Читать книгу Geburtstage sind noch lange kein Grund, älter zu werden - Janna Hagedorn - Страница 5

KAPITEL 1 Frau sein: Vom GlÜck, in die Jahre zu kommen Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu optimieren

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Vierzig ist das optimale Alter. Ein sonniges Hochplateau, das wir entspannt entlangbummeln können und dabei die Aussicht genießen. Weil wir mehr wissen und mehr können als mit dreißig oder gar mit zwanzig. Weil wir nicht mehr um jeden Preis cool sein müssen. Weil wir uns nichts mehr aufschwatzen lassen, was wir früher oder später, kürzer oder länger bereuen: proportionsverzerrende Hosenlängen, pseudo-coole Haarschnitte oder gar peinliche Steißbeintattoos.

Eigentlich sollten wir alt genug sein, auch sonst auf Überflüssiges zu verzichten. Zum Beispiel auf jenen unseligen Zeitvertreib, der auf Neudeutsch »Selbstoptimierung« heißt. Denn nicht nur unser Geist ist jetzt in den besten Jahren, auch unser Körper: schön, weil er Lebensspuren trägt, stark, weil er schon einiges ausgehalten hat, und bei den meisten von uns gottlob auch noch ziemlich zuverlässig. Eigentlich wissen wir das auch. Wäre da nicht diese fatale Zeit im Jahr, in der wir diese Weisheit über Bord werfen.

Mal passiert das im Februar, mal im März, und es kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Oder das »Chill mal!« aus dem Mund eines 15-Jährigen. Da klappe ich dann eines Morgens meinen Laptop auf, schau mal nach, was meine Freundinnen und Altersgenossinnen gerade so treiben, und möchte mein elektronisches Fenster zur Welt am liebsten sofort wieder schließen. Denn kaum ist Aschermittwoch vorbei, beginnt er wieder: der alljährliche Masochismus-Marathon. Also known as: sieben Wochen ohne. Besser gesagt: OHNE. In Großbuchstaben. Hauptgesprächsthema: Und, was machst du so – nicht? Auf alles wird verzichtet – nur nicht auf den Verzicht. Und auch nicht auf die leise Hoffnung, man könne es ganz nebenbei noch mal zum Top-Beachbody bringen. Wie schade.

Geburtstage sind noch lange kein Grund, älter zu werden

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