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Burgen: wie sie den Wald bewachten

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Die schier unendlichen Weiten der Wälder hatten schon viele Herren. Kelten, Alemannen und Franken haben hier gesiedelt, doch keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Anders die Römer, die quer durch den Wald ihren Grenzwall, den Limes, gefräst haben. Seine Überreste haben erst Historiker im 19. Jahrhundert wissenschaftlich bearbeitet. Davor hatte der Volksglaube die spärlichen Limes-Relikte dem Teufel zugeschrieben oder als heidnische Kultstätten gedeutet.

Unübersehbar dagegen waren immer die Spuren des Hochmittelalters. Die politische Karriere der Staufer hat um das Jahr 1100 mit dem Bau der Burg Hohenstaufen auf der Ostalb und der Stiftung des Klosters Lorch begonnen. Die salischen Kaiser setzten sie als Herzöge von Schwaben ein, und mit dem Bau von Burgen steckten die Staufer ihren Machtbereich ab. Der kaum besiedelte Schwäbische Wald war eine Art Zonenrandgebiet. Zur Grenzsicherung entstanden auch hier Burgen: Maienfels, Lichtenberg bei Oberstenfeld, Reichenberg bei Oppenweiler, Ebersberg und Waldenstein – sie alle stehen seit bald 1000 Jahren an ihrem Ort.

Maienfels liegt am Nordrand des Waldes über dem Tal der Brettach und überwachte den Weg aus dem Kochertal. Von Lichtenberg hatte man das Bottwar- und Neckartal im Blick. Burg Reichenberg sicherte das Murrtal; von Burg Ebersberg, die heute zur Gemeinde Auenwald gehört, hat man weite Sicht über die Backnanger Bucht in Richtung Neckar. Burg Waldenstein bei Rudersberg überblickte das Tal der Wieslauf. In Fragmenten ist außerdem die Burg Wart bei Spiegelberg erhalten, die das Lautertal beherrschte.

Einige der Burgen sind für die Öffentlichkeit zugänglich: In Maienfels ist der Innenhof zur Besichtigung offen, Führungen gibt es auf Vereinbarung. Lichtenberg vermietet den Burghof und den Rittersaal für Veranstaltungen. Burg Reichenberg wird von der Paulinenpflege Winnenden genutzt, Führungen für Gruppen werden angeboten. Burg Ebersberg ist im 18. Jahrhundert zu einem barocken Schloss umgebaut worden, das heute einer katholischen Pfadfinderorganisation gehört. Das Schloss und der Bergfried sind nicht zu besichtigen, der Zwinger links von der Schlosszufahrt ist zugänglich. Burg Waldenstein war lange Jahre ein beliebtes Ausflugslokal. Heute bietet das Haus Übernachtungen mit Frühstück an; gekocht und serviert wird bei buchbaren Veranstaltungen sowie für Gesellschaften ab 20 Personen auf Voranmeldung.


Burg Reichenberg bei Oppenweiler

»www.gemeinde-wuestenrot.de/de/freizeit-kultur

»www.burg-reichenberg.de

»www.rudersberg.de/de/freizeit-tourismus/sehenswuerdigkeiten

55 Gründe, den Schwäbischen Wald zu lieben

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