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Meine Omi spricht echt auswärts

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Nachdem Mäxchen nun die bildenden Künste kennen gelernt hat, soll ihm eines Tages auch die Kunst italienischer Esskultur nahe gebracht werden. Dazu darf er seinen besten Freund mit ins Oberbergische bringen. Erstens, weil er mit Anton und Frieda, den beiden Dackeln, angeben will, und zweitens, mit seiner italienisch sprechenden Großmutter.

Felix holt die beiden mit dem Auto ab. Als ich die Haustür öffne, verkündet Max: »Und das is’ Achmed, mein allerbester Freund.«

»Achmed?«, frage ich den blonden, blauäugigen Knaben ungläubig.

»Ja«, antwortet dieser freundlich, »mein Vater ist nämlich Türke. Aber meine Mutter ist deutsch.«

»Und meine Omi spricht echt italienisch«, will Mäxchen nicht zurückstehen.

Um den Beweis anzutreten, muss Felix uns alle am Mittag zu Giovanni, der neuen Pizzeria im Dorf unten, einladen, den Max, den Achmed, die Pia und die Omi.

Als alle um den Tisch Platz genommen haben, frage ich jeden Einzelnen, was er denn gerne essen möchte.

Also, Pia hätte gerne Spaghetti aglio olio, Achmed eine Pizza mit Tunfisch und Oliven, Max eine Pizza Margerita, denn sein früheres »das arme Huhn«, »das arme Schwein« und »die arme Kuh« wird mittlerweile durch »das arme Gemüse« ergänzt, wobei Tomate aus der Tube selbstverständlich nicht dazugehört. Felix nimmt etwas Römisches mit Salbei und ich Tortellini gefüllt mit Spinat und Ricotta. Dazu gibt es Wein für die Großen und Apfelschorle für die Jungs.

»So Omi, nun musst du bestellen«, sagt Mäxchen wichtig. Ich winke dem freundlichen, dunkelhaarigen und sehr südländisch aussehenden Kellner und gebe brav die lange Liste in fließendem Italienisch auf. Der nette, dunkelhaarige und südländisch aussehende Kellner lächelt zuerst freundlich, doch dann bittet er: »Können Sie das Ganze vielleicht nochmal auf Deutsch wiederholen, ich bin nämlich Türke.«

Nun ist Max aber ziemlich sauer auf mich und fühlt sich echt blamiert. Er stößt Achmed in die Seite, der soll die Situation in seiner Vatersprache retten. Doch der muss passen, leider. Daheim wird nämlich nur deutsch gesprochen, und er versteht nicht ein Wort türkisch.

Da haben wir den Salat!

Peinlich berührt betrachten die beiden Freunde ausgiebig ihre leeren Teller. Und damit unser ganzes Essen zum Schluss nicht noch zum Fiasko wird, rettet Felix die Situation, indem er an die Bestellung auf Deutsch für jeden noch einen köstlichen Nachtisch hängt: Stracciatella mit ombrella, haha! Für nicht Eingeweihte heißt das: Italienisches Vanilleeis mit Schokostückchen und Sahne und oben draufgespießt ein Papierschirmchen – echt japanisch. Und das kennen die Jungs bereits … vom Chinesen!

Fledermäuse und andere Leute

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