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3. Kindheit und Schweiz: 1930–40er-Jahre Geburt und Familienumstände

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Helmut Palmer wurde am 8. Mai 1930 in Untertürkheim als uneheliches Kind geboren. Seine Mutter, damals Verkäuferin in einer Metzgerei, war Emma Palmer, die 1909 geborene Tochter einer Bauernfamilie aus Geradstetten, 25 km östlich von Stuttgart im Remstal gelegen. Sein Vater war der verheiratete Siegfried Kilsheimer, Metzgermeister aus Pforzheim, ein Jude. Wurde es in dieser Zeit als Schande angesehen, ein uneheliches Kind zur Welt zu bringen, so galt dies als besonders verwerfliche Sünde im stark evangelisch-pietistisch geprägten Remstal, auch im damals circa 1500 Seelen zählenden Dorf Geradstetten. Trotzdem nahm Emma Palmers Vater August Palmer, Jahrgang 1876, den unehelich geborenen Enkel in den Kreis seiner vier Kinder auf. Helmuts Mutter heiratete 1933 den Metzgermeister Ernst Strauß in Schnait (ebenfalls im Remstal) und gründete eine neue Familie. Helmut wuchs aber weiter bei den Großeltern in Geradstetten auf. August Palmer und sein jüngster Sohn Reinhold wurden somit zu Helmuts wichtigsten Bezugspersonen, die ihn gegenüber Anfeindungen in Schutz nahmen. Denn als unehelicher Sohn eines jüdischen Vaters konnte seine Heimat, das wegen seiner vielen Obstbäume und Weinreben liebliche Remstal, für ihn nicht nur sehr abweisend, sondern unter der aufkommenden nationalsozialistischen Herrschaft und deren Durchdringung der dörflichen Gesellschaft lebensgefährlich werden.

Helmut Palmer

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