sich unter Fußballfans (vgl. Nr. 26) etabliert und sind zum Allgemeingut geworden, wie z.B. folgende mit dem Buchstaben D:

• Dagegenhalten: Wenn ein Team den starken Angriffsbemühungen des Gegners engagiert Widerstand leistet. Tipp: Intensives Pressing (vgl. Nr. 43) kann hier für die verteidigende Mannschaft hilfreich sein.

• Dame, alte: Traditioneller Beiname von Juventus Turin und von Hertha BSC. Tipp: Von der alten Dame wird gesprochen, weil der Name Hertha weiblich ist und der Verein eine lange Tradition vorweisen kann. Eigentlich ist der Name Hertha aber nach einem alten Dampfer benannt.

• Dämpfer: Wenn die bisherige Begeisterung durch einen Misserfolg verringert wird. Tipp: Wenn in einer Saison alles zunächst unvorhergesehen glatt geht und Erfolge erzielt werden, sollte jeder Verein mit Dämpfern rechnen.

• Debakel: Wenn eine Mannschaft bei katastrophaler Leistung eine hohe Niederlage kassiert. Unvergessen bleibt das Länderspiel Brasilien gegen Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2014, das mit 1 : 7 endete. Die deutschen Fußballer zeigten mit ihrem „vertikalen Spielstil“ (vgl. Nr. 49) eines ihrer besten Länderspiele überhaupt. Ein anderes Debakel für den Gegner war in der Saison 2016/17 das Spiel FC Bayern München gegen HSV, das mit 8:0 endete.

• Debüt: Wenn ein Spieler zum ersten Mal in einem neuen Team spielt. Tipp: Toni Kroos debütierte bei Real Madrids erfolgreich mit einem Tor gegen Neapel. Es gibt aber auch Desaster-Debüts, wo ein mit hohen Erwartungen gekaufter Spieler mit seiner Mannschaft hoch verliert.

• Decken: Wenn sich ein Spieler immer in der Nähe seines Gegenspielers aufhält und ihn intensiv bei der Ballbehandlung stört. Tipps von Trainern: Bei Ballbesitz des Gegners sind jeweils die Mitspieler des Ballführenden zu decken. Vor allem in Gefahrenzonen wird der Gegenspieler ohne Ball im Auge behalten und somit bewacht. Er solle aber nicht enger als nötig gedeckt werden. Keinesfalls darf der Gegner am Verteidiger vorbeikommen. Es sind Manndeckung und Raumdeckung (keine direkte Bewachung) zu unterscheiden.

• Deklassieren: Wenn ein Team einem Gegner eindeutig überlegen ist und diesen mit einem hohen Ergebnis besiegt. Tipp: In der Bundesligasaison 2016/17 deklassiert der FC Bayern den HSV mit 8:0 Toren.

• Derby: Wenn Spielerteams (vgl. Nr. 48) aus derselben Region miteinander rivalisieren Tipps: Südwest-Derby FSV Mainz 05 gegen 1.FC Kaiserslautern, Nordderby HSV gegen Werder Bremen oder Westfalenderby: Borussia Dortmund gegen Schalke 04. Im Ausland: Real Madrid gegen Atletico Madrid, oder auch FC Barcelona gegen Espanol Barcelona.

• Diagonalpass: Wenn ein Spieler zur Verlagerung des Spiels einen weiten Pass von der einen Spielfeldseite zur anderen schlägt. Tipp: Er wird zu einem Traumpass, wenn er einem Spieler direkt durch die gegnerische Abwehr gelingt und wenn der Ball noch von einem Mitspieler erreicht wird.

• Direktabnahme: Wenn ein Spieler ohne vorherige Ballannahme direkt aus der Luft einen Schuss abgibt. Tipp: Wenn ein Außenstürmer (vgl. Nr. 4) auf seinen Mittelstürmer (vgl. Nr. 41) flankt und dieser per Direktabnahme ein Tor schießt.

• Dirigieren: Wenn z.B. ein Trainer, Teamleader, Abwehrchef oder Torwart während des Spiels durch Zuruf bzw. Handzeichen den Mitspielern Anweisungen gibt. Tipp von Fußballmanager Mathias Sammer: „Guardiola ist der Dirigent für unser Orchester.“ Als hervorragender Halbstürmer hat Toni Kroos das Spiel der deutschen Nationalmannschaft (vgl. Nr. 29) dirigiert.

• Doping: In 1987 hatte Harald Schumacher in seinem Buch „Enthüllungen über den deutschen Fußball“ behauptet, dass auch in der Fußball-Bundesliga gedopt werde (z.B. Anabolika, Amphetamine). Tipps: Der Ex-Fußballprofi Bousidi kommt in seiner Diplomarbeit 2016 an der Fernuniversität Hagen (nach Berichten der FAZ) zu dem Ergebnis, dass 10 bis 35 % der deutschen Fußballer gedopt sein sollen. Er hatte 150 Fußballprofis befragt. Dem Trainer Christoph Daum wurde anhand einer Haarprobe nachgewiesen, dass er in 2000 als Trainer von Bayer Leverkusen Kokain genommen hatte. Manager Reiner Callmund musste Daum entlassen. Auch dem englischen und spanischen Fußball wird nachgesagt, dass Testosteron und Wachstumshormone an Spieler gegeben werden („Sunday Times“). Bis heute wird zu wenig aufgeklärt, das Thema ist aber immer präsent. Das Doping-Kontrollsystem funktioniert wohl nicht richtig.

