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Kapitel 3

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Pia und Sven waren jetzt drei Wochen zusammen und er logierte während dieser Zeit meistens bei ihr. Er fuhr nur in seine Wohnung nach Egelsbach, wenn er nach der Post sehen wollte oder neue Kleidung benötigte. Sven unternahm nach dem Abend ihrer ersten Begegnung keinerlei Annäherungsversuche mehr. Sie war ein wenig enttäuscht darüber, ließ sich jedoch nichts anmerken, da sie ihn nicht bedrängen wollte.

Für Pia war es ungewohnt, dass sie die Woche über zu Hause verbringen musste, und sehnte sich nach etwas mehr Freiraum und Abwechslung. Stubenhockerei verabscheute sie. Deshalb sprach sie Sven darauf an, der sehr verständnisvoll reagierte.

Sven wollte auf gar keinen Fall, dass Pia sich in ihrem persönlichen Freiraum eingeschränkt fühlte, und unterbreitete ihr deshalb den Vorschlag, dass sie sich zukünftig nur noch an den Wochenenden sehen würden. Während der Woche wollte er in seinen eigenen vier Wänden bleiben. Damit war jedem gedient.

Währenddessen konnte Pia ihre Freizeit so gestalten, wie sie es wollte.

»Was tust du abends, wenn wir uns nicht sehen?«, fragte Sven misstrauisch.

»Einfach abhängen, die Seele baumeln lassen und mich mit Freundinnen treffen oder einen Einkaufsbummel machen. Eben Dinge, die Frauen gerne ohne Männer unternehmen«, sagte Pia lachend.

»Ach so! Ich dachte schon, du wärst mich leid. Für mich ist es kein Problem einige Abende zu Hause zu verbringen. Ich höre gerne Musik und lese sehr viel. Dazu hatte ich in der letzten Zeit kaum Gelegenheit, da mich nichts mehr interessierte.

Da jetzt die Fronten zwischen ihnen geklärt waren und Pia sich nicht mehr so eingeengt fühlte, war die Freude groß, wenn sie sich von nun an nur noch an den Wochenenden sahen. Mittlerweile belegte Sven einen Computerkurs und war somit die Woche über beschäftigt. Abends schaute er die Stellenangebote durch und schrieb fleißig Bewerbungen. Er war gelernter technischer Zeichner und zuletzt als selbstständiger Konstrukteur im Rohrleitungs- und Maschinenbau tätig gewesen. Die Stelle war gut bezahlt und er könnte sich heute noch in den Hintern treten, dass er die Beschäftigung durch sein unkontrolliertes Trinken so leichtfertig aufs Spiel gesetzt hatte. Die Firma, für die er damals tätig gewesen war, weigerte sich aufgrund seines Trinkverhaltens, ihm weitere Aufträge zu erteilen.

An den Wochenenden unternahmen sie viel zusammen. Sie gingen ins Kino oder machten einen ausgedehnten Bummel durch die Einkaufsstraßen von Frankfurt. Sven war äußerst wissbegierig. Er wollte stets alle Details zu jedem Gebäude und Bauwerk in der Stadt von ihr erklärt bekommen. Ab und zu geriet sie in Erklärungsnot, da sie auch nicht alle Daten im Kopf hatte. Sie empfahl ihm deshalb, danach im Internet zu recherchieren.

Pia stellte fest, dass Sven ein sehr gebildeter Mann war, dem sie so schnell das Wasser nicht reichen konnte. Dennoch war es ihr schleierhaft, warum er so unsicher war, trotz seiner guten Allgemeinbildung. Besonders auffällig war, wenn sie ihn ansah, wich er stets ihrem Blick aus. Er vermied jeden direkten Augenkontakt mit ihr.

Aber das änderte sich im Laufe der Zeit. Sven legte allmählich seine Schüchternheit ab und sie war überglücklich, weil er immer öfter ihre Nähe suchte. Er kuschelte mit ihr beim Fernsehen oder vor dem Schlafengehen. Pia fühlte sich wohl und geborgen bei ihm.

HILFE - mein Mann trinkt!

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