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Entweder – oder
ОглавлениеZu Mäxchens großem Kummer hat sein bester Freund René – er wohnt hier bei uns gleich nebenan – einen großen Bruder, der mit ihm spielt, wenn weit und breit kein anderes Kind in Sicht ist: Mann!! Fußball, Rollerskates, Fahrrad fahren und Ähnliches.
Nun hat René auch noch eine kleine Schwester bekommen. Das ist zu viel des Guten! Mäxchen ist sauer, er will auch Geschwister haben! Nach der Besichtigung des Neugeborenen kommt er schluchzend zu mir: »Die Mami soll mir auch einen Bruder und eine Schwester schenken!«
Ich erkläre ihm, dass die Mami leider im Moment mit ihm alleine lebt und dass man ohne dazugehörigen Vater keine Kinder bekommen kann.
»Aber mein Papa wohnt doch nur ein paar Häuser weiter«, sagt er hoffnungsvoll und schnieft.
»Das ist richtig«, bestätige ich, muss ihn aber gleichzeitig bitter enttäuschen, »aber die Mami und der Papa leben doch nicht mehr richtig zusammen. Und das gehört nun mal zum Kinderkriegen dazu.«
Max denkt angestrengt nach. Dann hat er die Lösung: »Okay, aber du und Felix, ihr lebt doch richtig zusammen. Dann schenkst du mir eben ein Geschwisterkind.«
Herr im Himmel! Auch das noch! Ich versuche, ihn behutsam von dieser Idee abzubringen: »Sieh mal, der Felix und ich, wir leben zwar zusammen. Aber weißt du, ich bin leider zu alt, um Kinder zu gebären, und außerdem bin ich doch deine …«
»Na gut«, unterbricht er mich verständig, »dann bär mir wenigstens ein Zwergkaninchen oder eine Rennmaus.«