Читать книгу RAYAN - Die Serie (Teil 1 - 4) - Indira Jackson - Страница 90

2001 - Oase von Zarifa - Die Niederlage der Banu Shams

Оглавление

Die feindliche Armee kam drei Tage später an. Zuerst trafen die ausgesendeten Boten ein und berichteten, dass die Armee jetzt auf dem Weg sei. Dann dauerte es noch einen halben Tag, bis die große Anzahl an Reitern und Lasttieren auf der großen Düne vor Zarifa angekommen war.

Rayan hätte gerne die Gesichter der Gegner gesehen, als sie den veränderten Anblick sahen.

Das war kein Spaziergang mehr, so wie Scheich Yuemnue es geschildert hatte! Sie beschlossen erst einmal das Lager aufzubauen- sie hatten Zeit, da unten würde ihnen keiner davonlaufen …

Aufgebracht kam der zweite der kleinen Fürsten zum Scheich. Anschließend tat er das, was sein Vetter bereits vor ihm getan hatte: Er versammelte seine Reiter um sich und machte sich auf den Heimweg. Mit Beschimpfungen als Feigling versuchte der Yuemnue ihn herauszufordern, aber der Fürst lachte nur und gab seinem Pferd die Sporen.

Rayan frohlockte. Sein Plan war aufgegangen. Die ersten 500 Gegner waren ohne Kampf gegangen.

Er hatte die Annäherung der Armee von einem Beobachtungsposten oben in den Bergen aus verfolgt und erfreut festgestellt, dass die ersten bunten Banner bereits verschwunden waren.

Leider hatte offenbar die Nachricht an die Banu Shams keine Wirkung gezeigt, denn sie waren noch immer mit von der Partie. Das war nicht zu ändern, Rayan hoffte, dass sie wenigstens mehr Geld aus ihrem Feind herausgepresst hatten.

Die Tarmanen verbrachten eine unruhige Nacht hinter ihren Stellungen und, wie zu erwarten war, versammelten sich die Angreifer im Morgengrauen auf dem Hügel. Nach der üblichen Kampfmanier stellten sie sich in breiter Front auf. Offenbar hielten sie die Warnschilder für Bluff.

Rayan zuckte die Achseln, sie würden es früh genug merken.

Dann gab jemand das Zeichen und die Reiter ritten los. Doch was war das? Offenbar traute Yuemnue dem Frieden nicht und hielt seine Männer zunächst zurück – sollten andere testen, ob es sich um einen Trick handelte oder nicht. Die Banu Shams bekamen schließlich genügend Gold, sollten sie doch etwas dafür tun.

Und so waren es die Reiter mit den schwarzen Bannern, die in breiter Front und vollem Galopp den Hang hinunter zu reiten begannen.

Es war ein grausiger Anblick, als die Minen auslösten. Pferde stürzten, Männer schrien und das Schlimmste war, dass sie aufgrund des Abhangs noch nicht einmal sofort anhalten konnten, als ihnen klar wurde dass, sie in den sicheren Tod ritten.

Und so verlor der überhebliche Fürst der Banu Shams mehr als die Hälfte seiner Leute, bevor der Rest sich neu sortieren und umdrehen konnte. Auch der Rückzug kostete weitere Leben, weil es noch immer Minen gab, die vorher nicht ausgelöst worden waren.

Es herrschte heilloses Chaos! Und so brachen sie den ersten Angriff erst einmal ab, um sich zu beraten.

Kreidebleich und vor Wut zitternd stürzte sich der Anführer auf Scheich Yuemnue und nur dessen Leibwächtern war es zu verdanken, dass sein Messer nicht sein Ziel – die Brust des Scheichs – erreichte.

Fünf Mann waren notwendig ihn zurückzuhalten und zu beruhigen.

„Du bist ein unehrenhafter Mann, denn deine Versprechungen sind nichts wert!", warf er ihm an den Kopf und spuckte verächtlich vor ihm aus. „Ich habe heute mehr als die Hälfte meiner Männer verloren – ich will sofort mein Geld, dann werde ich meine Opfer einsammeln und nach Hause reiten."

So kam es, dass am folgenden Morgen die gegnerische Armee auf 1500 Mann reduziert war.

Und dies, obwohl aufseiten Zarifa kein einziges Opfer zu beklagen und kein einziger Schuss abgegeben worden war.

Über diesen Tag wurde in allen Stämmen der Wüste noch lange an den abendlichen Feuern berichtet und wie es üblich war, wurde die Geschichte reichlich ausgeschmückt, je öfter sie erzählt wurde. Eines war nun jedem klar: sich mit den Männern aus Zarifa anzulegen, war gefährlich.

RAYAN - Die Serie (Teil 1 - 4)

Подняться наверх