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Der dritte Kulturschock: der Rückkehr-Schock

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Das ist der Startschuss für die Rückkehrphase. In internationalen Kooperationsprojekten ist das eine berüchtigte Phase, weil man glaubt, nach langer Zeit im Ausland wieder in sein altes Leben zurückzukehren, doch bei seiner Rückkehr merkt man, wie sehr man sich verändert hat. Der Rückkehr-Schock ist ein umgekehrter Kulturschock, bei dem sich der Komfort des alten Lebens nach all den Veränderungen gar nicht mehr so komfortabel anfühlt. Eine heftige Phase, weil wir dachten, wir können uns nun endlich entspannen und unser altes Leben wieder aufnehmen. Doch Alt und Neu müssen erst ein Verhältnis zueinander finden. Man taucht erneut in eine Veränderungsphase ein, in der das während der Reise Erlernte in das alte Leben integriert werden muss. An einige Dinge wird man sich wieder gewöhnen, andere will man absolut nicht zurück und wird sie deshalb verändern.

Wie diese Rückkehrphase aus dem Corona-Kulturschock genau aussehen wird, ist schwer vorauszusagen. Angenommen, per Oktober 2020 würden alle Maßnahmen ausgesetzt – werden wir dann binnen eines Monats wieder im Stau stehen? In vollen Theatern und Kinos sitzen? Gewaltige Firmen-Events organisieren und massenhaft Flugtickets in tropische Regionen oder zum Après-Ski buchen? Oder haben wir uns dafür mental und praktisch schon zu sehr verändert? Haben wir den Mut, das Desinfizieren in jedem Laden wegzulassen? Arbeiten wir weiter im Homeoffice? Ich denke, dass unser Verhalten danach sehr stark davon abhängen wird, wie lange diese Corona-Zeit dauert, inwieweit wir uns selbst verändern und wie viele Veränderungen bereits nachhaltig umgesetzt werden. In der internationalen Arbeit beobachten wir, dass es Menschen, die sich an andere Kulturen sehr erfolgreich anpassen, größere Schwierigkeiten haben, nach Hause zurückzukehren. Sie reagieren irritiert, wenn andere von ihnen erwarten, dass sie zu Hause »wieder zur Normalität übergehen«. Vergleichbares wird sich im Corona-Kulturschock abspielen. In den kommenden Monaten und Jahren werden wir entdecken, wie sehr sich unser Denken und Handeln durch die Corona-Maßnahmen bleibend verändert hat.


Tipps, um diesen dritten Kulturschock zu überstehen:

Der wichtigste Tipp ist, sich darüber im Klaren zu sein, dass es so etwas wie einen Rückkehr-Schock gibt. Zurück zur alten Normalität bedeutet nicht das Ende eines Veränderungsprozesses, sondern seine Fortsetzung. Erneut sind Gespräche mit sich selbst und anderen erforderlich und erneut muss eine neue Routine gefunden werden. Doch dieses Mal mit dem Fokus, gemeinsam einen guten, optimalen Mix aus Alt und Neu zu finden. Sie können sich aufgedreht fühlen, aber auch müde und ratlos, wenn aller COVID-Trubel endet. Achten Sie gut auf sich, essen Sie gesund, schlafen Sie genug und sorgen Sie für ausreichend Bewegung.


Die Arbeit hat das Gebäude verlassen

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