• Doppeln: Wenn ein angreifender Gegenspieler mit Ballbesitz von zwei Abwehrspielern zugleich attackiert wird, um ihn an seinen Aktionen zu hindern. Tipp zur Anwendung: Die Abwehrmaßnahmen der beiden Verteidiger (vgl. Nr. 59) müssen aufeinander abgestimmt sein.

• Doppelpack: Wenn derselbe Spieler zwei Torerfolge in einem Spiel erzielt. Tipp: Da der Österreicher Toni Polster oftmals zwei Tore schoss, wurde er als „Doppelpack-Toni“ bezeichnet.

• Doppelspitze: Wenn an der Spitze eines Vereins zwei Bosse stehen bzw. wenn der Angriff einer Mannschaft nur aus zwei vorgezogenen, schussstarken Stürmern besteht. Tipp einerseits: von 2004 bis 2006 fungierten Theo Zwanziger und Gerhard-Mayer-Vorfelder als Präsidenten des DFB (vgl. Nr. 14). Tipp andererseits: Bei der WM 1994 (vgl. Nr. 32) gab es bei Brasilien die erfolgreiche Doppelspitze von Romario und Bebeto.

• Double: Wenn ein Team die nationale Meisterschaft und einen weiteren nationalen Titel gewinnt, z.B. auch Pokalsieger wird. Tipp: Bayern München schaffte das zuletzt 2013, 2014 und 2016. Der Verein gewann das Double insgesamt 10 x.

• Drangperiode: Wenn ein Team in einem Spielabschnitt seine Angriffsbemühungen erheblich verstärkt, um ein Tor zu erzielen. Tipp: Mitten in die Drangperiode hinein schließt der Gegner einen Konter zu einem Tor ab und gewinnt somit das Spiel.

• Drehen: Wenn eine Mannschaft einen bis dahin negativen Spielstand noch ins Gegenteil verkehrt und trotz des Rückstandes noch gewinnt. Tipp: Vor dem Match gegen Benfica Lissabon sagte Trainer Tuchel von Borussia Dortmund: „Wir sind in der Lage, das Ergebnis zu drehen“, was dann auf dem Platz auch geschah (Frühjahr 2017).

• Dreier: Wenn ein Team gewinnt und dadurch drei Punkte erzielt. Tipp: Im Abstiegskampf der Saison 2016/17 schaffte der Hamburger SV einen Dreier.

• Dreierkette: Wenn eine Abwehrkette aus drei Verteidigern besteht, hinter der keine weitere Absicherung durch einen Feldspieler erfolgt. Tipp: Eine Dreierkette kann der Offensive dienlich sein, aber auch die Abwehr schwächen. Die Entscheidung hängt von den Fähigkeiten der eigenen Spieler ab, aber auch von der Stärke des Gegners.

• Dreierpack: Wenn derselbe Spieler drei Torerfolge in einem Spiel erzielt. Wenn das in einer Halbzeit erfolgt, wird vom Hattrick besprochen. Tipp: In der Saison 2016/17 hielt Lars Stindl seinen Verein Borussia Mönchengladbach mit einem Dreierpack auf Europakurs. Torjäger Alex Maier von Eintracht Frankfurt erzielt in dieser Saison einen Dreierpack gegen den VFL Wolfsburg.

• Dribbelkönig: Wenn ein Stürmer für seine gekonnten Alleingänge bzw. geschickte Ballführung bekannt ist. Tipps dazu: die unvergessenen Brasilianer Pélé oder Garrincha, aber auch die Argentinier Messi bzw. di Maria und der Brite George Best. Deutsche Dribbelkünstler waren (sind) Mario Götze, Thomas Häßler, Marko Marin, Pierre Litbarski oder auch Leroy Sané.

• Dropkick: Wenn ein Spieler einen Ball zunächst „abtropfen“ lässt, um ihn dann besonders hart aufs Tor zu schießen, kurz bevor der Ball den Boden berührt. Dadurch kann der Ball enorme Geschwindigkeit bekommen. Tipp: Im Gegensatz dazu steht der Volleyschuss, wo der Spieler den Ball noch in der Luft trifft.

• Druck: Wenn ein Team seine Angriffsbemühungen erheblich verstärkt und dadurch Torgefahr erzeugt. Tipp: Unter solchem Druck muss eine Mannschaft die Nerven behalten und am Ball Sicherheit zeigen. Wer dem Druck nicht standhalten kann, der riskiert dabei, das Spiel zu verlieren. Tipp: Der Begriff gilt auch für den Luftdruck im Fußball (410 bis höchstens 450 g Gewicht). Der Luftdruck beträgt 0,6 bis 1,1 Atmosphären.

• Durchziehen: Wenn ein Spieler mit hohem Krafteinsatz einen Tritt bis zur vollen Streckung des Beines vollzieht, was aufgrund der Wucht hohe Verletzungsgefahr für den Gegner mit sich bringen kann. Tipp: Der Begriff gilt auch aus der Sicht des Trainers (vgl. Nr. 31) für das Durchziehen eines bestimmten Spielsystems (vgl. Nr. 50) oder Spielstils (vgl. Nr. 49) bis zum Ende des Spiels.

Literatur: Burkhardt (2006); Hasselbruch (2004); Rahn (2015); Rohr (2012); Rinke (2014)

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