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Backnang: alte Stadt am Tor zum Wald

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Schön liegt sie da, die mehr als 950 Jahre alte Stadt. Im Zentrum der so genannten Backnanger Bucht, einer fruchtbaren Gäulandschaft. In diese Landschaft hat sich das Flüsschen Murr tief eingegraben und teilt Backnang in zwei Hälften. Die Altstadt mit liebevoll gepflegten Fachwerkhäusern schmiegt sich an eine Schleife des Flusses und ist mit steilen Gässchen und schmalen Treppen Stück für Stück den Hang hinaufgewachsen. Fast am höchsten Punkt der Stadt und schon einige Hundert Meter vom Zentrum entfernt liegt der Bahnhof. Er macht die Stadt für Ausflügler, die ohne eigenes Auto unterwegs sein wollen, zu einem nahe gelegenen Ziel: Vom Stuttgarter Hauptbahnhof erreichen S-Bahnen Backnang in 40 Minuten Fahrzeit.

Zwei historische »Gs« haben der Stadt einen Namen gemacht: Gänsekrieg und Gerberhandwerk. Das erste »G« war ein sehr ungewöhnliches Ereignis. Der so genannte Gänsekrieg hat 1606 begonnen, war nicht wirklich gewalttätig, sondern ein Rechtsstreit. Mit der Gänsehaltung besserte die ärmere Bevölkerung ihr Einkommen auf. Man ließ die Tiere auf den Feldern vor der Stadt weiden. Weil sie auch über Feldfrüchte herfielen, verbot die Backnanger Obrigkeit die Haltung von Gänsen. Dagegen zogen die Bürger vor Gericht. Da die Prozesse immer zugunsten der Stadt ausgingen, richteten einige Frauen ein Bittschreiben an den württembergischen Herzog Johann Friedrich. Der ordnete eine für alle Parteien tragbare Lösung an. Auch das beeindruckte die Stadtoberen nicht. Ruhe kehrte erst 1612 ein, als eine so genannte Gänseordnung in Kraft trat, die für ganz Württemberg die Haltung der Tiere regelte und erlaubte. Den »Gänsefrieden« feiert die Stadt jeden Oktober mit dem Gänsemarkt, einem verkaufsoffenen Sonntag mit geschichtlichen Bezügen.

55 Gründe, den Schwäbischen Wald zu lieben

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