Читать книгу Es lauert unterm Teufelsmoor - Isabelle Bendig - Страница 14

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Vergangenheit

Prof. Bitterfield schritt vor seinem Pult auf und ab. Sein Blick wanderte über die etwas höher gelegenen Sitzreihen seiner Schüler.

„Magie“, begann er mit dröhnender Stimme, „kann in unterschiedlichen Arten genutzt werden. Dies ist abhängig von den Fähigkeiten des jeweiligen Anwenders.“

Er schnipste und hinter ihm veränderte sich das Tafelbild. Darauf war eine Person inmitten eines Feuersturms zu sehen.

„Die einfachste Form der Magieanwendung“, erklärte er. „Die Kontrolle der Außenwelt. Jeder von euch sollte dazu in der Lage sein.“

Chris hörte Getuschel in einigen Reihen. Er legte wieder den Kopf auf die Arme und beobachtete weiter den Professor. Dieser schnipste wieder und das Bild eines Golems tauchte auf.

„Die Formwandlung. Schwieriger als die Stufe zuvor. Die Außenwelt wird nicht mehr nur kontrolliert, sondern in eine vom Magieanwender gewünschte Form gezwungen. Meistens sind dies Golems.“

„Müssen es aber nicht“, flüsterte Rohan Chris zu.

Er zog nur fragend eine Augenbraue hoch.

„Ich habe in letzter Zeit mit Schneegestalten experimentiert“, erklärte er.

Ein Psst aus der Reihe hinter ihnen ließ ihn verstummen. Vorne hatte Prof. Bitterfield das Tafelbild wieder geändert.

Es zeigte einen bewaffneten Mawe. Seine Waffen umgab ein schimmernder Mantel aus Magie.

„Das Verzaubern von Waffen und Munition zählt zum Basiswissen eines jeden Magieanwenders. Dies könnt ihr je nach Bedarf anders aussehen lassen.“

Er schnippte mit den Fingern und änderte von Neuem das Tafelbild

Nun zeigte es eine Person, halb Mawe, halb Tier, mitten in der Verwandlung.

Chris hob den Kopf. So etwas hatte er noch nie gesehen. Damit schien er nicht alleine zu sein, denn um ihn herum verstummten die Gespräche. Prof. Bitterfield lächelte geheimnisvoll.

„Die letzte Stufe. So viel schwieriger zu erreichen als die vorherigen. Die Eigentransformation. Der Magieanwender verwandelt seinen gesamten Körper mit der Magie in etwas anderes. Es ist keine zweite Haut, es ist eine ganzkörperliche Verwandlung. Manchmal wird auch der Geist verändert.“

Er lehnte sich an sein Pult.

„Ich möchte bei niemandem zusätzlichen Druck aufbauen, jedoch hatte ich in meinen Jahrgängen bis jetzt nur vier Personen, denen es möglich war diese Form der Magieanwendung zu meistern.“

„Wer?“, fragte jemand aus der vorderen Reihe.

Darauf lächelte der Professor nur.

„Das kann ich leider nicht verraten. Aber jeder von ihnen war auf seine eigene Art und Weise etwas Besonderes und hat Großes vollbracht.“

Beim letzten Satz blickte er Chris lange und durchdringend an. Etwas Wissendes lag in diesem Blick.

Dann schlug er die Hände zusammen.

„Genug der Theorie. Ich möchte, dass sich jeder von euch an einer der drei Formen versucht. Welche ist mir egal, doch seid gewarnt. Selbstüberschätzung hat schon so manch talentierten Magieanwender in den Tod gerissen.“

Er öffnete die Seitentür zum Innenhof und ließ die Schüler nach draußen treten.

Chris, Penny und Rohan zogen sich in eine Ecke zurück und probierten sich an Magieformen der ersten und zweiten Stufe aus.

Gerade, als Rohan es geschafft hatte sich einen Panzer aus Gestein zu verpassen, hörten sie einen lauten Knall neben sich. Erschrocken fuhren sie herum.

Ralf stolperte ein paar Schritte zur Seite, ehe er im Gesicht blutend zu Boden fiel.

„Ich habe es doch erklärt“, meinte Prof. Bitterfield kalt. „Selbstüberschätzung bringt den Tod.“

Ein leichtes Lachen konnte Chris sich nicht verkneifen. Sofort funkelte Ralf ihn böse an.

„Immerhin probiere ich etwas“, polterte er. „Ich verkrieche mich nicht hinter einfachen Dingen wie gewisse Feiglinge hier.“

Sein Lächeln war bösartig und herablassend. Chris merkte, wie sein Blut zu kochen begann. Er ballte eine Hand zur Faust. Hitze durchschoss seinen Körper. Sein Atem ging tiefer, schwerer, gleichmäßiger.

Dann löste er die Faust wieder.

Es lauert unterm Teufelsmoor

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